Zur Geschichte des Ortes Schlakendorf (2)
(Wolfgang Schimmel)
Tabaksanbau in Schlakendorf
Eigener Tabak zum Rauchen und Kauen wurde in Mecklenburg etwa ab 1700 angebaut. Mit dem Tabakanbau und der weiteren Verarbeitung beschäftigten sich anfangs besondere Fachleute, die als Tabacksplanteure bezeichnet wurden. Sie zogen von Ort zu Ort und gaben ihre Kenntnisse weiter. In Schlakendorf erfolgte der Anbau von Tabak seit dem Ende des 18. Jahrhunderts und verbesserte die Einnahmen des Pächters. Der "Tobacksplanteur" Timm in Schlakendorf starb am 18.8.1793. Seine Nachfolger im Beruf waren: Hans Ulrich (bis 1804), Friederich Paasch (bis 1814), Johann Friederich Rehberg (1814 ... 1819), Jürgen Christoph Lemcke (1818 bis 1819, vorher in Wienendorf), Christoph Ballerstädt (1813 bis 1818, dann zog er nach Schönkamp), Joachim Röhrdanz (1819 bis 1824), Johann Ahrnd, vorher in Thürkow (um 1822), Christoph Hückstädt (ab 1822, vorher in Küsserow) und weitere.
Der Glockenstuhl auf dem alten Kirchhof
Die frühere Feldsteinkirche in Schlakendorf besaß vor dem 30jährigen Krieg zwei Glocken. Bei den Verwüstungen in den Jahren 1637 und 1638 wurde eine Glocke geraubt. Vermutet wurden als Täter die Salemer Bauern, was sich aber nach dem Krieg nicht mehr aufklären und beweisen ließ.
Die Kirche, in welcher am 11.7.1704 noch eine Trauung - vielleicht eine der letzten - stattfand, verfiel in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts weiter. Der letzte Kirchenvorsteher, Jensen Ulrich starb am 12.11.1713. Als 1738 das Dach einstürzte, war es vollkommen um die Kirche geschehen. Die Steine verwendete man für andere Bauten. Zu dieser Kirche, später nur Kapelle genannt, gehörten Geldmittel aus Verpachtungen und kirchlichen Beiträgen, die vom Pastor in Neukalen unter dem Begriff "Schlakendorfer Kapellengeld" separat verwaltet wurden. Von diesem Geld erbaute man auf dem alten Kirchhof einen Glockenstuhl. Pastor Suderow berichtete 1797 über den Glockenstuhl:
"Durchlauchtigster Herzog,
Gnädigster Herzog und Herr!
Da die auf dem Schlakendorfer Kirchhofe befindliche, der Schlakendorfer Kapelle gehörige zum Begräbniß Läuten dienende Glocke schon seit mehreren Jahren gerissen, nun aber auch im vorigen Jahre der Glockenstuhl umgefallen ist, und da dieserhalb alles Läuten bey Begräbnißen unterbleiben muß, so wie auch das sonst bezahlte Glockengeld, für das pium corpus der Schlakendorfer Kapelle zum Schaden desselbigen aufgehört hat: so bitte ich Ew. Herzoglich Durchlaucht, als Höchsten Patron dieser Kapelle pflichtschuldigst und unterthänigst:
so wohl zur Umgießung der Glocke aus den Mitteln der Schlakendorfer Kapelle Höchstdero gnädigsten Consens zu geben, als auch huldigst zu geruhen, da die Einkünfte der Kapelle nur geringe sind zu dem Glockenstuhl das erforderliche Holz nach hiebey sub L. A angefügtem Anschlag des Amtszimmermeisters hieselbst fürstmildest zu schenken.
Schuldigermaaßen beziehe ich mich auf den sub L. B. angelegten mir gewordenen Bescheid des Consistorialraths und Superintendens Passow in Sternberg und ersterbe in tiefster Submission
Euer Herzoglich Durchlaucht
unterthänigster Knecht
Georg Peter Christian Suderow
Pastor
Nienkalden
den 2ten Februar 1797
A
Anschlag zu Einen Clocken Stuhl zu Schlackendorff
Waß dar fu Holtz zu gebraucht wird Fuß
2 Sohlen - a: Stück 12 Fuß. 10 und 12 Zoll 24
1 Dito - a Stück 15 Fuß 10 und 12 Zoll 15
2 Stender a Stück 10 Fuß 10 und 10 Zoll 20
2 Balcken a Stück 6 Fuß 8 und 8 Zoll 12
4 Sparrn a Stück 4 1/2 Fuß 7 und 7 Zoll 18
6 Sträben a Stück 10 Fuß 9 und 9 Zoll 60
4 Dito - a Stück 6 Fuß 8 und 8 Zoll 24
1 Holm auf die Clock4 Fuß 12 und 12 Zoll 4
5 Bretter zu die Clock zu verkleiden a Stück 10 Fuß L: 14 Zoll breit
N: Kalden Jochim Gesse
den 3ten November 1796 Zimmer Meister
B
Da die Glocke auf dem Schlackendorfer - zu Neukalden gehörenden - Capellen Kirchhof nicht nur gerissen; sondern, nach Anzeige des Pastoris Suderow daselbst, auch der Glockenstuhl selbst umgefallen ist, mithin gegenwärtig alle Glockengelder für jenes pium corpus Herzogl. Patronats cessiren; genannter Administrator aber, nach dieserhalb angestellten Erkundigungen, beides - wenn Serenissimus Patronus das zum neuen Glockenstuhl erforderliche Holz aus höchst Ihren Forsten verabfolgen zu lassen huldest geruhen - für Sechzig Reichsthaler wieder herzustellen hoffet: so ertheile ich demselben hiedurch - zur Erlangung des landesherrlichen Consenses - pflichtschuldigst das Zeugniß, daß ich jene Wiederherstellung des Geläutes nicht nur nothwendig und zweckmäßig finde, sondern auch das Aerarium jener Capelle - unter gewisser ehrfurchtsvollen Voraussetzung, daß die erforderlichen Holzmaterialien gnädigst werden berichtiget werden - vermögend sey, jene Ausgabe von = 60 Rthlr. N 2/3tel = zu seinem dereinstigen Vortheil zu beschaffen.
Sternberg am 26sten Januar 1797.
M. J. Chr. Passow.
Consistorialrath und Superintendent."
Es erfolgte nun der Aufbau eines neuen Glockenstuhls, die Glocke wurde umgegossen. 70 Jahre später hatte die neue Glocke einen großen Riß und schließlich keinen Klang mehr. Im April 1867 wurde die 94 Pfund schwere Glocke von dem Hofglockengießer Illies in Waren umgegossen.
Nachrichten ab 1800
Pastor Suderow berichtete am 20.5.1800 über seine Einkünfte aus Schlakendorf:
"Einkünfte der Filial - Pfarre zu Schlakendorf
Da in Schlakendorf außer einem Kirchhofe, wohin die Leichen von Schlakendorf und Carnitz begraben werden, einer kleinen Glocke und einem Glockenstuhle nichts vorhanden ist, was mit der Pfarre in Absicht des Einkommens in Verbindung stünde; so kann ich davon nichts specificiren."
Für 2 Hufen Landes auf dem Schlakendorfer Felde wurden ihm jährlich 8 Rthlr. vom herzoglichen Amt ausgezahlt. An Naturalien erhielt er vom Hof: 19 1/4 Scheffel Roggen, 21 1/2 Scheffel Hafer, 8 Stiegen Eier und 2 Schock Schafkäse. Als Pacht für eine ehemalige Katenwohnung, Wiese und Erlenbruch bekam er zu Michaelis 4 Gänse.
Auf Grund einer herzoglichen Verordnung vom 8.2.1802 sollten neue Gebäude nach Möglichkeit aus Ziegelsteinen oder Feldsteinen errichtet werden, um das immer knapper werdende Holz zu sparen. Deshalb beauftragte das Amt Dargun den Amtsziegler Blohm zu Dörgelin und den Ziegler Prehn zu Dölitz mit der Suche nach geeigneten Ziegeleistandorten im Amtsbereich.
Am 26.4.1802 berichteten die beiden Ziegler, daß es sich lohnen würde, auf Glasower und Kleverhofer Feldmark Ziegeleien einzurichten. Hier wäre für einen längeren Zeitraum gute Ziegelerde vorhanden. Daß auf der Schlakendorfer Feldmark Ziegelerde vorhanden war, war schon seit längerer Zeit bekannt. Da auch Torf zum Brennen, genügend Wasser und eventuell Gebäude für den Ziegler vorhanden waren, wollte das Amt hier eine Ziegelei einrichten. Mit dem Pächter Döhn, dessen Pachtzeit noch lange nicht abgelaufen war, konnte man sich aber auf Grund seiner hohen Forderungen nicht recht darüber einigen. So wurde dann die Ziegelei bei Glasow gebaut.
Über Einquartierungen während der sogenannten Franzosenzeit 1806 bis 1813 ist nichts bekannt. Die Dörfer Schlakendorf und Gülitz berechneten aber für diese Zeit 2132 Rthlr. N2/3 als Kriegskosten, die vor allem durch die Lieferung von Nahrungs- und Futtermittel entstanden waren.
Als "Holländer" wurden die Pächter der Milchwirtschaft bezeichnet, die auch meistens als Schäfer arbeiteten. In Schlakendorf gab es folgende Holländer:
Otto Friederich Hinrichs (um 1707)
Johann Petersen (1709 ... 1710)
Johann Joachim Heinrich Meyen (um 1782)
Joachim Philipp Groth (1784 ... 1786)
Jochim Lange (1786)
Hans Daniel Ulrich (1787 ... 1788)
Jacob Brunswich (1788 ... 1798)
Friedrich Schmidt (1799 ... 1803)
Johann Lemke (um 1802)
Daniel Däbel (1807)
Carl Brockmann (1807 ... 1819)
Hinze (um 1820)
Joachim Ludwig Präwe (1822)
Rehse (um 1825)
Simon (um 1828)
1838 gab es in Schlakendorf keinen Holländer mehr, der die Milchwirtschaft betrieb.
Ab Johannis 1843 waren die Einwohner von Schlakendorf nicht mehr mahlszwangspflichtig nach Neukalen. Sie durften ihr Korn auch nach Karnitz zur dortigen Windmühle bringen.
