Der Altar unserer St. Johanneskirche
Ursula Schaeffer
Wer zum ersten Mal die Kirche in Neukalen betritt, wird überrascht sein von der Schönheit und Größe des Altars, wie er in solcher Art wohl in Mecklenburg nicht häufig zu finden sein dürfte. Er ist im Jahre 1610 im Stile der Renaissance geschaffen und nimmt nahezu die ganze Breite und Höhe der Ostseite des Kirchenraumes ein.
Wie in sehr vielen anderen alten Kirchen war ursprünglich auch in Neukalen ein gotischer Flügelaltar vorhanden, der aber aus Gründen, die uns heute nicht mehr bekannt sind, erneuerungsbedürftig geworden war. Ebensowenig wissen wir auch noch, wer damals nun den Auftrag zur Herstellung des neuen Altars bekommen hat. Jedenfalls schien es dem Künstler angemessen, die Figuren aus dem alten Altar, der also nicht durch einen Brand zerstört worden sein kann, in das neue Werk hineinzuarbeiten. Wenn wir auch den Künstler nicht kennen, der den Altar so geschaffen hat, so ist uns doch der Name des Malers überliefert, der ihn im Jahre 1610 gestrichen hat. Er hieß Daniel Wale und kam aus Röbel.
1863 sollte der Altar restauriert werden. G. C. F. Lisch besuchte damals Neukalen und berichtete im „Jahrbuch des Vereins für meckl. Geschichte und Altertumskunde“ (29. Jahrg. 1864, Seite 207 – 209) unter anderem folgendes über den Zustand des Altars:
„Der Altar ist ein ungewöhnlich großes Werk, welches fast die Höhe und Breite der Kirche erreicht, und außerordentlich reich an architektonischen Ornamenten, Vergoldungen und glänzenden Farben. Das Ganze bildet einen reichen Säulen- und Nischenbau, in dem Bildhauerwerke aus Eichenholz stehen, welches aus den verschiedensten Zeiten stammt. Das Mittelstück hat zwei Abteilungen. Unten ist die Kreuzigung Christi. Das Kruzifix ist klein und alt; Maria und Johannes sind große Figuren mit etwas manierirten Gewändern aus dem Anfange des 16. Jahrh. Unter dieser Darstellung stehen auf einer Tafel aus der Zeit der Erbauung des Altars folgende Sprüche in hochdeutscher Sprache: „Und wie Moyses in der Wüste eine Schlange erhöhet hat“ usw. und „Also hat Gott die Welt geliebet“ usw.
Oben im Mittelstück ist die Auferstehung Christi mit den Wächtern am Grabe, ein Bildhauerwerk aus der Zeit der Erbauung des Altars. Die Inschriften auf der Tafel darunter waren bis auf den letzten Buchstaben abgefallen. Es sind bei der Restauration folgende Sprüche darunter gesetzt: „Wir wissen, daß Christus von den Todten erweckt, hinfort nicht stirbt“ usw. (Röm. 6,9) und „Ich war todt und siehe, ich bin lebendig“ (Offenb. 1,18).
Neben der unteren Tafel mit der Kreuzigung stehen Adam und Eva in neueren Figuren von 1610. Darunter fanden nur die Namen Raum. Daneben stehen zwei Gruppen mit den 4 „Evangelisten“ in mittelalterlichen Bildwerken, je zwei und zwei nebeneinander sitzend. Es werden aber wohl ursprünglich die 4 großen Propheten gewesen sein. Umher stehen in Renaissance - Nischen die Apostel. Diese sind alte, gute Figuren, von einem alten Flügelaltar aus dem Anfange des 15. Jahrh., noch ziemlich genau mit den alten Farben bemalt. Unter diesen Figuren sind Tafeln, auf welche nach altkirchlicher Überlieferung die Sprüche des apostolischen Glaubensbekenntnisses in niederdeutscher Sprache (nach einem alten Katechismus) ... verteilt sind.
