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Stadtwappen

Wappen der Stadt Neukalen

 

Wappen der Stadt Neukalen

 

   Das Neukalener Wappen zeigt als Sinnbild für die Stadt auf silbernem Grund ein rotes Stadttor, bestehend aus zwei gezinnten Seitentürmen und einer runden Wölbung, auf welcher ein breiter Turm mit Zinnen und spitzem Dach ruht.Unter dieser Wölbung steht als Zeichen der Landesangehörigkeit das vollständige Wappen (Schild und Helm) der Rostocker Fürsten, der Gründer der Stadt: auf dem goldenen Schild der gekrönte schwarze Rostocker Stierkopf, darüber der Kübelhelm der Rostocker Fürsten mit einer Rosette aus Pfauenfedern.

 

   Als Rat und Bürgerschaft im Jahre 1281 von Altkalen nach Neukalen zogen, nahmen sie auch ihr altes Stadtsiegel mit. Es ist uns auf einer Urkunde von 1283 erhalten geblieben und trägt die bezeichnende Umschrift: SIGILLVM : CIVITATIS : DE : CALANT (Siegel der Stadt von Calant). Hier ist also von Neukalen noch keine Rede.

 

Siegel von 1283

 

Siegel auf einer Urkunde von 1283

 

   Spätere Siegel zeigen nur das Herrschaftswappen, den Stierkopf. Diese waren bis zum Jahre 1858 im Gebrauch. Ein alter originaler Siegelstempel aus dem Jahre 1701 war noch vor ein paar Jahren im Rathaus vorhanden.

 

Siegel von 1399

 

Siegel auf einer Urkunde von 1399

 

   1855 erhielt der Archivrat Dr. G. C. F. Lisch den Auftrag, die Ausschmückung des Thronsaales im Schweriner Schloß mit den Wappen der mecklenburgischen Städte zu leiten. Er stellte nun allerlei Nachforschungen an. Bürgermeister Mau in Neukalen erhielt von ihm folgenden Brief:

   "Se. Königliche Hoheit der Allerdurchlauchtigste Großherzog haben Allergnädigst zu befehlen geruhet, daß der Thronsaal des Residenzschlosses unter anderm auch mit den Wappen der mecklenburgischen Städte in möglichst richtiger Gestalt in Reliefs und Farben geschmückt werde, und ist mir der Auftrag geworden, die zu der Ausführung nöthigen Vorbereitungen zu treffen. Da nun die Wappen oder Siegel der mecklenburgischen Städte seit einigen Jahrhunderten in der Litteratur vernachlässigt sind, so bitte ich dringend, mich bei diesem schwierigen Unternehmen nach Kräften zu unterstützen, und mir so bald und vollständig, als möglich, zu senden:

   1. Abdrücke von allen etwa noch vorhandenen alten Siegelstempeln,

   2. Abdrücke von den jetzt gebräuchlichen Siegelstempeln,

   3. genaue Beschreibung der Farben des Stadtwappens, wenn dieselben noch irgendwo in der Stadt an städtischen Gebäuden, Thoren, Kirchenstühlen, Fahnen, Zunftgeräthen, oder sonst, oder auch nur in der Tradition, vorhanden oder in neuern Zeiten angewandt und aufgenommen sein sollten, und4. diese Sendungen möglichst mit erläuternden Bemerkungen zur Sicherstellung der Sendungen zu begleiten.

   Schwerin, den 19. November 1855 

   Dr. G. C. F. Lisch, 

   großherzoglicher Archivar und

   Conserator der Kunstdenkmäler des Landes"

 

   Die Antwort des Bürgermeisters Mau unter Anfügung von sechs verschiedenen Siegelabdrücken - aber alle mit dem Stierkopf - erfolgte umgehend:

   "Dem Herrn Archivar Dr. Lisch zu Schwerin übersenden wir in Folge des geehrten Anschreibens vom 19. v. M. hieneben die Abdrücke der hiesigen älteren und neueren Stadt- und stadtgerichtliche Siegel mit dem Bemerkendaß Nr. 2 unserer Ansicht nach ein altes Steuersiegel und wohl nur zufällig in die Rathsmagistratur gekommen ist, Nr. 3 und 4 noch jetzo als Stadtsiegel und Nr. 6 als stadtgerichtliches Siegel gebraucht werden.