Schlakendorf Einwohner im 19. Jahrhundert
1815 lebten in Schlakendorf: der Pächter auf dem Hof
1 Holländer, zugleich Schäfer
1 Schmied
1 Statthalter
1 Vorhäcker
12 Katenleute
1 Handwerker im Backhause
2 Hirten
Bei der ersten umfangreichen Volkszählung in Mecklenburg 1819 wurden für Schlakendorf folgende Einwohner erfaßt:
1. Friederich Georg Ahlers, geb. 11.12.1782 in Rostock, fürstl. Pächter
2. Albertine Ahlers, geb. Peters, geb. 19.1.1791 in Malchin, seine Frau
3. Aug. Fr. Christ. Otto Ahlers, geb. 10.5.1811 in Schlakendorf, Sohn
4. Wilhelmine Sophie Ahlers, geb. 25.11.1813 in Schlakendorf, Tochter
5. Fried. Christ. Ahlers, geb. 28.4.1816 in Schlakendorf, Sohn
6. Otto August Ahlers, geb. 20.3.1818, Sohn
7. Albert Philipp Ahlers, geb. 17.5.1819 in Schlakendorf, Sohn
8. Lina Sponholz, geb. 19.5.1799 in Breesen, Erzieherin
9. Carl Jonathan Benjamin Sponholz, geb. 9.7.1783 in Neubrandenburg, Inspector
10. Ludwig Liss, geb. 11.7.1801 in Dargun, Schreiber
11. Johanna Schröder, geb. 5.9.1794 in Joerdenstorff, Wirtschafterin
12. Liesch Maria Schröder, geb. 26.12.1791 in Neukalen, Wärterin
13. Johanna Brun, geb. 24.10.1797 in Neukalen, dient
14. Dorothea Lürmann, geb. Aug. 1793 in Neukalen, Dienstmädchen
15. Sophia Thürckow, geb. 1795 in Kämmerich, Dienstmädchen
16. Carolina Neubauer, geb. Pfingsten 1796 in Dargun, Dienstmädchen
17. Anna Maria Wegner, geb. 24.6.1795 in Neukalen, Dienstmädchen
18. Friedericke Klasen, geb. Seemann, geb. 16.4.1769 in Leutz im Preußischen, Wittwe
19. Maria - Sophia Rehberg, geb. 29.9.1797 in Wattmannshagen, dient
20. Johann Peters, geb. 11.12.1800 in Schlackendorf, Knecht
21. Jochim Ott, geb. 29.9.1797 in Reschow [gemeint ist Retzow], Knecht
22. Christian Lüders, geb. Ostern 1786 in Hohen Mistorf, Knecht
23. Fritz Hammann, geb. 15.11.1796 in Cummerow im Preußischen, Kutscher
24. Fritz Peters, geb. Ostern 1804 in Schlackendorf, Reitjunge
25. Carl Johann Peters, geb. 20.10.1802 in Schlackendorf, Reitjunge
26. Otto Friederich Paepcke, geb. 23.12.1732 in Schlackendorf, Stallmeister
27. Louise Paepcke, geb. Aulerich, geb. 15.12.1742 in Schönkamp, dessen Frau
28. Christoph Friederich Niclas, geb. 14.11.1775 in Gr. Sprenz, Statthalter
29. Johanna Maria Niclas, geb. Künn, geb. 17.12.1781 in Bobbin, dessen Frau
30. Christ. Ludw. Niclas, geb. 30.3.1805 in Wattmannshagen, Sohn
31. Christoph Fried. Niclas, geb. 15.11.1807 in Thürckow, Sohn
32. Joh. Frieder. Niclas, geb. 30.1.1810 in Gr. Lunow bei Boddin, Sohn
33. Wilhelm Niclas, geb. 30.10.1813 in Schlackendorf, Sohn
34. Carl Wilhelm Niclas, geb. 27.8.1817 in Schlackendorf, Sohn
35. Joh. Friederich Stolt, geb. März 1764 in Neukalen, Katenmann
36. Marg. Elisabeth Stolt, geb. Rosenow, geb. 11.4.1769 in Vorwerck bei Demmin, dessen Frau
37. Joh. Stolt, geb. 29.9.1793 in Schlackendorf, Katenmann
38. Dorothea Stolt, geb. Kneez, geb. 1791 in Hohen Mistorff, dessen Frau
39. Maria Elisabeth Stolt, geb. 22.6.1817 in Schlackendorf, Tochter
40. Christoph Peters, geb. 8.7.1772 in Pechhütte bei Joerdenstorff, Katenmann
41. Trien Louise Peters, geb. Schulz, geb. 22.10.1782 in Schlackendorf, dessen Frau
42. Jochim Peters, geb. Jacobi 1806 in Schlackendorf, Sohn
43. Sophia Peters, geb. 10.7.1808 in Schlackendorf, Tochter
44. Gottlieb Peters, geb. 9.1.1810 in Schlackendorf, Sohn
45. Maria Dorothea Peters, geb. 9.1.1813 in Schlackendorf, Tochter
46. Johann Saevert, geb. 14.10.1789 in Neukalen, Katenmann
47. Sophia Saevert, geb. Möller, geb. 5.5.1790 in Pohnstorff, dessen Frau
48. Joh. Christ. Saevert, geb. 11.4.1814 in Buckow, Sohn
49. Christian Saevert, geb. 15.2.1816 in Pisede, Sohn
50. Friedericke Saevert, geb. 25.2.1819 in Schlackendorf, Tochter
51. Christoph Fried. Peter Schmidt, geb. 23.6.1792 in Hohen Demzin, Katenmann
52. Maria Schmidt, geb. Höppner, geb. 29.9.1791 in Raetschow [gemeint ist Retzow], dessen Frau
53. Maria Zörn, geb. 23.1.1813 in Raetschow [gemeint ist Retzow], Tochter
54. Joh. Joch. Theodor Schmidt, geb. 30.1.1816 in Schlackendorf, Sohn
55. Wilhelmina Elisabeth Schmidt, geb. 7.8.1819 in Schlackendorf, Tochter
56. Fritz Joost, geb. März 1812 in Raetzow [gemeint ist Retzwow], Sohn
57. Friedericke Ritzerow, geb. um Michael. 1793 in Neukalen, Mädchen
58. Joh. Wilhelm Köppen, geb. Fastnacht 1790 in Malchin, Katenmann
59. Maria Köppen, geb. Drevs, geb. Sept. 1791 in Freyenstein, dessen Frau
60. Carl Diederich Köppen, geb. Pfingsten 1814 in Pohnstorff, Sohn
61. Joh. Christian Köppen, geb. Fastnacht 1817 in Schlackendorf, Sohn
62. Georg Johann Eck, geb. 25.7.1774 in Teterow, Katenmann
63. Maria Eck, geb. Paepcke, geb. Ostern 1782 in Schönkamp, dessen Frau
64. Joh. Friederich Eck, geb. 25.12.1808 in Schlackendorf, Sohn
65. Sophia Elisabeth Eck, geb. 29.9.1810 in Schlackendorf, Tochter
66. Joh. Christ. Eck, geb. 24.10.1813 in Kämmerich, Sohn
67. Johann Krüger, geb. 1777 in Levetzow, Katenmann
68. Maria Elisabeth Krüger, geb. Levin, geb. 1777 in Cummerow, dessen Frau
69. Leonore Krüger, geb. Ostern 1806 in Cummerow, Tochter
70. Elisabeth Krüger, geb. 18.12.1812 in Schlackendorf, Tochter
71. Maria Krüger, geb. 25.8.1815 in Schlackendorf, Tochter
72. Johann Krüger, geb. Febr. 1811 in Cummerow, Sohn
73. Anna Krüger, geb. Ostern 1818 in Schlackendorf, Tochter
74. Johanna Sophia Krüger, geb. Ostern 1801 in Cummerow, Tochter
75. Joh. Hansen, geb. Ostern 1787 in Rossow im Strelitzschen, Katenmann
76. Anna Sophia Hansen, geb. Paepcke, geb. 1791 in Schönkamp, dessen Frau
77. Friedericke Dorothea Hansen, geb. 18.12.1812 in Schlackendorf, Tochter
78. Adolph Fried. Hansen, geb. 4.4.1819 in Schlackendorf, Sohn
79. Fried. Christoph Hering, geb. 28.2.1783 in Schlackendorf, Katenmann
80. Lene Maria Hering, geb. Burmeister, geb. April 1782 in Gorschendorf, dessen Frau
81. Christina Sophia Hering, geb. Ostern 1812 in Salem, Tochter
82. Joh. Frieder. Hering, geb. Ostern 1814 in Gorschendorf, Sohn
83. Ludwig Hering, geb. Fastnacht 1816 in Gorschendorf, Sohn
84. Johann Jochim Peters, geb. Fastnacht 1773 in Niendorf, Katenmann
85. Sophia Dorothea Peters, geb. Ehrichs, geb. Mai 1779 in Schlackendorf, dessen Frau
86. Georg Christian Peters, geb. 8.9.1807 in Salem, Sohn
87. Jürgen Christ. Peters, geb. Fastnacht 1813 in Salem, Sohn
88. Johann Friederich Peters, geb. 25.7.1816 in Dargun, Sohn
89. Ernst Christian Völcker, geb. um Martini 1781 in Joenack, Ochsenhirte
90. Trien Marie Völcker, geb. Trausen, geb. März 1779 in Joenack, dessen Frau
91. Sophie Völcker, geb. 22.6.1872 in Malchin, Tochter
92. Fritz Völcker, geb. Pfingsten 1814 in Malchin, Sohn
93. Johann Friederich Westphal, geb. 14.10.1791 in Klein Wüstenfelde, Katenmann
94. Eleonore Westphal, geb. Burmeister, geb. 17.10.1796 in Kützerhof, dessen Frau
95. Sophia Westphal, geb. 27.12.1817 in Küsserow, Tochter
96. Maria Neubauer, geb. Oktober 1802 in Küsserow, Dienstmädchen
97. Hellmuth Glamann, geb. 1.1.1796 in Alten Sammendorf, Kirchspiel Cummerow im Preußischen, Katenmann
98. Sophia Glamann, geb. Ahrens, geb. 1.1.1796 in Matendorff, Kirchspiel Belitz, dessen Frau
99. Johann Kagels, geb. 15.9.1816 in Remlin, Sohn
100. Sophie Glamann, geb. 15.7.1819 in Schlackendorf, Tochter
101. Dorothea Wiegert, verwitwete Möller, geb. 8.8.1784 in Levin, Katenfrau
102. Joch. Fried. Möller, geb. April 1809 in Kleverhof, Sohn
103. Johann Jochen Möller, geb. 23.1.1810 in Kleverhof, Sohn
104. Joch. Heinrich Möller, geb. Martini 1818 in Schlackendorf, Sohn
105. Joh. Jochen Peters, geb. 7.6.1775 in Schlackendorf, Katenmann
106. Trien Peters, geb. Wilck, geb. Januar 1788 in Schlackendorf, dessen Frau
107. Joh. Fried. Peters, geb. Juni 1809 in Schlackendorf, Sohn
108. Maria Dorothea Peters, geb. 15.9.1812 in Schlackendorf, Tochter
109. Joh. Hinrich Peters, geb. Mai 1816 in Schlackendorf, Sohn
110. Lene Stöffel, geb. 1.5.1783 in Teschow, Katenfrau
111. Maria Stöffel, geb. Ostern 1815 in Gorschendorf, Tochter
112. Trien Sophie Hammann, verwitwete Labau, geb. 24.6.1771 in Vorwerck bei Demmin, Witwe
113. Joh. Frieder. Labau, geb. 13.1.1804 in Neukalen, Sohn
114. Fritz Heinrich Labau, geb. Febr. 1808 in Schlackendorf
115. Moritz Fried. Hopp, geb. 14.5.1755 in Schönkamp, Katenmann
116. Johanna Maria Hopp, geb. Peters, geb. 28.11.1779 in Salem, dessen Frau
117. Jochen Rohrtanz, geb. 12.5.1780 in Nustrow, bei Basse, Tabacksplanteur
118. Maria Sophia Rohrtanz, geb. Bunge, geb. 30.10.1780 in Samow, bei Basse, dessen Frau
119. Joch. Frieder. Rohrtanz, geb. 11.10.1803 in Samow, Sohn
120. Maria Rohrtanz, geb. 11.11.1807 in Samow, Tochter
121. Johann Rohrtanz, geb. 16.10.1809 in Samow, Sohn
122. Friederich Rohrtanz, geb. 18.5.1816 in Randow, Kirchspiel Wotenick in Schwedisch Pommern, Sohn
123. Friedericke Rohrtanz, geb. 8.5.1818 in Randow, Tochter
124. Maria Stubben, verwitwete Rohrtanz, geb. 1745 in Plötz im Preußischen, Witwe
125. Jürgen Christoph Lemcke, geb. 23.12.1765 in Ruthenbey, Kirchspiel Lübz, Tabacksplanteur
126. Maria Lemcke, geb. Glewe, geb. 4.4.1789 in Gr. Pusserin, dessen Frau
127. Hinrich Lemcke, geb. August 1806 in Gr. Grabow, Kirchspiel Lüdershagen, Sohn
128. Sophia Lemcke, geb. 11.1809 in Gr. Grabow, Tochter
129. Ludwig Lemcke, geb. Ostern 1813 in Wienendorf, Kirchspiel Röcknitz, Sohn
130. Theodor Heinr. Lemcke, geb. 14.11.1815 in Wienendorf, Sohn
131. Wittwe Glewe, geb. 1727 in Pusserin, Witwe
132. Carl Brockmann, geb. 1.5.1764 in Appelhagen, Kirchspiel Thürkow, Holländer
133. Sophia Dorothea Brockmann, geb. Buchholz, geb. Mai 1770 in Lelkendorf, dessen Frau
134. Sophia Brockmann, geb. 25.7.1797 in Lelkendorf, Tochter
135. Friedericke Helene Sophia Brockmann, geb. 17.11.1802 in Schönkamp, Tochter
136. Jochim Brockmann, geb. 11.4.1806 in Schönkamp, Sohn
137. Johann Brockmann, geb. 15.9.1808 in Schönkamp, Sohn
138. Christian Brockmann, geb. 1.12.1758 in Nieckow, Kirchspiel Teterow, Ruhe im Alter
139. Johann Lückstaedt, geb. 1801 in Sührkow, Knecht
140. Maria Kluthen, geb. 1789, aus Strelitz, Dienstmädchen
141. Friederich Paschen, geb. 17.9.1757 in Wenschenhagen, Kirchspiel Hohen Mistor, Tabacksplanteur
142. Joh. Frieder. Ahrendt, geb. 1763 in Manxhagen, Kirchspiel Rambow, Arbeitsmann
143. Maria Elisabeth Ahrendt, geb. Zörn, geb. 1769 in Zierstorff, Kirchspiel Warnkenhagen, Arbeitsfrau
144. Dorothea Ahrendt, geb. August 1801 in Thürckow, Tochter
145. Heinrich Ahrendt, geb. 1804 in Thürckow, Sohn
146. Eva Schoknecht, verwitwete Wiegert, geb. 1739 in Altkalen, Ruhe des Alters
147. Johann Friederich Rehberg, geb. 1.9.1762 in Carow, Tabacksplanteur
148. Maria Dorothea Rehberg, geb. Graedner, geb. 1789 in Nehringen in Schwedisch Pommern, dessen Frau
149. Trien Marie Aulerich, verwitwete Wilck, geb. 2.1.1739 in Salem, Ruhe im Alter
150. Jürgen Hering, geb. 25.7.1748 in Hagensruhm, Oberstatthalter
151. Jochim Friederich Pläu, geb. Ostern 1803 in Neukalen, Gänsehirte
152. Johann Friederich Rode, geb. 1765 in Demmin, Botengänger
153. Ida Dudentreich, geb. von Sell, geb. 1759 in Schwerin, Spinnerin
154. Adam Wilhelm Bützow, geb. 14.6.1764 in Gehmkendorf, Schmied
155. Maria Bützow, geb. Klasen, geb. 30.5.1797 in Neukalen, dessen Frau
156. Maria Sophia Bützow, geb. 10.8.1815 in Neukalen, Tochter
157. Albertine Caroline Bützow, geb. 1.6.1817 in Schlackendorf, Tochter
158. Friedericke Dorothea Bützwo, geb. 31.7.1818 in Schlackendorf, Tochter
159. Caroline Sophie Höppnern, geb. Herbst 1804 in Malchin, Dienstmädchen
160. Maria Sophia Grass, geb. 14.8.1805 in Neukalen, Dienstmädchen
1843 lebten in Schlakendorf 17 Tagelöhner mit ihren Familien.