In den architektonischen Seitenverzierungen ist 4 Mal das fünfschildige mecklenburgische Wappen mit der Jahreszahl 1610 und eine Widmung gemalt, an jeder Seite 2 Mal nebeneinander. Von den Unterschriften war nur noch eine mit Mühe, aber sicher zu lesen:
„Dem Durchleuchtigen Hochgebohrnen Fursten vnde Hern Hern Adolf Friedrich Hertzogen zu Meklenburgk, Fursten zu Wenden, Graffen zu Schwerin, der Lande Rostock vnd Stargardt Herren 1610.“
Auf der Tafel daneben waren noch von dem Namen die Buchstaben:
„- - - hannes Alb - - - - -„ zu erkennen.
Diese beiden Wappen stehen heraldisch links und gehören offenbar den beiden jungen herzoglichen Brüdern Adolf Friedrich und Johann Albrecht, welche im Jahre 1608 selbständig geworden waren.
Die beiden Wappen auf der rechten Seite haben daher wohl sicher dem Herzoge Carl, unter welchem ohne Zweifel der Altarbau begonnen ward, und der Herzogin Sophie, der Mutter der jungen Herzoge gehört, da diese die einzigen älteren fürstlichen Personen waren, welche damals im Lande noch lebten. Herzog Carl starb 22. Jul. 1610. Auf die Predella war in der Mitte das Abendmahl, heraldisch rechts davon die Anbetung der Hirten, links die Anbetung der Weisen gemalt. Das mittlere Gemälde war schlecht; die beiden kleineren Gemälde zu den Seiten auf Kreidegrund waren ziemlich gut, aber fast ganz abgefallen.“
Soweit ein Auszug aus dem Bericht von G. C. F. Lisch.
Um 1863 restaurierte und ergänzte der Hofdekorationsmaler Greve aus Malchin den Altar. Seit dieser Zeit zeigt er sich in der uns heute bekannten Schönheit. 1890 gab es einige Veränderungen im Kircheninnern. So wurde unter anderem der Altar drei Meter zurückgesetzt.
Außer dem Altartisch und den Säulen ist der Altar aus Eichenholz. Die Säulen bedeuten Kraft und Beständigkeit. Reichliche Verzierungen umgeben die Figuren und Bilder. Betrachtet man die linke und rechte Seite des Altars mit den Wappen Mecklenburgs genauer, kann man geringfügige Unterschiede feststellen. Die drei Gemälde in der Predella (unterer Teil des Altars) fertigte der Hofdekorationsmaler Greve um 1863 an. Das mittlere zeigt uns Jesus mit seinen Jüngern beim letzten Abendmahl. Bemerkenswert ist, daß auf diesem Bild, welches Greve nach dem ursprünglichen Vorbild malte, nur elf Apostel zu erkennen sind [1]. Die anderen beiden Bildnisse sind im gleichen Stil von ihm neu geschaffen worden. Auf dem linken Gemälde ist der betende Jesus in Gethsemane dargestellt, zusammen mit den schlafenden Jüngern Petrus, Jakobus und Johannes, die eigentlich wachen sollten [2]. Auf dem rechten Gemälde ist die Kreuztragung zu sehen [3].
Abendmahl (1)
Jesus in Gethsemane (2)
Kreuztragung (3)
Im Mittelteil des Altars befindet sich unten die Darstellung der Kreuzigung Jesu [4]. Links vom Kreuz steht Maria, rechts sein Lieblingsjünger Johannes. Darunter befindet sich folgender Text von 1610:
„Und wie Moyses in der Wüsten eine Schlange erhöhet hat, also muß des Menschen Sohn erhöhet werden, auf daß alle die an Ihn glauben nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Also hat Gott die Welt geliebt, das er seinen eingebornen Sohn gab, auf das alle die an Ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“
Kreuzigung (4)
Oben im Mittelteil des Altars ist die Auferstehung Jesu Christi veranschaulicht [5]. Darunter ist bei der Restaurierung um 1863 folgender Text ergänzt worden: „Wir wissen daß Christus von den Todten erweckt, hinfort nicht stirbt. Der Tod wird hinfort über ihn nicht herrschen. Ich war todt, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit.“
Auferstehung (5)
Oben links und rechts der Auferstehung befinden sich symbolische Figuren für den Glauben (Unterschrift: „Fides. Der Glaube.“) [6] und die Hoffnung (Unterschrift: „Spes. Die Hoffnung.“) [7]. Diese Gestalten sind wahrscheinlich im ursprünglichen Altar, der aus katholischer Zeit stammte, Heiligenfiguren gewesen.
