Die Pastoren in Schorrentin
Bordekin
als Pfarrer gen. 1305.
Eggerd
gen. 1328.
Peter Damerow
Vikar, gen. 1441.
Hinrich van Kaland
gen. 1465.
Nicolaus Weidemans
gen. um 1500, Pfarrer zur Zeit Jacob Levetzow's.
Johan Moller
ab 1521 ... 1527
1521 von Basedow nach Schorrentin gezogen (als Vikar?); ab 1526 Kirchenherr. Zur Zeit des Johan Moller hielt der Gutsherr Heinrich Levetzow einen Kaplan, den Mönch Franziscus, in seinem Hause. Als dieser einen Kelch brauchte, nahm ihn der Gutsherr per vim aus der Kirche, was noch 1585 als einer der Klagepunkte des Pastors zur Sprache kommt. Pfarrer Johan Moller wurde vor 1534 von Heinrich Levetzow verjagt, weil er drei Vikarien aus Schorrentin vertrieben hatte.
Nicolaus Schloveke
Pfarrer? Vorher Pfarrer in Thürkow 1541.
Jochim Kroger
Pfarrer um 1555, war 22 Jahre im Amt.
Paul Quast
Pfarrer um 1585 1)
1) Nach Schlie von 1581 bis 1599, vielleicht bis 1606. Das erstere Datum stimmt aber nicht mit dem, was Schlie zu Pf. Melz gibt: danach muß Quast, vorher 13 Jahre Pastor in Melz, schon 1573 nach Schorrentin gekommen sein. Er hat die Conc. Form. denn auch im Amte Neukalen unterschrieben. Nach einer Aufzeichnung des Pastor Gategast in Melz lebte er zu Schorrentin noch 1602; Slede wird mithin sein unmittelbarer Nachfolger gewesen sein.
Nicolaus Schleidan
1606 - 1636 2)
Vorher Kantor zu Ratzeburg, Pastor 1606, gest. Martini 1636, verh. mit Elisabeth Quast, Tochter des Vorgängers. 1616 Nicolaus Schleidan genannt. Nach seinem Tode war das Kirchspiel zunächst verwaist. 1639 wurde dem Pastor Peter Bruno zu Gorschendorf die Verwaltung mitübertragen 3), die dann auch auf seinen Sohn und Nachfolger überging.
2) Vgl. Rost. Etwas 1741, 5. 254. Schlie nennt ihn Schlie (Schley, Schleidan). Vielleicht ein Bruderssohn des Pastor Oswald Slede an St. Marien in Rostock, dessen eigener Sohn Nikolaus als Candidatus Juris 1609 starb.
3) Cleemann nennt 1639 und 1644 als Pastor zu Schorrentin Peter Grund; das ist Peter Bruno, den Cleemann verlesen hat.
Samuel Bruno
1639 - 1647
Pastor zu Gorschendorf und Schorrentin.
Petrus Bruno Wesenberg
um 1647
Johann Goldstein
1659 – 1675
Geb. zu Rostock um 1631 (immatr. ohne Eid 1644), Sohn des Sup. Johann an St. Nikolai 4). Eingeführt am 5.6.1659, gestorben 1675.
4) Balck bezeichnet Jahrb. 48, S. 66 irrig den 1592 zu Jena immatrikulierten Paul Goldstein als Pastor in Schorrentin; das wird eine Verwechselung mit obigem sein.
Johann Röhl
1676 – 1717
Geb. zu Warbende (Strel.) am 21.3.1649, wohl sicher Sohn des aus Bärwalde in Pommern stammenden Pastors Johann zu Beseritz (Dahlen 5). Eingeführt am 9.12.1676, emerit. 1717. Verh. 1) mit einer Tochter des Vorgängers Goldstein. 2) mit Regina Dorothea Breudel.