Nach der Volkszählungsliste von 1867 lebten in Schlakendorf:
Im Herrenhaus:
Carl Schlüter, Gutspächter, geb. 1813
seine Frau Louise Schlüter, geb. 1824
und die Kinder
Marie Schlüter, geb. 1844
Anna Schlüter, geb. 1846
Minna Schlüter, geb. 1851
Louise Schlüter, geb. 1857
Ina Schlüter, geb. 1859
Otto Schlüter, geb. 1863
Louise Meier, geb. 1794 (Tante)
Heinrich Bürger, Wirtschafter
Ullerich Heiden, geb. 1846, Wirtschafter
Elisabeth Belitz, geb. 1850, Erzieherin
Sophie Bülow, geb. 1842, Meierin
Lisette Burmühl, geb. 1841, Herrnköchin
Ernestine Westphal, geb. 1844, Nähmädchen
nicht anwesend waren:
Louis Schlüter, geb. 1847 (in Petersdorf)
Carl Schlüter, geb. 1849 (in Oberhoff)
Fritz Schlüter, geb. 1853 (in Wismar)
Hermann Schlüter, geb. 1854 (in Wismar)
Auf dem Hofe wohnten:
Rike Schmid, geb. 1842, Stubenmädchen
Louise Schmid, geb. 1852, Kindermädchen
Marie Steffenhagen, geb. 1845, Köchin
Minna Behrend, geb. 1842, Milchmädchen
Minna Koch, geb. 1846, Milchmädchen
Sophie Lindholz, 1849, Milchmädchen
Christoph Seemann, 1843, Kutscher
Christian Vick, geb. 1823, Pferdeknecht
Fritz Peters, geb. 1824, Pferdeknecht
Fritz Schuld, geb. 1850, Pferdeknecht
Fritz Glasow, geb. 1847, Pferdeknecht
Carl Hansen, geb. geb. 1851, Pferdeknecht
Fritz Plave, geb. 1847, Pferdeknecht
Heinrich Kürmann, geb. 1847, Pferdeknecht
Heinrich Mamerow, geb. 1847, Pferdeknecht
Johann Kansier, geb. 1837, Knecht
Carl Hansen, geb. 1822, Kuhknecht
Johann Denzin, geb. 1801, Knecht
Heinrich Denzin, geb. 1855, Schulkind
Fritz Bauer, geb. 1812, Zimmergeselle aus Dargun
Katen Nr. 1, erste Wohnung, Tagelöhner Wilhelm Peters:
Wilhelm Peters, geb. 1836, Hausvorstand, Tagelöhner
Doris Peters, geb. 1836, Ehefrau
Marie Peters, geb. 1860, Tochter
Sophie Peters, geb. 1863, Tochter
Wilhelmine Peters, geb. 1866, Tochter
Auguste Peters, geb. 1866, Tochter unehelich von Marie Peters, die Schwester des W. Peters
Fritz Peters, geb. 1804, Vater des W. Peters
Sophie Peters, geb. 1806, Mutter des W. Peters
Marie Peters, geb. 1847, in Groß Markow
Katen Nr. 1, zweite Wohnung, Tagelöhner Carl Thies:
Carl Thies, geb. 1836, Hausvorstand, Tagelöhner
Johanna Thies, geb. 1839, Ehefrau
Marie Thies, geb. 1865, Tochter
Wilhelm Dorzin, geb. 1859, Kostgänger
Lina Röhrdanz, geb. 1849, Hofgängerin
Katen Nr. 2, erste Wohnung, Tagelöhner Johann Westpfahl:
Johann Westphal, geb. 1820, Hausvorstand, Tagelöhner
Sophie Westphal, geb. 1814, Ehefrau
Ludwig Westphal, geb. 1851, Sohn, Hofgänger
Wilhelmine Westphal, geb. 1858, Tochter
Sophie Schimmelpfennig, geb. 1794, Großmutter
Wilhelm Westphal, geb. 1843, in Schwerin
Katen Nr. 2, zweite Wohnung, Tagelöhner Carl Behrend:
Carl Behrend, geb. 1837, Hausvorstand, Tagelöhner
Marie Behrend, geb. 1837, Ehefrau
Gustav Behrend, geb. 1859, Sohn
Heinrich Behrend, geb. 1859, Sohn
Mina Behrend, geb. 1864, Tochter
Helmuth Behrend, geb. 1863, Sohn
Marie Behrend, geb. 1809, Großmutter
Katen Nr. 3, erste Wohnung, Tagelöhner Johann Peters:
Johann Peters, geb. 1809, Hausvorstand, Tagelöhner
Marie Peters, geb. 1814, Ehefrau
Sophie Peters, geb. 1842, Tochter, Hofgängerin
Johanna Peters, geb. 1844, in Malchin
Carl Peters, geb. 1852, in Salem
Katen Nr. 3, zweite Wohnung, Tagelöhner Ernst Schlund:
Ernst Schlund, geb. 1839, Hausvorstand, Tagelöhner
Marie Schlund, geb. 1844, Ehefrau
Rieke Schlund, geb. 1866, Tochter
Wilhelmine Schlund, geb. Oktober 1867, Tochter
Sophie Hering, geb. 1851, Hofgängerin
Katen Nr. 4, erste Wohnung, Tagelöhner Friederich Harm:
Friederich Harm, geb. 1820, Hausvorstand, Tagelöhner
Johanna Harm, geb. 1823, Ehefrau
Johann Harm, geb. 1851, Sohn, Hofgänger
Marie Harm, geb. 1856, Tochter
Sophie Harm, geb. 1858, Tochter
Johanna Harm, geb. 1860, Tochter
Louise Harm, geb. 1864, Tochter
Johann Stolte, geb. 1794, Großvater
Katen Nr. 4, zweite Wohnung, Schäfer Wilhelm Schuhmacher:
Wilhelm Schuhmacher, geb. 1828, Hausvorstand, Schäfer
Sophie Schuhmacher, geb. 1832, Ehefrau
Fritz Schuhmacher, geb. 1854, Sohn
Johann Schuhmacher, geb. 1856, Sohn
Marie Schuhmacher, geb. 1862, Tochter
Ernestiene Schuhmacher, geb. 1864, Tochter
Sophie Schuhmacher, geb. 1866, Tochter
Carl Kranz, geb. 1847, Knecht
Katen Nr. 5, erste Wohnung, Rademacher Johann Ladewig
Johann Ladewig, geb. 1843, Hausvorstand, Rademacher
Sophie Ladewig, geb. 1840, Ehefrau
Carl Ladewig, geb. März 1867, Sohn
Sophie Ladwig, geb. 1809, Großmutter
Sophie Meier, geb. 1843, Hofgängerin
Katen Nr. 5, zweite Wohnung, Tagelöhner Johann Thürkow
Johann Thürkow, geb. 1831, Hausvorstand, Tagelöhner
Johanna Thürkow, geb. 1831, Ehefrau
Christian Thürkow, geb. 1863, Sohn
Sophie Möller, geb. 1853, uneheliche Tochter
Wilhelm Möller, unehelicher Sohn
Katen Nr. 6, erste Wohnung, Tagelöhner Johann Müller:
Johann Möller, geb. 1812, Hausvorstand, Tagelöhner [auf der 1. Seite steht Müller, auf der 2. Seite steht Möller]
Sophie Möller, geb. 1822, Ehefrau
Carl Schuld, geb. 1837
Ernst Möller, geb. 1846, in Hagensruhm
Katen Nr. 6. zweites Hisch, Tagelöhner Adolph Hansen:
Adolph Hansen, geb. 1819, Hausvorstand, Tagelöhner
Elisabet Hansen, geb. 1824, Ehefrau
Wilhelmine Hansen, geb. 1854, Tochter
Fritz Hansen, geb. 1858, Sohn
Katen Nr. 6, drittes Hisch, Tagelöhner Fritz Thies:
Fritz Thies, geb. 1817, Hausvorstand, Tagelöhner
Marie Thies, geb. 1813, Ehefrau
Ludewig Peters, geb. 1830, Hofgänger
Katen Nr. 6, viertes Hisch, Tagelöhner Christian Steffenhagen:
Christian Steffenhagen, geb. 1806, Hausvorstand, Tagelöhner
Doris Steffenhagen, geb. 1807, Ehefrau
Sophie Steffenhagen, geb. 1846, Tochter, Hofgängerin
Wilhelm Rodemann, geb. 1856, Pflegesohn
Katen Nr. 7, erstes Hisch, Tagelöhner Wilhelm Behrend:
Wilhelm Behrend, geb. 1824, Hausvorstand, Tagelöhner
Marie Behrend, geb. 1825, Ehefrau
Wilhelmine Behrend, geb. 1858, Tochter
Carl Behrend, geb. 1864, Sohn
Elisabet Wessel, geb. 1846, Hofgängerin
Katen Nr. 7, zweites Hisch, Tagelöhner Joachim Scheel:
Joachim Scheel, geb. 1842, Hausvorstand, Tagelöhner
Friederica Scheel, geb. 1840, Ehefrau
Wilhelmine Scheel, geb. 1864, Tochter
Friederica Scheel, geb. 1867, Tochter
Christian Gip, geb. 1831, Hofgänger
Carl Denzin, geb. 1859, Kostgänger
Katen Nr. 7, drittes Hisch, Tagelöhner Fritz Westphal:
Fritz Westphal, geb. 1833, Hausvorstand, Tagelöhner
Marie Westphal, geb. 1839, Ehefrau
Carl Westphal, geb. 1856, Sohn
Sophie Westphal, geb. 1861, Tochter
Auguste Westphal, geb. 1864, Tochter
Marie Sodemann, geb. 1800, Schwiegermutter
Weitere Einwohnerzahlen:
1871: 128
1875: 95
1880: 124
1885: 112
Einwohner Schlakendorf 1888
Ballerstädt, W.
Brümmer, K., Arbeiter
Buck, C.
Demzin, W.
Gränert, J.
Grambow
Hartwig, W., Tagelöhner
Haut, J.
Hillbricht, A.
Müller, J.
Peters, C.
Schlapmann, F., Büdner
C. Schlüter, Gutspächter (seine Frau: Ina Schlüter, geb. Uhthoff
Schlüter, Ina
Schlüter, Louise
Schlüter, Luise, geb. Meyer
Schlüter, Minna
Schmull
Schröder, Johann jun.
Schröder sen.
Schumacher
Seemann, Statthalter
Wolff, H., Büdner
Wollenburg
Laut Volkszählung vom 1.12.1890 wohnten in Schlakendorf und Franzensberg:
Hof Schlakendorf
Pächter Carl Schlüter
Schulhaus
Lehrer Johannes Spindler
Wohnung 1
Tagelöhner Johann Schumacher
Kutscher Otto Dyck
Wohnung 2
Ortsarmer Wilhelm Peters
Tagelöhner Wilhelm Demzin
Wohnung 3
Wittwe Sophie Seemann
Statthalter Johann Müller
Wohnung 4
Kuhhirte Christofer Buck
Tagelöhner Jochen Wilk
Altenteiler Wilhelm Schmell
Wohnung 5
Tagelöhner Wilhelm Hartwig
Schäfer Wilhelm Schulz
Wohnung 6
Tagelöhner Friedr. Schulz
Wohnung 7
Tagelöhner Carl Hilbricht
Tagelöhner Carl Peters
Tagelöhner Wilhelm Ballerstädt
Schweinefütterer Johann Schröder
Wohnung 8
Tagelöhner Fritz Wollenberg
Ortsarmer Fritz Ballerstädt
Franzensberg
Büdnerei I
Einlieger Ernst Graenert
Einlieger Carl Brümmer
Einlieger Johann Fürstenberg
Einlieger Carl Hillert
Büdnerei II
Zieglermeister C. Thiessen
Einlieger Wilhelm Hauth
Einlieger Johann Graenert
Forsthof Franzensberg
Rev. Förster Schickendanstz
Schluß - Resultat.