Fides. Der Glaube (6)
Spes. Die Hoffnung (7)
Darunter sind links und rechts je zwei der vier Evangelisten angeordnet: Matthäus und Markus (Unterschrift: „S. Matheus. Evangeliste. S. Marcus. Evangeliste.“) [8]; Lukas und Johannes (Unterschrift: „S. Lucas. Evangeliste. S. Johannes. Evangeliste.“) [9]. Die vier Evangelisten werden manchmal auch als Engel (Matthäus), Löwe (Markus), Stier (Lukas) und Adler (Johannes) dargestellt.
S. Matheus. Evangeliste
S. Marcus. Evangeliste (8)
S. Lucas. Evangeliste
S. Johannes. Evangeliste (9)
Neben dem Bildnis der Kreuzigung stehen links Adam [10] und rechts Eva [11]. Sie sind nicht aus dem alten gotischen Altar entnommen. Gegenüber den anderen Figuren sind sie, sehr auffällig, doppelt so groß und dürften aus der Zeit der Herstellung des Altars um 1610 stammen.
Adam (10)
Eva (11)
An den Außenseiten des Altars befinden sich in drei Reihen übereinander die zwölf Apostel, je zwei und zwei, wie sie einst von ihrem Meister zum Dienste ausgesandt worden sind. Unterhalb jeder Apostelfigur ist eine Tafel mit einem Abschnitt des Glaubensbekenntnisses in niederdeutscher Sprache angebracht. Und so mag es damals auch in unserer Kirche geklungen haben:
„Ich gelowe an God den Vader, Almechtigen Schepfer Hemmels vnde Erden Vnd an Jesum Christum sinen einigen Sone, unsern Herrn. De empfangen Ihs van den hilligen Geist, gebaren vlh Maria der Jungfrawe Geleden vnder Pontius Pilatus, gekreuziget, gestorwen vnd begrawen. Neddergestegen thor hellen am drudden Dage wedder upgestan van de doden He Is upgefaren thor hemmel steet thor rechten gades des allmechtigen Vaders Van dar he kamen wert to rechten de levendigen vnde de doden. Ich gelowe an den hilligen Geist. Ich gelowe eine hillige Christlike kerke, de gemene der Hilligen. Ich gelowe vergevnge der sünden, Vpstandige des Fleisches. Vnde ein ewig levent.“
Es sind folgende Apostelfiguren vorhanden:
S. Petrus. (12)
S. Petrus. [12] (Unterschrift: „Ich gelowe an God den Vader, Almechtigen Schepfer Hemmels vnde Erden“), dargestellt mit einem Schlüssel.
Petrus hieß ursprünglich Simon, war verheiratet und lebte mit seiner Familie in Kapernaum, wo er den Lebensunterhalt als Fischer verdiente. Sein Bruder war Andreas. Zusammen mit ihm begab sich Simon zu Jesus von Nazareth. Jesus berief beide zu seinen Aposteln und sagte zu Simon: „ Du bist Petrus, der Fels, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen“. Durch diese Worte wurde Simon zu Petrus. Auf ihn führt die katholische Kirche das Amts des Papstes zurück.
S. Andreas. (13)
S. Andreas. [13] (Unterschrift: „Vnd an Jesum Christum sinen einigen Sone, unsern Herrn.“), dargestellt mit einem schrägen Kreuz (Andreaskreuz).
Andreas stammte aus Bethsaida in Galiläa und lebte mit seinem jüngeren Bruder Simon, dem späteren Apostelfürsten Petrus, in Kapernaum am See Genezareth. Andreas wurde ein Jünger von Johannes dem Täufer, dann der erste mit Namen benannte Apostel Jesu Christi; deshalb wird Andreas auch der „Erstberufene“ genannt. Nach der Legende hatte Jesus es ihm aufgetragen, zu missionieren. Er wurde vom Statthalter Ägeas verhaftet. Seine Hinrichtung erfolgte an einem schrägen Kreuz, das seither Andreaskreuz genannt wird.
S. Jacob der grotste. (14)
S. Jacob der grotste. [14] (Unterschrift: „De empfangen Ihs van den hilligen Geist, gebaren vlh Maria der Jungfrawe“), dargestellt mit Pilgerstab.