   Was die Farben des Stadtwappens anbetrifft, so können wir darüber leider keine Mittheilung machen, zumal der gehorsamst Unterzeichnete schon vor Jahren dieserhalb erfolglose Nachforschungen angestellt hat. Die Stadt ist früherhin zu wiederholten Malen durch Feuersbrünste heimgesucht, daher alte Thore und Gebäude nicht mehr vorhanden sind. Die Kirchenstühle sind vor etwa 10 Jahren mit Oelfarbe angestrichen und bei dieser Gelegenheit die an den Wänden der Kirche befindlichen Malereien durch Kalküberstrich leider vertilgt.Bei den schwierigen Unternehmen werden wir gerne nach Kräften unterstützen und zu jeder Zeit den desfallsigen Anforderungen mit Vergnügen nachkommen.

   Hochachtungsvoll ergebenst 

   Bürgermeister und Rath

   Neukalden den 7. Decbr. 1855 Mau"

 

   Das damals gebräuchliche Siegel, welches nur das Herrschaftswappen, den Stierkopf, zeigte, hielt Dr. Lisch für das ursprüngliche Ratssiegel (sigillum consulum), wie es in einem Siegelabdruck aus dem Jahre 1399 erhalten ist. Das Siegel auf der Urkunde aus dem Jahre 1283 hielt er für das eigentliche Stadtsiegel oder -wappen und nahm dieses als Grundlage für einen entsprechenden aktuellen Entwurf

   Das jetzige Wappen wurde am 10. April 1858 von Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg - Schwerin festgelegt und unter der Nr. 131 der Wappenrolle von Mecklenburg registriert. Der Neukalener Magistrat bekam dazu folgendes Anschreiben:

   "An den Magistrat zu Neukalden, den 21. April 1858

   Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben geruhet, von den im Thronsaale des hiesigen Schloßes angebrachten, nach dem Ergebniß sorgfältiger historischer und archivalischer Forschungen festgestellten, Wappen der Mecklenburg - Schwerinschen Städte genaue Copien anfertigen zu lassen, und dieselben zum Geschenke für die betreffenden Städte zu bestimmen.Indem das unterzeichnete Ministerium dem gemäß dem Magistrate die Copie des Wappens der dortigen Stadt nebst einem Exemplare der vom Archivrath Lisch hieselbst entworfenen Beschreibung des Thronsaals und der darin befindlichen Wappen als ein Geschenk Seiner Königlichen Hoheit hieneben übersendet, fügt es sogleich hinzu, wie Seine Königliche Hoheit wünschen, daß diese Copie im Rathhause an einem geeigneten Orte angebracht werde, und daß, insoferne das bisher gebrauchte Wappen davon abweicht, dieselbe bei Anfertigung neuer Stadtsiegel und sonst als maßgebend berücksichtigt werde.

   Schwerin, am 10. April 1858.

   Großherzoglich Mecklenburgsches Ministerium des Innern.

   Im Auftrage Schmidt"

 

Siegelentwurf 1858

 

Siegelentwurf 1958

 

   Bürgermeister Mau beauftragte nun den Archivrat Lisch auf Kosten der Stadt ein Siegel nach seinen Wünschen und Vorstellungen zum Beurkunden von öffentlichen Dokumenten anfertigen zu lassen. Nach Rückfragen über Größe, Material und Kosten schickte Archivrat Lisch ein Schreiben mit seinem Entwurf:

   Der Siegelstempel wurde schließlich 1860 vom Hofgraveur S. M. Jonas in Güstrow aus Messing angefertigt. Wappen und Siegel sind noch heute in dieser Form in Gebrauch.

   Im Zusammenhang mit der Wiedereinführung des ursprünglichen Siegels wurde 1858 auch der bis dahin gebräuchliche Name Neukalden wieder auf die alte und richtige Ortsbezeichnung Neukalen abgeändert.

Wappen Ende 19. Jahrh.

Wappen auf amtliche Schreiben aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts

 

Wappen auf dem Neukalener Wochenblatt

Wappen auf dem "Neukalener Wochenblatt"
(1884 bis 1909)

 

Wappen um 1900

 

Wappen um 1900