Anzahl der bewohnten Häuser: 13 (Schlakendorf: 10, Franzensberg: 3)
Haushaltungen: 28 (Schlakendorf: 20, Franzensberg: 8)
Anzahl der ortsanwesenden Personen:
männlich: 86 (Schlakendorf: 66, Franzensberg: 20)
weiblich: 66 (Schlakendorf: 53, Franzensberg: 13)
zusammen: 152 (Schlakendorf: 110, Franzensberg: 33)
Weitere Einwohnerzahlen:
1898 heißt es, daß in Schlakendorf 20 Feuerstellen sind
1910: 152 Einwohner (Schlakendorf + Franzensberg)
1933: 127
1939: 197
Befriedigung des alten Kirchhofes in Schlakendorf
Ursprünglich war der alte Kirchhof von einer Feldsteinmauer umgeben. Nach dem Einsturz der Kirche verfiel auch die Mauer. 1760 hatte der Amtmann Souhr die Erlaubnis erhalten, die restlichen Steine für Bauten des Pachthofes zu verwenden. Er sollte zwar dafür einen einfachen Zaun ziehen lassen, kam dieser Verpflichtung jedoch nicht nach. So blieb der Kirchhof ohne Befriedigung. 1819 wollte Pastor Brinckmann diesen unhaltbaren Zustand beenden. Niemand wollte die Kosten tragen. Endlich - 1839 - konnte man sich über die Bezahlung einigen:
"Auf das hohe Rescript vom 29sten October v. J. haben wir uns von den Beamten zu Dargun erst den Riß und die Anschläge von der Kirchhofs - Befriedigung zu Schlackendorf, wie sie solche projectirten, vorlegen lassen, und überreichen diese hieneben.
Nach den Acten ist der Kirchhof früher mit einer Steinmauer umgeben gewesen, aber so verfallen, daß die Steine davon zu herrschaftlichen Bauten verwandt sind.
Es leidet für diesen Fall daher wohl keinen Zweifel, daß wenn eine Befriedigung mit einem Kegelgraben nicht genügt und selbige entweder in einem Zaun oder in Staketten bestehen soll, das Holz - Material dazu zuerst und ein für alle Mal herrschaftswegen gegeben werden muß, und von der Gemeinde nichts weiter als die Kosten der Anfertigung und nachherigen Unterhaltung gefordert werden kann. Die Anlagen erbitten wir zurück.
Schwerin den 6. Febr: 1839.
Großherzoglich Mecklenb. Cammer- und Forst - Collegium"
"Auf den hohen Befehl vom 20. v. / 3. d. M. betreffend die Befriedigung und Vergrößerung des Kirchhofes zu Schlackendorf berichten wir ehrerbietigst, daß auch wir eine Befriedigung durch Kegelgraben und Hecken für zweckmäßig und genügend halten, daß aber zum Schutze der Hecke, welche, weil der Kirchhof, mitten im Dorfe liegt, vielen Anfechtungen ausgesetzt ist, diejenige Befriedigung, wenigstens für einmal, erforderlich seyn mögte, welche wir in Vorschlag gebracht haben
Dargun Großherzogliche Beamte
den 6 März 1839"
"An den Herrn Pastor Breuel zu Neukalen
Nach den hiesigen Acten betr. die Befriedigung des Kirchhofes zu Schlackendorf hat Schlackendorf 21 Ruthen, Carnitz 18 Ruthen von der Kirchhofsbefriedigung zu unterhalten; es ergiebt sich aber nicht, wo die 21 und resp. 18 Ruthen abgemessen sind. Soweit der Schlackendorfer Antheil geht, wird derselbe mit der Hecke im Jahr 1840 bepflanzt sein, ob auch der Carnitzer, ist aus den hiesigen Acten nicht zu ermitteln. Vielleicht kann der competirende Küster darüber Auskunft geben und ersuchen wir Sie, nach dessen oder sonst Ihnen zugänglichen Angaben eventual. auf dem beifolgenden Plan zu bezeichnen wie weit der Schlackendorfer Befriedigungsantheil geht, sowie darüber Auskunft zu geben, ob die Carnitzer und Schlackendorfer Leichen durcheinander bestattet werden, oder ob jeder Ort sein eignes Terrain hat, welches Sie dann gefälligst auf dem Plan unterschiedlich darstellen wollen. Der baldgefälligen Rückgabe des Anschlusses sehen wir demnächst entgegen.
Dargun am 7. Mai 1861.
Großherzogliche Beamte.“
1873 mußte das Tor vor dem Schlakendorfer Friedhof repariert werden.
Der neue Friedhof in Schlakendorf
1877 wollte der Superintendent Schmidt in Malchin den alten Kirchhof in Schlakendorf eingehen und die Schlakendorfer auf dem Neukalener Friedhof beerdigen lassen. Der Neukalener Magistrat lehnte das am 26.5.1877 ab. Pastor Klähn berichtete:
"Daß die hohe Verwaltungsbehörde die Schließung des alten Schlakendorfer Kirchhofes in Anregung bringen will, hat nicht allein mich, sondern mehr noch die dabei interessierten Ortschaften mit lebhafter Freude erfüllt. Die Schließung des Kirchhofes ist auch durchaus nothwendig nicht sowohl wegen seiner Lage mitten im Dorfe, als vielmehr deshalb, weil das Terrain so niedrig und naß ist, daß sogar in der trockensten Jahreszeit die Gräber sich theilweise mit Wasser füllen. Den Gräbern die nöthige Tiefe zu geben, ist jetzt nicht zu verlangen; sie werden höchstens 4 Fuß tief gegraben und auch bei dieser Tiefe schon enthalten sie soviel Wasser, daß die Särge zur Hälfte in dasselbe zu stehen kommen. - Ich habe mich nun mit dem Herrn Superintendenten Schmidt in Malchin, sowie mit unserem Magistrate und dem Besitzer von Karnitz, Herrn v. Levetzow Lelkendorf benommen und alle haben sich dagegen erklärt, daß die Schlakendorfer und Karnitzer Todten hier in Neukalen beerdigt werden. Der Herr Superintendent hat seine Ansicht eingehend motivirt, der Magistrat von Neukalen jedoch keine Gründe aufgeführt. Herr von Levetzow hat mir mündlich seine Ansicht mitgetheilt und mich ermächtigt zu erklären, daß er kein Interesse daran hätte, die Karnitzer Leichen nach Neukalen fahren zu lassen. So bleibt denn nichts anderes übrig, als einen Platz für einen neuen Kirchhof in Schlakendorf zu reserviren.
Ich meine auch, daß der Kirchhof in Schlakendorf bleiben muß; denn abgesehen davon, daß die drei Ortschaften Karnitz, Schlakendorf und Franzensberg dies als ein altes Recht beanspruchen können, die Leichen dieser 3 Ortschaften können in Neukalen nicht beerdigt werden, da unser Kirchhof voll ist und in nächster Zeit erweitert werden muß; auch steht zu hoffen, daß aus der Schlakendorfer Capellen - Casse, die schon ein Vermögen von über 3600 Mark hat, sicher die Capelle wieder erbaut werden kann. Deshalb richte ich an die hohe Verwaltungsbehörde die ergebene Bitte, auch für die später zu erbauende Capelle jetzt schon einen Platz zu reserviren. - Endlich ist es nicht zu verlangen, daß die Karnitzer, die schon einen so weiten Kirchgang haben, auch ihre Todten noch so weit wegbringen sollen, wegen eines Platzes für den neuen Kirchhof wird die hohe Verwaltungsbehörde nicht in Verlegenheit sein.
Bei dieser Gelegenheit will ich nicht unerwähnt lassen, daß auch mit der Franzensberger Schule eine Veränderung vorgenommen werde. Ich glaube nicht, daß im ganzen Land ein Schuletablissiment unglücklicher liegt wie dieses. Früher waren auch die Gülitzer und Salemer Kinder dort eingeschult und man hat augenscheinlich das gemeinsame Schulhaus gerade in der Mitte von den bei dieser Schule interessierten Ortschaften errichten wollen, daher die unglückliche Lage. Dazu kommt, daß das Einkommen der Franzensberger Schulstelle so gering ist, daß der Lehrer mit Frau und Kindern unmöglich davon leben kann. - Aus diesen Gründen ist eine Verlegung des Schuletablissiments durchaus nothwendig. Man errichte entweder in Schlakendorf ein Schulhaus und dotirt die Stelle ausreichend, oder aber man lasse die Schule eingehen und die Schlakendorfer Kinder, denn von ihnen wird die Schule fast ausschließlich besucht, statt nach Franzensberg nach Neukalen gehen. Sind in Franzensberg schulpflichtige Kinder, so müßten diese dann ebenfalls die Stadtschule in Neukalen besuchen.“
Friedhof Schlakendorf
(Skizze des Maurermeisters Wilhelm Harm vom 12.2.1885)
Nach einer Zusammenkunft und Besprechung "auf dem Hofe Schlakendorf" am 26.9.1879 erfolgte die Anlegung des jetzigen Friedhofes. Pastor Klähn vermerkte im Kirchenbuch:
„Bei der Beerdigung der Witwe Knegendorf ist der neue Kirchhof in Schlakendorf von mir eingeweiht und dem Gebrauche übergeben worden." Die Witwe Knegendorf starb am 19.11.1879 und wurde am 24.11.1879 beerdigt.
Als auf dem alten Kirchhof Ende 1912 die Liegefrist abgelaufen war, wurde die 1897 m2 große Fläche der Obersten Verwaltungsbehörde des Großherzoglichen Haushalts zu Schwerin als Eigentum übergeben.
Zur Schule in Schlakendorf
1715 starb die Frau des Schulmeisters Lembke in Schlakendorf. Ob es damals tatsächlich schon eine Schule in Schlakendorf gegeben hat, oder ob er hier nur in seinem Alter wohnte, bleibt leider ungewiß. 1774 erfahren wir jedenfalls, daß die Kinder aus Schlakendorf die Neukalener Schule besuchten. 1784 bemühte sich Pastor Schmidt um die Einrichtung einer eigenen Schule in Schlakendorf. Er schrieb damals:
"Ob gleich in den beiden hier eingepfarrten fürstl. Oertern neml. in dem Bauerndorfe Salem und dem Hofe Schlackendorff bis ietzt noch kein Schulmeister angestellet ist, und die sämtl. Kinder vom Lande der Mädchen Schule des hiesigen Küsters mit einverleibet sind, woher es denn entstehet, daß die kleinen Kinder die den Weg übers Feld besonders zu Winters Zeit nicht machen können, im Sommer aber von den Aeltern zu mancherlei häusliche Verrichtungen gebraucht werden, beinahe gar ohne Unterricht bleiben, die größern aber Wetters und Weges halber die Schule oft versäumen, auch dann zum Lernen mehrentheils schon sehr ungeschickt sind; so lebe ich doch der Hoffnung, Sr. Herzl. Durchl. werden auf meine schon im Jahr 1783 dem Synodal Protocoll mit beigefügte und in diesem Jahr wiederholte unterthgste Vorschläge zur Verbesserung des hiesigen Schulwesens Gndgst reflectiren und nach den derzeit angeführten Gründen höchst Sich in Gnaden beflogen finden laßen, wo nicht den beiden Orten; doch vielleicht zu Schlackendorff einen Schulmeister einzusetzen; und auf diesen Fall dürfte es auch in Ansehung der hier eingepfarrten Landgemeine nöthig sein, gleich andern Predigern in deren Gemeinen schon Land Schulmeister bestellet sind, folgendes Höchstbefohlner maßen unterthänigst, wie hiedurch geschiehet zu berichten.
1. Der Schulfähigen Kinder sind zu Schlackendorff 14; zu Salem 13, zusammen 27.
2. Wenn für beide Ortschaften zusammen nur 1 Schulhalter etwa zu Schlackendorff, wohin die Salmer zu Hofe dienen, bestellet würde; so würde derselbe nach Höchstbestimmten Verhältniße des Gehalts zu der Menge der Schulfähigen Kinder 25 Rthlr. iährlich zu erheben haben.
3. Zu Salem sind 4 Hausleute, 4 Einlieger, 1 Hirte und 2 Pachtfischer. Zu Schlackendorff 12 Einlieger, 1 Hirte, 1 Knechtsfrau, 1 Holländer, 1 Schäfer, 1 Tabacks Planteur und 1 Weber.
4. Werden die Fischer, Schäfer und sonstige Handwerksleute, in Ansehung des Schulgeldes, gleich den Förstern Müllern pp. zur iährlichen Zahlung von 1 Rthlr. 24 Schilling verpflichtet; so können für einen Schulhalter zusammengebracht werden
zu Salem 12 Rthlr. 40 Schilling
zu Schlackendorff 19 Rthlr. -
-------------------------------------
zusammen 31 Rthlr. 40 Schilling
Neukalden den 11ten Nov. 1784. J. C. S. P."