Jakob der Große oder richtiger Jakobus der Ältere war ein Sohn des Fischers Zebedäus und von Salome, sein Bruder war Johannes, der Apostel und Evangelist. Zusammen mit Petrus und Johannes gehörte Jakobus zu den Lieblingsjüngern von Jesus und begleitete ihn auch in den Ölgarten. Nach der Himmelfahrt Christi verkündete Jakobus der Ältere weiterhin das Evangelium. Um das Osterfest des Jahres 44 wurde der Apostel durch Soldaten von Herodes Agrippa I. verhaftet und auf Anordnung des Königs mit dem Schwert ermordet.
S. Johannes. (15)
S. Johannes. [15] (Unterschrift: „Geleden vnder Pontius Pilatus, gekreuziget, gestorwen vnd begrawen.“), dargestellt bartlos und mit Kelch.
Der Apostel Johannes, der auch als Verfasser des vierten Evangeliums gilt, überlebte nach der Legende alle seine Mitaposteln. Er ist der einzige Apostel, der – allerdings nach mehreren vergeblichen Tötungsversuchen durch Kaiser Domitian – eines natürlichen Todes starb. Johannes war der Sohn von Zebedäus und Salome und stammte aus Betsaida am See Genezareth. Er war der Lieblingsjünger des Herrn. Um das Jahr 101 starb Johannes in sehr hohem Alter in Ephesus.
S. Thomas. (16)
S. Thomas. [16] (Unterschrift: „Neddergestegen thor hellen am drudden Dage wedder upgestan van de doden“), dargestellt mit Lanze.
Thomas, der vor seiner Ernennung zum Apostel Fischer in Galiläa war, wird in den vier Apostelverzeichnissen des Neuen Testamentes erwähnt. Die berühmteste Geschichte ist die vom „ungläubigen Thomas“. Sie beruht auf folgender Begebenheit: Als Jesus am Abend des Auferstehungstages den Jüngern erschien, fehlte Thomas. Als dem Apostel überbracht wurde, daß Christus auferstanden sei, glaubte er dies nicht und verlangte als Beweis, die Wundmale Jesu zu sehen und berühren zu dürfen. Einige Tage später forderte Jesus bei einer weiteren Erscheinung den ungläubigen Thomas auf, die Wunden zu berühren. Da fiel Thomas auf die Knie und rief: „Mein Herr und mein Gott!“ Im Jahre 72 nach Christi Geburt erlitt Thomas nach der Legende das Martyrium: Während seiner Missionsreise nach Indien wurde er meuchlings von einem Heiden mit einer Lanze erstochen.
S. Jacob der klene. (17)
S. Jacob der klene. [17] (Unterschrift: „He Is upgefaren thor hemmel steet thor rechten gades des allmechtigen Vaders“), dargestellt mit einer Stange.
Jacob der Kleine oder richtiger Jakobus der Jüngere war der Sohn einer Schwester von Maria, der Mutter Jesu. Bei den Juden genoß er hohes Ansehen und trug wegen seines ausgeprägten Gerechtigkeitssinnes den Beinamen „der Gerechte“. Er soll nach einer Legende von der Mauer des Tempels gestürzt und danach mit einer Keule oder eine Walkerstange erschlagen worden sein.
S. Philippus. (18)
S. Philippus. [18] (Unterschrift: „Van dar he kamen wert to rechten de levendigen vnde de doden.“), dargestellt mit dem Antoniuskreuz.
Philippus war von Beruf Fischer in Betsaida am Nordufer des Sees Genezareth. Jesus traf ihn dort an, als er auf dem Weg nach Galiläa war, und berief ihn zu seinem Apostel. Alte Überlieferungen berichten, daß er von Götzenpriestern gefangengenommen, gegeißelt, ans Kreuz genagelt und zu Tode gesteinigt worden sein soll.
S. Bartholemäus. (19)
S. Bartholemäus. [19] (Unterschrift: „Ich gelowe an den hilligen Geist.“), dargestellt mit einem Messer.
Die Überlieferung berichtet, daß Bartholomäus durch den Apostel Philippus zu Jesus kam. Jesus soll, als er seinen neuen Jünger empfing und in den Kreis der zwölf Apostel aufnahm, gesagt haben: „Seht, ein wahrer Israelit, an dem kein Falsch ist.“ Nach der Auferstehung Christi zog Bartholomäus als Wanderprediger durch Armenien, Indien und Mesopotamien. Wahrscheinlich in Syrien wurde er gefangengenommen und gefoltert. Bei lebendigem Leib zog man ihm die Haut mit einem Messer vom Körper ab und kreuzigte ihn, so sagt es die Legende.