5) Die Angabe, wonach er am 21.3.1649 zu Warbende geboren wurde, stammt von Röhl selbst (Beichtkinderverzeichnis von 1707), Krüger sagt von dem alten Röhl, daß er vorher Pastor zu Boldekow in Pommern gewesen und 1648 nach Beseritz (Dahlen) berufen sei. Wie lange er in Boldekow amtierte, erhellt nicht; Hoderow nennt (S. 22) keine Boldekower Pastoren aus der Zeit. Ich vermute, daß er von dort zunächst nach Warbende ging, wo Krüger in der Pastorenreihe 1645 - 1650 eine Lücke läßt. Ob er das Amt in Beseritz erst nach dem 21.3.1649 antrat, oder ob der jüngere Röhl - was nichts ungewöhnliches sein würde - sich in dem Geburtsjahr geirrt, muß dahingestellt bleiben.
Ernst Christian Röhl
1717 – 1730
Geb. zu Schorrentin am 21.12.1683, getauft am 23.12.1683, Sohn des Vorgängers. D. 22.8.1717, Ordin. 3.10.1717, gest. vor dem 23.1.1730, 46 Jahre alt. Er heiratete am 6.11.1721 die Witwe des Pastors Jonas Rümker in Gr. Poserin, Anna Margarete Blanck, Tochter des Pastors Michael in Laage, die, nochmals Witwe, wohl am 27.9.1740 starb.
Gottfried Priestaff
1731 – 1761
Getauft zu Röbel am 6.5.1704, Sohn des Pastor Christian Priestaff. Pastor ab 18.2. 1731, gest. am 11.5.1761 im 58. J. Er heiratete am 14.11.1731 Anna Sophie Rümker, geb. zu Gr. Poserin am 26.5.1715, Tochter des Pastors Jonas und Stieftochter des Vorgängers Röhl, gest. als Witwe bei einem Besuch in Kirch Grubenhagen am 11.2.1790 im 75. Jahr.
Wilhelm Otto Wendt
1762 – 1767
Aus Schönfeld in Sachsen, wurde Pastor in Proseken am 23.11.1767.
Johann Gottlieb Raddatz
1768 - 1810
Geb. zu Närenberg in Pommern am 1.10.1732 (im dortigen Taufregister angeblich nicht aufzufinden), Bruder des Pastor Immanuel Friedrich in Kalkhorst, vorher Pastor zu Nehringen, Pastor zu Närenberg 1753, Pastor in Schorrentin ab 7.8.1768, Senior 2.8.1803, emerit. Febr. 1810, gest. am 10.6.1812 im 80. Jahr. Verh. 1) Johanna Henriette Hermanns, geb. am 21.4.1742, gest. 2.2.1769 im 27. J. 2) 29.10.1773 Eleonore Caroline v. Sperling, get. zu Görnlow Ksp. Frauenmark (dem jetzigen Friedrichsruhe) am 14.5.1743, Gutsbesitzerstochter, gest. am 4.1.1786 im 43. Jahr. 3) 28.9.1787 Christine Katharina Elisabeth Heuckendorf, get. zu Kambs Do. 26.6.1757, Tochter des Pastor Daniel Heinrich, gest. am 23.4.1807 im 50. Jahr. Söhne in Rostock St. Jakobi und Nachfolger.
Carl Johann Ludwig Raddatz
1810 - 1811
Geb. zu Schorrentin am 26.8.1788, Sohn des Vorgängers. Pastor solit. am 11.2.1810, gest. an Gallenruhr noch vor seinem Vater am 18.8.1811 Aug. 18 im 23. Jahr. Unverheiratet.
Michael Johann Friedrich Böhmer
1811 - 1850
Geb. zu Ribnitz am 16.10.1782 (Kb.: get. 18.10.1782), Sohn des Kaufmanns und Ratsherrn Johann Christoph (und der Marie Sophie Dorothea Biestoff, Tochter des Kaufmanns und Kirchenvorstehers von St. Peter zu Rostock Joachim Christoph), Enkel des Bürgermeisters Johann Nicolaus daselbst 6). Pastor 11.9.1811, eingeführt am 3.11.1811, emerit. Michaelis 1850, gest. zu Ribnitz am 29.4.1854 im 72. Jahre. Er heiratete am 16.7.1813 Auguste Dorothea Christine Nizze, geb. zu Ribnitz am 20.7.1795, Tochter des Präpositus Christian 7), gest. als Witwe zu Ribnitz am 20.11.1864 im 70. Jahre. Ein Sohn, Hermann, war Lehrer an der Gr. Stadtschule zu Wismar, Vater des Pastor Carl Böhmer in Dorf Mecklenburg.