(J. C. Schmidt Pastor)
Aus einem Schreiben von 1822 geht hervor, daß sich die Großherzogliche Cammer um die Einrichtung einer Schulstelle in Schlakendorf bemühte, wohl auf erneute Anfrage des Pastors in Neukalen. Das Interesse, die Schulbildung für die Kinder auf dem Lande zu verbessern, war aber seiten der Gutsherrschaften nur gering.
Auch Pastor Brinkmann äußerte seit 1837 mehrfach den Wunsch, daß die Kinder von Schlakendorf, Salem und Gülitz eine zentral gelegene Schule bekommen möchten. Erst 1842 wurde dann die dazu notwendige Genehmigung durch das Ministerium für Unterrichtsangelegenheiten erteilt und eine Schule in Franzensberg eingerichtet, die bis Ostern 1879 bestand. Dann ging die Schule ein; einmal aus Altersgründen des Lehrers und zum anderen wegen der geringen Schülerzahl, da die Kinder aus Salem und Gülitz seit einigen Jahren in Gorschendorf zur Schule gingen. Ab Michaelis 1879 besuchten jedenfalls die 31 Kinder aus Schlakendorf und Franzensberg die Neukalener Schule.
Ab Sommer 1886 wurde das Schulgebäude in Schlakendorf errichtet, so daß die Kinder aus Schlakendorf und Franzensberg ab Ostern 1887 dort zur Schule gehen konnten. Im Giebel über den Eingang befand sich die Jahreszahl 1886 und das Kreuz als Zeichen einer christlichen Schule. Auf der rechten Seite war die Schulstube (7,50 m lang, 4,80 m breit und 3,15 m hoch) sowie eine Küche; links wohnte die Lehrerfamilie. Als erster Lehrer war hier Carl Christoph Johannes Spindler tätig. Die Karnitzer Schüler waren anfangs noch nach Gr. Markow eingeschult. Mit Beginn der sogenannten "Winterschule" erteilte die Lehrerfrau Ida Spindler, geb. Markwardt ab 26.10.1887 für die Mädchen "Industrieunterricht", der vor allem in Anleitungen zum Stricken, Strümpfe stopfen und anderen Handarbeiten bestand.
Annonce aus dem "Neukalener Wochenblatt" vom 10.4.1889
Lehrer Spindler klagte 1894 über sein geringes Einkommen und schrieb an das Amt Dargun:
"Dem verehrlichen Großherzoglichen Amte zu Dargun.
Ohne Zweifel gehört die hiesige Schulstelle zu denjenigen des Domaniums und der Großherzoglichen Hausgüter, welche am geringsten dotiert sind, und werden dem verehrlichen Großherzoglichen Amte die geringen Einkünfte meiner Stelle nicht unbekannt sein. Lange habe ich mich gescheut, mich bittend an das verehrliche Großherzogliche Amt zu wenden; allein die Noth zwingt mich, diese Scheu zu überwinden, wenn ich schon bei der größten Sparsamkeit nicht im stande war, auszukommen, so habe ich seit 2 Jahren trotz der nicht unerheblichen Beihülfe unserer Eltern in folge anhaltender Kränklichkeit meiner Frau für ärztliche Hülfe etc. solche Ausgaben gehabt, daß ich bedeutend zusetzen mußte.
Somit sehe ich mich genötigt, das verehrliche Großherzogliche Amt gehorsamst um gütige Zulage zu bitten:
Sollte mir eine solche nicht gewährt werden können, bin ich gezwungen beim hohen Ministerio um Versetzung einer besser dotierten Stelle zu bitten, um nicht ganz in Schulden zu geraten.
Auf gütige Gewährung meiner gehorsamsten Bitte zuversichtlich hoffend, verharre als des verehrlichen Großherzoglichen Amtes gehorsamster
J. Spindler, Lehrer.
Schlakendorf, den 27. Juni 1894
Berechnung der Schlakendorfer Schulstelle.
A. Einnahme
1. Von der Hausgutsbehörde 120,00 M
2. Schullohn 75,00 M
3. Schulroggen 82,50 M
4. Accidenzien 5,00 M
5. 50 Schfl. (Rost.) Korn a 3,25 M = 162,50 M
6. 2 Kühe a 120 M = 240,00 M
7. Garten 25,00 M
8. Kartoffelnland 31,25 M
9. Feuerung 25,00 M
10. Industrieschulgeld 60,00 M
--------------------------------
Summa 826,25 M
B. Ausgabe
1. Dienstmädchen 300,00 M
2. Arbeitslöhne 25,00 M
3. Versicherungen 116,00 M
4. Erhaltung der Haus- Wirtschafts- u
Milchgeräte und des Viehes 20,00 M
---------------------------------
Summa 461,00 M
826,25 M
461,00 M
---------------------------------
Für die bleibenden 365,25 M
soll ich für mich und meine Familie Kost, Kleidung, ärztliche Ausgaben u. s. w. bestreiten, was mir bei aller Sparsamkeit nicht möglich ist.“
Pastor Voß unterstützte die Bitte des Lehrers Spindler und schrieb an das Großherzogliche Ministerium, Abteilung für Unterrichtsangelegenheiten, wobei er noch ergänzend hinzufügte:
"... Dazu kommt, daß die Frau seit ihrer ersten Entbindung Jahre lang gekränkelt und viel Geld gekostet hat. Auch von Unglücksfällen unter dem Vieh ist der Lehrer Spindler leider wiederholt heimgesucht worden. Ich brauche wohl nicht auszuführen, daß die Einkünfte der Stelle da oft nicht zu dem Nothwendigsten ausgereicht haben. Bei alledem hat der Lehrer Spindler unverdrossen seine Pflicht erfüllt und auf bessere Zeiten gehofft. Aber auch seine mehrmaligen Bewerbungen um eine bessere Stelle sind leider erfolglos geblieben. Da kann ich es ihm nicht abschlagen, zumal ich ihn am liebsten hier behalte, seine Noth einem hohen Ministerio ans Herz zu legen. Und ich thue dies mit der ebenso zuversichtlichen wie dringenden Bitte:
Ein hohes Ministerium wolle dem Lehrer Spindler eine solche Zulage gewähren, daß er doch vor Noth geschützt ist.
Der Gewährung dieser Bitte verharrt ehrfurchtsvoll
Eines h M unterthänigster
J Voß
Neukalen,
d. 10. Aug. 1896.“
Das Ministerium in Schwerin bewilligte dem Lehrer Spindler auf drei Jahre eine persönliche Zulage von jährlich 100 Mark. Michaelis 1898 wurde Lehrer Spindler nach Zweedorf bei Boizenburg versetzt. Die Vertretung übernahm zeitweilig der Lehrer Schmidt aus Gorschendorf, bis der neue Lehrer, Georg Pohl, bald darauf zuzog. Georg Friedrich Wilhelm Ferdinand Pohl war vorher Lehrer in Röckwitz bei Ribnitz. 1898 gab es 29 Schulkinder, davon 3 Schnitterkinder.
Auf eine Anfrage des Neukalener Pastors Voß berichtete der Lehrer Spindler in Schlakendorf:
„Schlakendorf, den 16. Juni 1898
Hochehrwürdiger,
Hochzuverehrender Herr Pastor!
Soweit ich ermitteln konnte, Ew. Hochehrwürden folgende Mitteilungen:
I. a) 20 Feuerstellen in Schlakendorf
b) 29 Schulkinder, davon 3 Schnitterkinder
c) Das Schulhaus ist Ostern 1887 bezogen
d) Die Schulstube ist 7,50 m lang, 4,80 m breit u 3,15 m hoch.
II. a) Die Entfernung von Franzensb. nach Schlakendorf ist ca. 1 1/2 km = 2000 Schritte
b) In Franzensberg sind 6 Feuerstellen
c) 1 Schulkind
d) Die Schule zu Franzensberg wird Ostern 1879 aufgehoben worden sein.
Ew. Hochehrwürden
dankbarer
J. Spindler“
Am 21. Juni 1898 schrieb Pastor J. Voß über die Schule in Schlakendorf:
Die Schule in Schlakendorf existiert erst seit Ostern 1887.
Michaelis 1844 wurde eine Schule in Franzensberg errichtet für Franzensberg, Schlakendorf, Gülitz u. Salem. Dieser Ort wurde damals gewählt, weil er in der Mitte aller dieser Ortschaften liegt.
Wie lange Gülitz u. Salem dorthin eingeschult gewesen sind, ist aus den hier vorliegenden Acten nicht zu ersehen. Bei der Gründung dieser Schule wird die Zahl sämtlicher Schulkinder auf 80 - 90 angegeben, bei der Auflösung derselben Ostern 1879 ist die Durchschnittszahl 25, u es werden in dem Rescript des Ministeriums v. 14. Nov. 1878 nur die Kinder von Schlakendorf u Franzensberg erwähnt.
Diese waren von Ostern 1879 bis dahin 1887 in Neukalen eingeschult. Auf Wunsch der Ortschaften Schlakendorf u Franzensberg beantragte der Unterzeichnete im J. 1885 die Errichtung einer Schule in Schlakendorf, da der Besuch der Neukalenschen Schule für die Kinder aus Schlakendorf u Franzensberg mit mancherlei Unzuträglichkeiten verbunden war, u Schlakendorf u Franzensberg derselben Grundherrschaft gehören u nur 1,6 km von einander entfernt sind.
Die Schulgebäude wurden im Jahre 1886 gebaut und Ostern 1887 bezogen.
Da die Schule nur von einigen 30 Kindern besucht wird, liegt hier auf absehbare Zeit kein Grund zu einer Änderung vor.
Neukalen, d. 21. Juni 1898
JVoß“
Pastor Voß berichtete am 5.6.1902:
„Der Lehrer Georg Pohl aus Neukloster hat seit Michaelis 1898 die Schule in Schlakendorf verwaltet. Er hat mit Eifer und Geschick seinem Berufe obgelegen und gute Resultate erzielt. Zur Kirche und zum heiligen Abendmahl hat er sich fleißig gehalten und sich je länger desto mehr bemüht, sein Leben seinem Stande gemäß zu führen und seinen Schülern ein Vorbild zu werden.
Leider lebt er in sehr drückenden Verhältnissen. Unglücksfälle unter dem Vieh auf seinen früheren Stellen, gänzlicher Mißerfolg mit den Bienen, welche er hier in großer Anzahl von seinem Vorgänger übernommen hatte, haben ihn in Schulden gestürzt, und auf dieser Stelle ist es ihm unmöglich, auch nur etwas wieder heraus zu kommen, im Gegentheil, es sind Zeiten gewesen, wo es an dem Nothwendigsten fehlte, und der Gutspächter sie mit den nöthigsten Lebensmitteln versorgen mußte.
Ich glaube daher, daß es die höchste Zeit ist, zumal auch die Frau unter diesen Verhältnissen seelisch leidet, ihn auf eine besser dotierte Stelle zu versetzen, und ich möchte mir hiemit ganz gehorsamst erlauben, seine baldige Versetzung auf eine besser dotierte Stelle dringend zu empfehlen.
Ew. Hochwürden
gehorsamster
JVoß.“
Frau Pohl hatte ebenfalls Industrieunterricht gegeben. Lehrer Pohl wurde am 1. Juli 1903 nach Hirschdorf versetzt. Ab 1.10.1903 kam Alexander Wilhelm Friedrich Christian Kröchel als Lehrer nach Schlakendorf. Er wohnte bis dahin in Rostock, Niklotstraße No I.
Die Einnahmen des Lehrers reichten kaum zum Leben. Pastor Voß tat alles, um den Lehrer Kröchel zu unterstützen. Er wollte erreichen, daß die Karnitzer Kinder nicht mehr in Groß Markow, sondern in Schlakendorf zur Schule gehen. Dazu gab Lehrer Kröchel folgende Stellungnahme ab:
"Hochehrwürdiger Herr!
Hochzuverehrender Herr Pastor!
In nachstehendem gebe ich die von Ew. Hochehrwürden gewünschten Auskünfte betr. Einschulung der Karnitzer Kinder in Schlakendorf.
1. Augenblicklich besuchen die hiesige Schule 17 Kinder (einschl. der 2 Kinder des nur im Sommer anwesenden Vorschnitters). In den letzten zehn Jahren haben die hiesige Schule jährlich durchschnittlich 20, in den letzten sechs Jahren kaum 19 Kinder besucht.
2. Am Industrieunterricht nehmen gegenwärtig 4 Mädchen teil, der Durchschnitt der letzten zehn Jahre dürfte die Zahl 7 sicher nicht überschreiten.
3. Mein Gesamteinkommen beträgt laut amtlicher Berechnung vom 24. November 1903 rund 940 M einschl. Wohnung, Korn, Garten, Feuerung usw. Für Wohnung wird, wenn ich nicht irre, 100 M in Anrechnung gebracht, sodaß mein Einkommen ohne Wohnung 840 M beträgt. Zu bemerken ist, daß diese amtliche Einschätzung der Wirklichkeit genau entspricht.
