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Schorrentin, Bahnhof

(Baudenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes für Mecklenburg-Vorpommern)

 

 

Ansichtskarte Bahnhof Schorrentin, um 1910

Stationsvorsteher Heinrich Eutin (rechts) mit seiner Familie

 

 

   Im Frühjahr 1904 begannen die Projektierungsarbeiten der Bahnli­nie Malchin - Dargun. Das Mini­sterium des Innern in Schwerin wurde ersucht, die speziellen Vorar­beiten für den Bau der Strecke in Angriff zu nehmen. Die Streckenführung in der Nähe von Schorren­tin war umstritten, da der Gutsbesitzer Alfred Viereck allerhand Einwände erhob. Er befürchtete Nachteile, da seine Feldmark durch die geplante Streckenführung in zwei Teile zerschnitten werden sollte.

 

   Eine Besprechung zum Eisenbahnbau mit allen Interessenten fand am 27. 2.1904 in Neukalen im Rathaus statt. Hier einigte man sich über die Streckenführung und die Lage der Bahnhöfe. Der Gutsbesitzer Viereck auf Schwarzenhof wünschte eine Feldbahn zum Bahnhof in Schorrentin zu legen. Er gab - genauso wie der Päch­ter Hoffmann in Kämmerich - das Terrain zur Bahn kostenlos her. Hoffmann wünschte aber dafür den Bahnhof so nahe als möglich nach Kämmerich anzulegen. Nachdem von der Bahn großzügige Zugeständnisse über die Vergütung gemacht worden waren, konnte die Bahnstrecke gebaut werden. Schorrentin bekam eine Weiche mit Verladerampe. Der Bahnhof wurde so angelegt, daß er auch für die an den Kosten beteiligten Dörfer Schwarzenhof und Kämmerich günstig lag.

 

   Am 1.12.1907 wurde die Bahnstrecke Malchin – Dargun im Beisein des Großherzogs Friedrich Franz IV. feierlich eröffnet. Der Pastor und die Schulkinder unter Führung ihres Lehrers begrüßten den Zug. Als erster Bahnhofsvorsteher auf dem Schorrentiner Bahnhof war Heinrich Eutin (geb. 2.3.1867, gest. 20.3.1943) eingesetzt, der bis zum 1.2.1924 hier tätig war.