6) Die Familie (ursprünglich Bomer) stammt aus Sülze, wo sie seit Generationen ansässig war. Der Urgroßvater des Bürgermeisters Johann Nicolaus, Hans Bomer, begegnet bereits als Stadtvogt (Stadtrichter) von Sülze.
7) Ein Halbbruder von ihr, Sohn des Präpos. Christian aus erster Ehe, Dr. Johann Ernst Nizze, war - was hier nachgetragen sein mag - Gymnasialdirektor zu Stralsund (Lützower Jägerleutnant 1813).
Johann Carl Christian Dankert
1850 - 1887
Geb. zu Plau am 7.11.1814, Sohn des Tischlermeisters Christian Ludwig (und der Anna Sophie Christine Bohndorf, Tochter des Tischlermeisters Martin daselbst). Prädikant in Gnevsdorf 1838, Privatlehrer in Plau 1844, Seminarlehrer in Ludwigslust 1845. Pastor ab 18.8.1850, Amtsantritt am 13.10.1850, emerit. als Kirchenrat am 1.10.1887, gest. zu Plau als Senior der mecklenb. Geistlichkeit am 26.9.1910 im 96. Jahr. (Nachruf in K. u. Ztbl. 1910 Nr. 30). Er schrieb geschichtliche Nachrichten über die Stadt Waren (im Warener Wochenblatt 1841/42) und verfaßte handschriftlich eine Geschichte des Kirchspiels Schorrentin, an der er viele Jahre mit großer Liebe arbeitete; auch gab er ein seinerzeit viel gebrauchtes Lesebuch für Volksschulen heraus. Die Dankerts entstammen einer alten Schullehrerfamilie, die vor hundert Jahren in Mecklenburg sehr verbreitet war. Er heiratete am 4.7.1856 Marie Joh. Georgin. Theodore Tarnow, geb. zu Gnevsdorf am 3.3.1837, Tochter des späteren Dompredigers in Güstrow Julius, gest. am 26.3.1878 im 42. Jahr.
Hartwig Carl Heinrich August Wilhelm Brasch
1887 - 1923
Geb. zu Schwerin Dom am 22.6.1852, Sohn des Lehrers an der Realschule, späteren Oberkirchenratskanzlisten Friedrich Christoph (und der Marianne Auguste Henriette Blonck), vorher Pastor in Sternberg 1877, Gymnasiallehrer in Schwerin 1879, Diak. an St. Georgen in Parchim ab 6.5.1883. Pastor in Schorrentin ab 28.8.1887, Amtsantritt am 1.10.1887, Präpos. ab 23.6.1914, gest. am 23.4.1923 im 71. Jahr. (Nachruf in K. u. Ztbl. 1923, Nr. 17). Er heiratete am 5.5.1887 Alice Soph. Auguste Ebell, geb. zu Hamburg am 19.11.1867, Tochter des Kaufmanns Bernhard, gestorben am 18.6.1949 in Dargun als Witwe. Ein Sohn, Hartwig, war Polizei - Medizinalrat zu Königsberg in Preußen.
Pastor Hartwig Carl Heinrich August Wilhelm Christian Brasch
Hans Ludwig Sylvester Fritz Reuter
1924 - 1945
Geb. zu Fresendorf bei Rostock am 31.12.1895, Sohn des Gutsbesitzers Fritz Reuter (und der Marie Barten, Tochter des Administrators Johann zu Rothspalk bei Klaber), Abit. Rostock Ostern 1914 stud. Rost., dann Kriegsteilnehmer 1915 - 1918, als solcher dreimal verwundet, stud. weiter Rost. Tüb., Predigerseminar Schwerin Ostern 1921, Hilfspred. in Schwaan ab 26.3.1922. Pastor in Schorrentin ab 2.12.1923, Amtsantritt am 1.1.1924. Er heiratete am 19.8.1922 Elisabeth Mar. Emilie Freudenberger, geb. zu Karlsruhe in Baden am 1.7.1898, Tochter des Oberpostinspektors und Rechnungsrats Wilhelm.