S. Mathäus. (20)
S. Mathäus. [20] (Unterschrift: „Ich gelowe eine hillige Christlike kerke, de gemene der Hilligen.“), dargestellt mit einer Hellebarde.
Matthäus, der als Verfasser des ersten Evangeliums gilt, hieß ursprünglich Levi und war Zöllner in Kapernaum am See Genezareth. Eines Tages sah Jesus ihn bei der Arbeit und sprach: „Levi, folge mir nach!“ Der Angesprochene stand auf, verließ sein Zollhaus und folgte dem Herrn. Von diesem Tag an trug der Zöllner den Namen Matthäus. Über seinen Tod gibt es unterschiedliche Berichte. So soll er einerseits eines friedlichen Todes gestorben sein, in anderen Erzählungen heißt es, er sei zu Tode gesteinigt worden, wieder andere sagen, Matthäus sei verbrannt worden.
S. Simon. (21)
S. Simon. [21] (Unterschrift: „Ich gelowe vergevnge der sünden,“), dargestellt mit einer Säge.
Simon gehörte vor seiner Berufung durch Jesus von Nazareth der religiösen Gemeinschaft der Zeloten an und trägt deshalb den Beinamen „der Zelot“. Überlieferungen sagen, er sei enthauptet worden, andere berichten, man habe den Apostel zersägt. Auf Abbildungen ist Simon deshalb oft mit einer Säge zu sehen, weshalb ihn wiederum die Holz- und Waldarbeiter zu ihrem Schutzpatron erwählt haben.
S. Judas. Th. (22)
S. Judas. Th. [22] (Unterschrift: „Vpstandige des Fleisches.“), dargestellt mit einer Keule.
Judas Thaddäus, dessen Verehrung darunter litt, daß er oft mit dem Verräter Judas verwechselt wurde, gehört zu den weniger bekannten Aposteln. Nach einer Legende soll er zusammen mit Simon Zelotes in Syrien, Mesopotamien und Persien gewirkt haben und dort schließlich von Magiern ermordet worden sein. Das Tatwerkzeug war nach dieser Überlieferung eine Keule.
S. Mathias. (23)
S. Mathias. [23] (Unterschrift: „Vnde ein ewig levent.“).
Matthias wurde nach der Himmelfahrt Jesu Christi von den Aposteln zum Nachfolger des Verräters Judas gewählt, da Jesus die Zahl der Apostel auf zwölf festgelegt hatte. Über den Tod des Apostels gibt es keine sicheren Überlieferungen. Er soll um das Jahr 63 von Heiden zuerst gesteinigt und dann mit einem Beil erschlagen worden sein
An den Seiten des Altars befinden sich jeweils zwei fünfschildige mecklenburgische Wappen mit einem Text, der um 1863 restauriert wurde.
Der Text auf der linken Seite (24) lautet:
„Dem durchlauchtige Hochgebohrnen Der durchlauchtigen Hochgebohr Fursten vnd Herrn Herrn Carol, ne Furstin vnd Frawen, Fraw Sophia Hertzogen zu Meklenburgk, Furste Hertzogin zu Meklenburgk, Furst zu Wenden, Graffen zu Schwerin, stin zu Wenden Grevin zu Schwerin der Lande Rostok vnd Stargard Herrn, der Lande Rostok vnd Stargard Fraw.“
Der Text auf der rechten Seite (25) lautet:
„Dem durchlauchtigen Hochgebohr- Dem durchlauchtigen Hochgebohrnen en Fursten vnde Herrn Herrn Adolf. Fursten vnde Herrn, Herrn Johannes Friedrich, Hertzogen zu Meklenburgk, Albrecht, Hertzoge zu Meklenburgk Furste zu Wenden, Graffen zu Schwerin, Furste zu Wenden Graffe zu Schwerin der Lande Rostok vnd Stargard Herrn. der Lande Rostok vnd Stargard Herrn.“
Nummerierung der Bildnisse am Altar
Altar 1898
Literatur:
Schauber - Schindler: "Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf",
Pattloch Verlag 1999