4. Meine Frau erhält für den Industrieunterricht 100 M bar, 4 Tausend Stechtorf und 4 rm buchen Kluft II.
5. Es ist für mich eine eigne Sache zu bestimmen, welche Entschädigung ich für die Karnitzer Kinder haben muß. Wollte ich mit der Forderung die betr. Arbeit eines Lehrers nach meiner Auffassung zugleich bewerten, so käme gewiß eine zu hohe Summe heraus. Würden wohl nach Lage der Verhältnisse 200 M (einschl. 25 M für Industrieunterricht) zu viel sein? (Mehr läßt sich doch wohl nicht erreichen!) Da meine Einkünfte so jammervoll gering sind, so müßte ich im Notfalle mit einer geringeren Summe zufrieden sein, der Not eben gehorchend.
- In obiger Angelegenheit sind an mich noch keinerlei Anfragen ergangen.
Am 13. d. Mon. werde ich mich gerne in Ihrer Wohnung zwecks näherer Besprechung einfinden.
Obgleich ich mich der angenehmen Hoffnung hingebe, daß die betr. Sache zustande kommt, so bedaure ich doch, daß Sie, hochehrwürdiger Herr Pastor, selbst in Ihrer Erholungszeit hiermit behelligt werden. Indem ich von Herzen danke, bin ich
Ew. Hochehrwürden gehorsamster
Kröchel
Lehrer
Schlakendorf, d. 7. Juli 1905."
Lehrer Kröchel erhielt letzendlich 150 Mark mehr, und die Karnitzer Kinder besuchten ab Herbst 1905 die Schule in Schlakendorf.
Am 1.1.1909 wurde Lehrer Kröchel nach Kieve versetzt. Sein Nachfolger war ab Ostern 1909 der Lehrer Karl Anders, bis dahin in Kämmerich tätig. In der Zeit vom 1.1. bis 31.3.1909 wurde die Schule zu Schlakendorf von dem Assistenten Rahse verwaltet.
„Verzeichnis
der Schüler und Schülerinnen der Schule und Industrieschule zu Schlakendorf Ostern 1910
Lfd. N. / Namen der Schüler / Name u. Stand der Eltern / Wohnort / Geburtstag u. Jahr
---------------------------------------------------------------------------------------
a Knaben:
1. Alwin / Salow, Tagelöhner / Schlakendorf / 27. Februar 1897
2. Fritz / Guhl, Kuhfütterer / Schlakendorf / 11. Februar 1897
3. Ernst / Guhl, Kuhfütterer / Schlakendorf / 2. September 1898
4. Walter / Hilbrecht, Schweineknecht / Schlakendorf / 4. November 1898
5. Karl / Steffen, Tagelöhner / Schlakendorf / 4. April 1897
6. Heinrich / Schepler, Tagelöhner / Karnitz / 27. August 1897
7. August / Schäfer, Witwe / Schlakendorf / 8. April 1900
8. August / Guhl, Kuhfütterer / Schlakendorf / 7. September 1901
9. Fritz / Seemann, Stellmacher / Schlakendorf / 23.November 1902
10. Friedrich / Steffen, Tagelöhner / Schlakendorf / 20. Juli 1900
11. Paul / Schröder, Vorknecht / Karnitz / 27. Oktober 1902
12. Hans / Koras, Forstarbeiter / Franzensberg / 4. Juni 1903
13. Otto / Guhl, Kuhfütterer / Schlakendorf / 30. Juni 1903
14. Otto / Hilbrecht, Schweineknecht / Schlakendorf / 4. Mai 1904
b Mädchen:
1. Martha / Gränert, Vorknecht / Schlakendorf / 15. Oktober 1897
2. Erna / Burmeister, Tagelöhner / Karnitz / 17.Dezember 1896
3. Johanna / Anders, Lehrer / Schlakendorf / 8. April 1898
4. Betti / Schulz, Milchfahrer / Karnitz / 8. Juni 1898
5. Erna / Seemann, Stellmacher / Schlakendorf / 23. April 1899
6. Erna / Schäfer, Witwe / Schlakendorf / 8. Mai 1898
7. Anna / Knaak, Forstarb. / Franzensberg / 15. Februar 1899
8. Emma / Schröder, Vorknecht / Karnitz / 1. März 1899
9. Lisbeth / Schäfer, Statthalter / Karnitz / 10.Dezember 1899
10. Berta / Schepler, Tagelöhner / Karnitz / 13. Oktober 1899
11. Ida / Urbaneck, Tagel. / Schlakendorf / 18. Oktober 1899
12. Elise / Urbaneck, Tagel. / Schlakendorf / 17. Juni 1897
13. Ina / Hilbrecht, Schweineknecht / Schlakendorf / 11. Januar 1900
14. Else / Wegner, Vorknecht / Karnitz / 20. Oktober 1901
15. Margarete / Hilbrecht, Schweineknecht / Schlakendorf / 25. Juli 1901
16. Berta / Block, Tagelöhner / Schlakendorf / 28. Juli 1898
17. Frieda / Schäfer, Witwe / Schlakendorf / 4. August 1901
18. Margarete / Block, Tagelöhner / Schlakendorf / 28. Oktober 1900
19. Lisbeth / Gränert, Vorknecht / Schlakendorf / 15. Dezember 1902
20. Meta / Knaak, Forstarb. / Franzensberg / 28. April 1901
21. Anna / Urbaneck, Tagel. / Schlakendorf / 10. April 1902
22. Auguste / Schepler, Tagel. / Karnitz / 7. Dezember 1901
23. Gertrud / Block, Tagel. / Schlakendorf / 28. Februar 1904“
Schulklasse in Schlakendorf 1911
mit dem Lehrer Karl Anders
Superintendent Leo in Malchin schrieb am 23.6.1919 an Pastor Hohmann in Neukalen:
"Es erschien bei mir die Arbeiterfrau Maack aus Schlakendorf und führte gegen den Lehrer Anders daselbst Beschwerde. Sie wollte fortan ihren Sohn, der gemißhandelt sein soll, in die Stadtschule nach Neukalen schicken. Ich habe sie an Sie verwiesen und bitte Sie, sich der Sache anzunehmen."
Die Schule unterstand der Kirche, und so erhielt Pastor Hohmann vom Lehrer Anders folgende Stellungnahme dazu:
"Schlakendorf, d. 30. Juni 1919
Herrn Pastor
Hohmann Hochehrwürden
Neukalen
Auf die Beschuldigungen der Tagelöhnerfrau Maack von hier erwidere ich folgendes:
1. Der Sohn der Maack ist von mir nie ohne Grund bestraft.
2. Wenn er bestraft wurde, bestand die Strafe nicht in einer Mißhandlung sondern in den mir zustehenden Züchtigungsmitteln, ohne diese Befugnis zu mißbrauchen. Wenn die Maack erklärt hat, ich hätte mit einem andern größeren Schüler ihren Jungen an den Ohren hochgezogen, so hat sie damit bewußt die Unwahrheit gesagt. Der Sachverhalt ist folgender:
Der Knabe Franz Maack hatte einmal vor Monaten seine Arbeiten nicht gemacht. Ich ließ ihn von seinem Platze zu mir kommen und sagte im Scherz: „Wenn du jetzt nicht fleißiger wirst,“ und dabei faßte ich ihn an das eine und ein größerer Schüler, den ich dazu aufforderte, an das andere Ohr, „dann nehmen wir dich und hängen dich mit beiden Ohren an den Ofen.“
Daß dieser mein Ausspruch Scherz gewesen ist, bedarf wohl keiner weiteren Versicherung, da ein Hochziehen des Knaben an den Ohren ein Unding und unausführbar ist, die Ohren müßten ja abreißen.
Der betreffende größere Schüler, Ernst Schröder aus Karnitz, wird den Vorgang bestätigen können, und ich erlaube mir deshalb, ihn als Zeugen zu Ihnen zu schicken.
Im übrigen habe ich diesen Vorfall mit der Maack schon vor Monaten erledigt. Ein 6jähriger Schüler hatte ihr diese Ungeheuerlichkeit erzählt und sie kam zu mir, um mit mir darüber Rücksprache zu nehmen. Ich habe ihr damals den wahren Sachverhalt geschildert und sie ging auch befriedigt von dannen. Nun ist sie wieder einmal verärgert über die Ausübung der mir zustehenden Züchtigungsgewalt, des Nachsitzenlassen, und sie hat an allen möglichen Orten, trotz besseren Wissens, die eben geschilderte angeblich von mir vorgenommene Mißhandlung in böser Absicht über mich verbreitet. Dadurch hat sie versucht, meine Autorität zu untergraben und ich habe sie deshalb beim Amtsgericht zu Neukalen wegen Beamtenbeleidigung verklagt.
3. Ich habe den Knaben der Maack nie einen Russen genannt. Es ist noch nicht lange her, daß ich den Jungen beim Hersagen von Gelerntem aufforderte, nicht wie ein Russe oder Pollack zu schwadronieren sondern langsam und deutsch zu sprechen.
Anders
Lehrer"
Es fand dann am 27.8.1919 im Pächterhaus in Schlakendorf eine größere Verhandlung unter Leitung des Amtes Dargun unter Teilnahme des Pastor Hohmann, des Ortsvorsteher und den Beschwerdeführern, deren Zahl inzwischen auf 16 Personen angestiegen war, gegen den Lehrer Anders statt. Über den Ausgang der Verhandlung habe ich allerdings nichts gefunden.
Pastor Hohmann schrieb am 24. Juni 1926 an die Landessuperintendentur in Malchin:
"Betr. Pensionierung des Lehrers Anders zu Schlakendorf
Herr Lehrer Anders zu Schlakendorf wird zum 1. Juli d. J. pensioniert und die Stelle soll zu dem genannten Termin wiederbesetzt werden.
Die Kirche hat besonderes Interesse an der Besetzung der Stelle. Denn wenn dieselbe auch nicht gerade eine Küsterstelle ist, so sind doch dem Inhaber die Dienstobliegenheiten des Küsters ausgeübt.
Die bisherigen Inhaber der Stelle haben die Aufsicht über die Beerdigungskapelle und den Friedhof ausgeübt, sowie für Reinhaltung der Kapelle und des Friedhofs gesorgt. Sie haben mit den Schulkindern die Leichen vom Sterbehaus bezw. vom Friedhofstor geleitet und bei der Beerdigung und dem vorher in der Kapelle stattfindenden Gottesdienst die Dienstleistungen eines Kantors ausgeübt. Die Kapelle hat keine Orgel und kein Harmonium. Außerdem ist es Sitte geworden, daß 1 - 2 mal jährlich in der Kapelle Abendmahl gehalten wird, und bei dieser Gelegenheit ist voller Gottesdienst mit Predigt gehalten. Da ist es dringend erforderlich, daß Schlakendorf einen Lehrer erhält, der singen kann, um so mehr, als ich selbst nicht singen kann.
Es ist auch Sitte, daß der Pastor, wenn er zu Amtshandlungen nach Schlakendorf kommt, im Lehrerhause aufgenommen wird.
Es erscheint mir also notwendig, 1. daß die genannten Leistungen betr. Kapelle, Friedhof und Aufnahme wieder dem neuen Lehrer und nicht etwa einem der Gutseinwohner übertragen werden und 2. daß der Lehrer singen kann.
Aber das genügt noch nicht, der Herr muß auch Organist sein, denn wir haben in Neukalen das Küster = Organisten - und Kantoramt zusammengelegt und das Ganze hier Herrn Lehrer Schmidt übertragen. Wie soll es nun in Neukalen werden, wenn Herr Schmidt aus irgend einem Grunde behindert ist, in Neukalen den Kirchendienst zu versehen? Im Augenblick ist ja noch Herr Kliefoth und Herr Struck, die bisherigen Inhaber des Küster = Organisten, und Kantoramts zur Vertretung vorhanden und bereit. Aber wie wird es später? Nach meiner Meinung müßte die Möglichkeit einer Vertretung in Neukalen geschaffen werden und die Pflicht zur Vertretung dem neuen Schlakendorfer Lehrer auferlegt werden.
Gehorsamster
W. Hohmann,
Pastor"
Ab 1.7.1926 kam Moritz Carl Bernhard Otto (geb. 6.9.1878, gest. 13.9.1951) als Lehrer nach Schlakendorf. Er war vorher in Pohnstorf angestellt. Die Küstergeschäfte übernahm er unter denselben Bedingungen, wie sie Lehrer Anders geführt hatte. Nach dem Ende des II. Weltkrieges ging Lehrer Otto in den Ruhestand. Die Lehrerstelle bekam ein Drogist Schröder übertragen, der zwar keine entsprechende Ausbildung hatte, dafür aber große Unterstützung beim Schulleiter Paulig in Neukalen fand. Als Schröder 1951 in den Westen flüchtete, übernahm Arno Pries (geb. 26.6.1926) die Schule in Schlakendorf. Er hatte 1950 seine Ausbildung zum Lehrer abgeschlossen, zuerst in Samow und dann in der im ehemaligen Gutshaus provisorisch eingerichteten Schule in Karnitz unterrichtet.
Nun erfolgte der Unterricht für die schulpflichtigen Kinder der Klassen 1 bis 4 im Schlakendorfer Schulhaus. Ab Klasse 5 besuchten sie die Schule in Neukalen. Eine nicht unwesentliche Aufgabe des Lehrers war auch die Gestaltung des kulturellen Lebens im Dorf. Die Feiern zum 1. Mai, Kindertag, Erntefest oder den Wahlen sind den älteren Schlakendorfern noch heute in guter Erinnerung. 1966 wurde die Schule in Schlakendorf geschlossen. Alle Kinder mußten die Schule in Neukalen besuchen.
Vor dem Schulgebäude, um 1956
Das Schulgebäude
(Aufnahme vom Juli 1986)
Die neue Kapelle in Schlakendorf
Nachdem 1879 der neue Friedhof angelegt war, wünschte die Gemeinde den Bau einer kleinen Kapelle. Der Superintendent Schmidt in Malchin verweigerte anfangs seine Zustimmung und schrieb:
"Es wird mir schwer, über diese Sache ein ruhiges Urtheil zu fällen, indem alle frühere nicht unbeträchtliche Mühwaltung wegen der Kapellengemeinde Schlackendorf so lange vergeblich und mit viel Herzkränkung verbunden gewesen ist. Wenn endlich diese Verwaltungsbehörde das Land zu einem neuen Friedhofe hergegeben hat, so geschah das nach manchen vergeblich wiederholten Bitten und in Folge der entschiedenen Weigerung der Einwohner, ihre Todten ferner auf dem alten ganz ungeeignet gewordenen Friedhofe zu begraben. Der jüngst geweihte neue Friedhof soll nun mit einem Kapellengebäude geziert werden, wenn das intendirte Gebäude nach der Zeichnung eine Zierde genannt werden kann. Dazu wird beabsichtigt, 1700 - 1800 M des mühsam angesammelten Kapellenvermögens zu verwenden. Dies Gebäude soll dazu dienen, nicht um eigentliche Gottesdienste darin zu halten, sondern nur die liturgischen gottesdienstlichen Acte bei Begräbnissen, damit das versammelte Leichengefolge Schutz finde gegen unangenehme Witterung. Dabei bemerke ich, daß in dem Raum der Capelle keine Stelle - etwa ein Altar mit einem Crucifix und 2 Leuchtern darauf und einem Podium davor - prospicirt worden, daß der Geistliche von hier aus die Liturgie halte; keine Bank für alte und schwache Mitglieder des Leichengefolges.
Solche Kapellen sind auf den Friedhöfen, auf denen die Leichen aus vielen Ortschaften begraben werden, wie zu Hohen Mistorf, Dargun u.s.w. eine Wohlthat, ja ein Bedürfniß.
Fragt man aber hier, im vorliegenden Falle, für wie viele Leichenbegräbnisse diese neue Kapelle zu benutzen wünschenswerth, so steht die geringe Anzahl derselben in gar keinem Verhältniß zu den Kosten des zu erbauenden Gebäudes. Die ganze Kapellengemeinde Schlackendorf mit Franzensberg und Carnitz zählt zusammen etwa 260 Einwohner. Davon sterben jährlich nach Berechnung der letzten 20 Jahre durchschnittlich 4 - 5 Personen, von denen 2 auf Schlackendorf kommen und aus dem Sterbehause zum Kirchhofe getragen werden; für diese ist die intendirte Kapelle völlig überflüssig. Drei Leichen kommen jährlich aus Carnitz und Franzensberg zusammen, und rechnet man, daß davon eine Leiche während des Sommerhalbjahrs bei guter Witterung begraben wird, welcher wegen eine Kapelle ebenfalls überflüssig ist, so bleiben höchstens 2 Leichenbegängnisse übrig, für welche eine Kapelle des Obdachs wegen erwünscht sein kann...
Ich halte hiernach die Erbauung einer Kapelle, wie sie intendirt worden, für puren Luxus und die Verwendung des Kapellenvermögens dazu für durchaus ungerechtfertigt. Hiernach kann ich meine Zustimmung zu dem beabsichtigten Kapellenbau nicht geben, darf vielmehr ehrerbietigst dagegen protestiren."
Am 4. Dezember 1884 stürzte der Glockenstuhl auf dem alten Friedhof durch Sturm ein. Die Glocke wurde auf dem Pachthof in Verwahrsam gebracht. Bei Leichenbegängnissen konnte nun nicht mehr geläutet werden. 1886 war noch geplant, auf dem neuen Friedhof westlich des Ortes einen neuen Glockenstuhl aufzubauen. Die Gemeindeglieder wünschten jedoch immer stärker den Bau einer Friedhofskapelle. Im Januar 1887 richteten sie folgende Bittschrift an Pastor Voß:
„An Se. Hochehrwürden Herrn Pastor Voß zu Neukalen
Hochehrwürdiger Herr!
Hochzuverehrender Herr Pastor!
Ew. Hochehrwürden wissen, mit welchem Verlangen die unterzeichneten Gemeinden Schlakendorf, Franzensberg und Karnitz nach einer Kapelle auf ihrem Kirchhofe zu Schlakendorf ausschauen und mit welchem Interesse und welchen Gefühlen des Dankes sie die von Ew. Hochehrwürden für den Kapellenbau gethanen Schritte verfolgt haben. Obwohl nun die wiederholten von Ew. Hochehrwürden wie deren Vorgängern in dieser Sache gemachten Bemühungen bisher leider nicht den gewünschten Erfolg gehabt haben, so läßt die Gerechtigkeit und Billigkeit ihrer Wünsche die unterzeichneten Gemeindeglieder dennoch an der Hoffnung des endlichen Gelingens ihrer Bestrebungen festhalten. Und darum beeilen sie sich jetzt, wo sie auf das Bestimmteste erfahren, daß demnächst ein Glockenstuhl auf ihrem Kirchhofe errichtet werden soll, noch einmal Ew. Hochehrwürden Fürsprache für die beregte Sache bei den hohen Behörden zu erbitten, da sie sich nicht verhehlen können, daß nach Ausführung des geplanten Glockenstuhlbaues die Hoffnung auf einen abermaligen Bau, nämlich den einer Kapelle, für unabsehbare Zeit aufzugeben wäre. Nicht als ob sie an und für sich gegen den Bau eines Glockenstuhls wären - nein, sie würden sich im Gegentheil herzlich freuen, wenn sie ihre verstorbenen Angehörigen nicht mehr ohne Sang und Klang bestatten brauchten -, aber den Übelständen, unter denen die unterzeichneten Gemeinden bisher gelitten haben, wäre mit der Errichtung eines Glockenstuhles nur zum kleineren Teile abgeholfen. Denn erstens würden die Totenbahren nach wie vor unter freien Himmel stehen bleiben müssen, wie auch die übrigen zum Begräbnis erforderlichen Geräthschaften keinen geeigneten Platz zu ihrer Aufbewahrung bekommen würden; und dann bleibt der Übelstand, daß der amtierende Pastor, wie das ganze Leichengefolge bei den Begräbnissen der Unbill der Witterung auf dem hoch und frei gelegenen Kirchhof ohne jeden Schutz ausgesetzt sind, nach wie vor ungehoben. Ganz besonders wird dieser Notstand bei schlechtem Wetter von dem Leichengefolge aus Franzensberg und Karnitz empfunden, das erst den weiten Weg über Feld zurückzulegen und dann noch die ganze Dauer der Begräbnisfeier unter freiem Himmel zuzubringen hat. Auch ist es bei dem verschiedenen Gange der Stadt- und Landuhren trotz möglichster Präzision nicht ausgeschlossen, daß der amtierende Pastor und Küster einerseits und die über Feld zu bringenden Leichen mit ihrem Gefolge andrerseits zu ungleicher Zeit am Kirchhofe eintreffen und bei Sturm, Schnee oder Regen unter Gottes freiem Himmel auf einander zu warten haben, ohne auch nur mit einem Fuße irgendwo untertreten zu können. Sind gar, wie es erst kürzlich vorgekommen, bei der Winterkälte zwei Beerdigungen hinter einander, so wird der unangenehme Einfluß der Witterung noch um so empfindlicher vermerkt. Wie sehr endlich der amtierende Pastor bei einem derartig gelegenen, allen Winden ausgesetzten Kirchhofe, wie es der Schlakendorfer ist, es wünschen muß, daß er wenigstens einen Teil der Begräbnisfeier und ganz besonders die Leichenrede an einem geschützten Orte halten kann, wenn er bei dem Sprechen im Freien auf hohem Berge nicht seine Gesundheit ganz zugrunde richten will, das werden Ew. Hochehrwürden aus eigner Erfahrung am besten zu würdigen wissen.
Aus allen diesen Gründen würden die Unterzeichneten es nur mit sehr schwerem Herzen tragen, wenn sie auf eine Begräbniskapelle verzichten müßten. Sie bitten deshalb Ew. Hochehrwürden gerade jetzt noch, bevor ihnen durch die Ausführung des geplanten Glockenstuhlbaues die Erfüllung ihrer doch gewiß nicht unbescheidenen Wünsche auf längere Zeit hinausgeschoben, wo nicht ganz vereitelt wird, so inständig wie gehorsamst,
Ew. Hochehrwürden wollen gefälligst für die unterzeichneten Ortschaften noch einen letzten Schritt in der Sache des Kapellenbaues thun und es noch einmal versuchen, die vorstehend ausgesprochenen heißen und dringenden Wünsche Ihrer Eingepfarrten nach einem christlich - würdigen Begräbnis ihrer Verstorbenen durch Erbauung einer kleinen Kapelle auf ihrem Kirchhofe bei den hohen Behörden zu erfolgreichem Gehör zu bringen.
Indem die Unterzeichneten Ew. Hochehrwürden ihres herzlichen Dankes für alle Ihre Bemühungen versichern, verbleiben dieselben in der Hoffnung, ihre langjährigen Wünsche endlich doch noch erfüllt zu sehen,
in ehrerbietiger Hochachtung
Ew. Hochehrwürden treu gehorsamste
Remer Seemann Kulow Wollenberg
Möller Rugenstein Plog Hilbricht
Schröder Harder Sass F Salow
Salow Dyck Schröder W. Peters
Bastian C. Peters F. Schlapmann Gränert
Fürstenberg Schumacher Seemann Ullerich
Schmell Hoth Köster Müller
Heinr: Wolff Köster Hartwig C. Brümmer
Müller Grambow Gillert Ballerstädt
Demzin Buck Ballerstät
Schlakendorf, Franzensberg und Karnitz
im Januar 1887."
Pastor Voß schrieb an den Superintendenten:
"Hochwürdiger Herr!
Hochzuverehrender Herr Superintendent!
Zunächst bitte ich um freundliche Entschuldigung, daß ich Ew. Hochwürden Aufforderung zum Bericht über den Stand des Baues eines Glockenstuhls in Schlakendorf bisher noch nicht nachgekommen bin. Es hatte sich während meiner Abwesenheit so viel aufgehäuft, daß ich bisher noch immer zu thun hatte.
Was nun den Stand besagter Angelegenheit anlangt, so war ich bis Februar d. J. ganz im Dunkeln darüber. Nur gerüchtweise erfuhr ich, daß bereits eine Zeichnung von Maurermeister Harm hieselbst eingesandt und das Holz zum Glockenstuhl bereits geschlagen sei.
So stand die Angelegenheit, als ich auf dem Schlakendorfer Kirchhofe an einem Tage 2 Leichen zu beerdigen hatte. Es war sehr schlechtes Wetter, und das Gefolge, welches von dem bevorstehenden Bau eines Glockenstuhls gehört hatte, erging sich in lauter Klagen, daß der Bau einer Kapelle nicht zu Stande komme. Auf sie würde gar nichts mehr gegeben, und ihnen könne man es nun nicht mehr verdenken, wenn sie alle "zu den Socialen" übergehen würden. Ich theilte ihnen den Stand der Angelegenheit, so weit er mir bekannt war, mit u. auf ihre Frage, was sie nun dabei thun könnten, rieth ich ihnen, in einer Eingabe an mich in aller Ordentlichkeit darum zu bitten, dann wolle ich noch einmal versuchen, ob sich etwas erreichen lasse. Auf meine Mahnung, so lange zu warten, bis der Wechsel in der Haushaltungsbehörde vollzogen sei, wollten sie in ihrer Erregtheit nicht hören.
Nachdem ich die Eingabe von sämmtlichen Eingesessenen der drei Ortschaften Schlakendorf, Karnitz u. Franzensberg erhalten hatte, wandte ich mich privatim an Herrn von Ferber mit der Bitte um Orientierung und event. Rathschläge, wie die Sache anzugreifen sei..."
Das sogenannte Schlakendorfer Kapellenvermögen bestand 1886 in 5247 M und einem Ackerstück. Das reichte durchaus für den Bau einer kleinen Friedhofskapelle aus. Pastor Voß schrieb am 3.8.1887:
"Ich möchte doch noch dringend bitten, von dem Bau eines Glockenstuhls abzusehen u. auf den Bau einer Kapelle hinzuwirken. Der Kirchhof liegt zu ungünstig in dem langen tiefen Peenethal auf einem isolirten, ziemlich hohen Berge. Die Verstimmung in den betreffenden Ortschaften ist sehr groß. Und ich habe mir vor 2 Jahren von dorther meinen Rheumatismus geholt, und den letzten Winter 2 mal. So oft ich dort zu beerdigen hatte, hatte ich es mit einem neuen Rückfall zu bezahlen. Wenn Alles bleibt, wie es ist, so ist zu fürchten, daß meine Gesundheit dort gänzlich untergraben wird."
Es wurde nun beschlossen und genehmigt, aus den Mitteln des Schlakendorfer Kapellenfonds, eine Begräbniskapelle zu erbauen. Baubeginn war im Frühjahr 1888 nach Riß und Anschlag des Maurermeisters Harm.
Die Mauersteine lieferte die Gutsziegelei in Karnitz. Diese befand sich etwa 300 Meter hinter dem Dorf Karnitz nördlich vom Weg nach Pohnstorf (hier sind heute noch die ringförmig gesetzten Mauersteine der Trade zwischen Gestrüpp und hohem Gras zu finden). Das Bauholz kam aus der großherzoglichen Forst, den Kalk lieferte Eichhorst in Dargun, Sand und Feldsteine ließ der Pächter Schlüter anfahren.
Der Bau schritt zügig voran. Bereits am 11.9.1888 erfolgte die Bauabnahme, wobei festgehalten wurde: „Die vorgenommene Prüfung des Baues ergab, daß derselbe nach Riß und Anschlag und bei Verwendung der verabreichten Materialien gut und tüchtig ausgeführt ist, so daß die Abnahme moniturfrei geschehen konnte.“ Maurermeister Wilhelm Harm erhielt für den Bau die accordmäßig vereinbarten 1620 Mark und dazu noch 92,20 Mark für außeraccordmäßige und nachträglich angeordnete Arbeiten.
Am 18. Dezember 1888 weihte Pastor Voß aus Neukalen die neue Friedhofskapelle anläßlich einer Beerdigung ein. Die gesamte Kapellengemeinde war zur Einweihungsfeier eingeladen. Fast alle waren erschienen und zogen nun in einer feierlichen Prozession unter Gesang bis an die Tür der Kapelle. Dort übergab der Baumeister den Schlüssel an den Pastor, welcher einige passende Worte sprach und die Tür aufschloß. In der Kapelle trat der Pastor an den kleinen Altar mit dem Kruzifix. Er verlas eine Bibellektion, hielt eine eindrucksvolle Weiherede und knüpfte daran ein Gebet. Damit war die Kapelle eingeweiht. Es folgte die zum Anlaß genommene Beerdigung nach Vorschrift der am 13.8.1888 vom Oberkirchenrat in Schwerin bestätigten neuen "Begräbniß - Ordnung für den Kirchhof zu Schlakendorf". Caroline Wilhelmine Ahrens, geb. Mohrow (geb. 16.8.1825 in Rostock, gest. 15.12.1888 an Blutsturz) wurde zur letzten Ruhe gebettet.
1912 kaufte man vier Bänke für die Schlakendorfer Kapelle zu je 18 Mark.
1934 erneuerte Maler Hermann Holtz den Innenanstrich und Dachdecker Zingelmann behob Schäden am Dach, was zusammen 56,85 Reichsmark kostete.
1959 sorgte Pastor Theuerkauf dafür, daß die Kapelle Stromanschluß erhielt. Die Zinkblecheindeckung des Turmes war im gleichen Jahr vom Sturm völlig abgerissen und mußte erneuert werden, was etwa 1000,- DM kostete.
Der Landessuperintendent des Kirchenkreises Malchin Lippold berichtete am 13. Juni 1967 an den Oberkirchenrat:
"Am Sonntag den 11.6.67 wurde im Gottesdienst um 8.00 Uhr in Schlakendorf die von der Gemeinde beschaffte Glocke geweiht. Sie trägt die Inschrift:
"Höre, mein Volk, lass mich reden" (Psalm 50,7)
und ist auf den Ton cis´´ gestimmt. Die Liturgie des Gottesdienstes hielt der Gemeindepastor Propst Beenken, Neukalen. Es predigte der Unterzeichnete über das Evangelium des Sonntags Luc. 15, 1-10. Nach der Predigt erfolgte die Weihe der Glocke.
Zum Gottesdienst waren 65 Gemeindeglieder erschienen. Die Kollekte erbrachte 146,50 MDN. Die Kosten für die Anschaffung und Aufhängung der Glocke betragen 2000,-- MDN und sind durch Spenden der Gemeindeglieder aufgebracht.
Mit Freude und Dankbarkeit hat die versammelte Gemeinde am Gottesdienst teilgenommen.
Lippold"
Viele Jahre später wies die Friedhofskapelle in Schlakendorf wieder Schäden vor allem am Dach des Kirchturms auf. Aufgrund von Spenden konnten die erforderlichen Sanierungsarbeiten am Turm und im Innenraum im Sommer 1999 abgeschlossen werden. An den Kosten beteiligte sich auch die Organisation "Dorfkirchen in Not" mit 5000 DM.
Die Friedhofskapelle in Schlakendorf
Inschrift über dem Eingang zur Friedhofskapelle in Schlakendorf
Die Pächter in Schlakendorf
Freie Bauern gab es in Schlakendorf:
1570: 8
1656: 9
1703: 5
1751: 3
Mit der Einrichtung des herzoglichen Verwaltungssitzes und Pachthofes in Schlakendorf 1756 verschwand der letzte freie Bauer. Die Feldmark gehörte zum Domanium und wurde vom Amtmann Philipp Gottfried Souhr mit seinen Leuten bewirtschaftet. 1782 wurde die Amtsverwaltung nach Dargun verlegt und der Hof Schlakendorf verpachtet. Als Pächter sind genannt:
ab 28.6.1782 ... 1805
Amtmann Johann Christian Döhn (gest. am 27.9.1822, 83 Jahre alt). Seine erste Frau, Maria Dorothea Döhn, geb. Schumacher, starb am 22.4.1791 in Schlakendorf mit 53 Jahren an Brustkrankheit). Am 18.10.1803 heiratete er Maria Dorothea Christina Dolberg.
1806 ... 1809
Major Carl Ludewig Friederich von Wickede. Er war auch Pächter in Gülitz.
1810 ... 1822
Friedrich Georg Ahlers (geb. 11.12.1782 in Rostock). Er war auch Pächter in Gülitz. Mit seiner Frau, Albertine Ahlers, geb. Peters (geb. 19.1.1791 in Malchin), hatte er folgende Kinder:
1. August Friederich Christian Otto Ahlers, geb. 10.5.1811
2. Wilhelmine Sophia Charlotta Ahlers, geb. 25.11.1813
3. Friederich Christian Georg Ahlers, geb. 28.4.1816
4. Otto Heinrich August Ahlers, geb. 20.3.1818
5. Albert Philipp Adolph Ernst Ahlers, geb. 17.5.1819.
1822 ... 1828
Amtmann Friedrich Peters. Er starb am 15.3.1828 mit 73 Jahren.
1829
Amtmann Friedrich Peters Erben.
1829 ... 1843
Carl Ludwig Seeler, als Pensionär und Pächter genannt. Seine Frau war Julia Marie, geb. Bornemann.
1843 ... 1879
Carl Friedrich Christoph Schlüter (geb. 1813, gest. 1879), Domainenpächter. seine Frau: Anna Margaretha Magdalena Louise, geb. Meyer, (geb. 16.3.1824 in Schwansee, gest. als Witwe am 1.12.1892 an Lungenentzündung (Vater: Johann Otto Meyer, Pächter zu Schwansee);
Kinder:
1. Marie Luise Friederike Schlüter, geb. 9.8.1844, gest. 31.10.1881 an Schwindsucht;
2. Anna Marie Carolina Elisa Schlüter, geb. 7.8.1846, verh. mit Wilhelm Wulff
3. Louis Carl Heinrich Wilhelm Schlüter, geb. 2.12.1847, später Gutspächter in Hof Kleinen
4. Carl Friedrich August Louis Helmuth Schlüter, geb. 26.11.1849,
5. Wilhelmine Amalie Caroline Luise Friederike Schlüter, geb. 3.5.1851, unverehelicht gest. am 9.1.1928
6. Friedrich Wilhelm Heinrich August Schlüter, geb. 3.3.1853,
7. Hermann Wilhelm Theodor Christian Schlüter, geb. 29.6.1854,
8. ein Knabe am 12.9.1855 eine viertel Stunde nach der Geburt gestorben;
9. Louise Georgine Johanna Eugenie Schlüter, geb. 9.3.1857, unverheiratet gest. am 17.2.1928, 1928
10. Ina Carolina Luise Schlüter, geb. 24.5.1859,
11. Otto Louis Martin Hans Schlüter, geb. 14.12.1862,
1879 ... 1885
Carl Schlüters Erben (als Vormund der Schlüter – Schlakendorfer minorennen Erben fungiert der Pensionär O. Kirchner in Gülitz), 1881 wird Carl Friedrich August Louis Helmuth Schlüter als Inspektor in Schlakendorf genannt.
1885 ... 1906
Carl Friedrich August Louis Helmuth Schlüter, Gutspächter, Domainenpächter (Sohn des vorigen), (geb. 26.11.1849 in Schlakendorf, gest. 11.6.1906 in Schlakendorf); Heirat am 7.9.1886 in Neukloster: Ina Sophie Mine Friederike Schlüter, geb. Uhthoff, geb. 29.8.1857 in Klein Warin (Vater: Georg Friedrich August Uhthoff, Domänenpächter in Klein Warin, Mutter: Sophie, geb. Schlüter), gest. 28.4.1943 in Schlakendorf;
Kinder:
1. Anna Minna Auguste Caroline Schlüter, geb. 17.1.1888 in Schlakendorf,
2. Carl-August Hermann Wilhelm Heinrich Schlüter, geb. 13.12.1892;
1907 ... 1912
Carl Schlüters Erben
1912 ... 1943
Ina Schlüter, geb. Uhthoff, Domänenpächterin bis zu ihrem Tod am 28.4.1943.
Ihre Tochter, Anna Minna Auguste Karoline Schlüter, heiratete am 3.6.1924 in Neukalen den Landwirt Gustav Adolf Ludwig Karl Johannes Alert (geb. 31.1.1871 in Mönchhagen, gest. 7.4.1947 in Ribnitz bei Rostock). Bereits 1907 wird er als Ortsvorsteher in Schlakendorf genannt. Alert leitete als Verwalter (Gutsinspektor) im Auftrag der Pächterin Schlüter den Pachthof in Schlakendorf von 1924 bis 1945.
Schlüters waren hoch verschuldet. Gustav Alert schaffte es, zusammen mit seinem Bruder Franz Christian Heinrich Wilhelm Alert (geb. 1872), das Gut wieder zu einem rentablen Wirtschaftsbetrieb zu machen. Ihr Vater war Gustav Friedrich Dietrich Alert (geb. 1839), der 1870 Emma Marie Friederike Johanna Stichert geheiratet hatte (geb. 1848, gest. 1928).
Grabstein Carl und Ina Schlüter
auf dem Friedhof in Schlakendorf
1928 umfaßte die Domäne Schlakendorf mit Franzensberg: 534 ha, davon:
349 ha Acker- und Gartenland
126 ha Wiesen
39 ha Weiden
- ha Holzungen
20 ha Unland, Hofraum und Wege
- ha Wasser
Der Viehbestand betrug 1928:
48 Pferde
165 Stück Rindvieh, dav. 90 Kühe
475 Schafe
80 Schweine
Im PDF-Format kann aufgerufen werden:
[Schlakendorf auf einer Karte von 1886 (Nachzeichnung)]
Gemälde des Gutshauses in Schlakendorf (vor 1945)
Gutshaus Schlakendorf (1981)
Else und August Martens mit ihren Kindern:
Hertha, Werner, Karl (oben), Anni und Elfriede
in Schlakendorf, etwa 1928
Die Schlakendorfer Gutsleute
zum Erntedankfest in Neukalen 1937
Tagelöhnerkaten (heute Naus-Nr. 21, 22 und 23)
Hinter dem Haus von Kurt Päplow
Im Hinterdorf, "Uhlenkrug" genannnt
Karl-Heinz Päplow, Juli 1931
Hauseingang Hinterdorf
August 1936
Lotte Hilbricht und Ida Küster (vor 1945)
Oben von links: Lotte Hilbricht, Frau Schäfer, Grete Mamerow und Liesbeth Hilbricht; unten links: Fritz Schäfer und rechts: Horst Hilbricht (um 1945)
An der Pumpe (rechts Frau Bakema)
Johannes Hilbricht
rechts: Johanna Hilbricht, etwa 1950