Kinder:
Dorothea, geboren am 25.10.1927
Johanna, geboren am 1.1.1929
Traugott, geboren am 13.7.1931, gest. 12.5.1936
Maria – Elisabeth, geboren am 2.10.1934
Pastor Reuter war ab 15.4.1934 Propst des Darguner Zirkels. Er verließ die Pfarre am 29.4.1945 aus Furcht vor den Russen. Ab 1.10.1945 wurde er mit der Verwaltung der Pfarre Diedrichshagen, später Hagenow beauftragt.
Pastor Epp, als Flüchtling nach Schorrentin gekommen, hielt einige Male Gottesdienst. Ab 1.11.1945 übernahm Pastor Meyer-Bothling aus Altkalen die Vertretung.
Pastor Hans Ludwig Sylvester Fritz Reuter
Achim Christian Hermann Peters
1946 - 1956
Geb. am 5.4.1919 in Volkenshagen als Sohn des Lehrers und Kantors Hermann Peters und seiner Frau Else, geb. Kruse in Volkenshagen, Gymnasium in Rostock, Abitur 1937, theolog. Examen im Sept. 1941, Vikar an St. Marien in Rostock, ordiniert am 9.3.1942 in der Klosterkirche Rostock, 2. Examen im März 1943. Ab 1.1.1946 Pastor in Schorrentin. Er heiratete am 14.5.1943 Erika, geb. Ehlert aus Mönchhagen.
Sohn:
Joachim, geboren am 7.2.1946
Pastor Peters hielt seine letzte Predigt in Schorrentin am 21.10.1956, dann war er ab 1.10.1956 Pastor an der St. Georgenkirche in Waren.
Vom Oktober 1956 bis September 1958 wurde die Schorrentiner Pfarre durch Pastor Meyer-Bothling in Altkalen verwaltet.
Pastor Achim Christian Hermann Peters
Rudi Richard Weiß
1958 - 1979
Geb. am 17.8.1911 in Graudenz (Westpreußen) als Sohn des 1918 gefallenen Werkmeisters Richard Weiß und seiner Frau Hedwig, geb. Liebert. 1931 Abitur in Rostock. Theologiestudium in Rostock. 1. theologische Prüfung im November 1936 in Rostock (Bekennende Kirche). Vikariat in Rostock, Kühlungsborn, Parchim, Soltau, Pampow, Kirch Jesar, Gehren, Helpt 1936 - 1939. Ordination im Juli 1939 in Güstrow. 2. theologische Prüfung im November 1939 in Rostock. Heeresdienst 1940 - 1945 (Wachtmeister). Am 15.5.1943 beauftragt mit der Verwaltung der Pfarre Alt Käbelich, Antrag am 21.2.1947 zurückgenommen. Beauftragt am 1.5.1947 mit der Verwaltung der Pfarre Borgfeld und Röckwitz, berufen am 1.5.1948. Pastor in Schorrentin ab 15.9.1958.
Pastor Weiß heiratete am 9.8.1947 in Goldberg die Reichsbahnsekretärin Gerda Schmidt, geb. am 22.10.1915 in Rostock als Tochter des Böttchermeisters Friedrich Schmidt und der Wilhelmine, geb. Lewerenz in Goldberg.
Kinder:
1. Gerhard, geboren am 5.9.1948, Arzt in Stralsund
2. Joachim, geboren am 14.5.1950, Pastor in Lassahn
Am 1.9.1979 wurde Pastor Weiß in den Ruhestand versetzt. Er starb am 13.9.1985 in Berlin.
Mit Wirkung vom 1.5.1980 wurde die Kirchgemeinde Schorrentin mit der Kirchgemeinde Neukalen verbunden und ab 1.1.1993 mit ihr vereinigt.
Mit Wirkung vom 1.1.1993 wurden das Kirchdorf Groß Markow sowie die Ortschaften Lelkendorf, Sarmstorf und Ludwigsdorf aus der mit Neukalen verbundenen Kirchgemeinde Schorrentin (Propstei Gnoien) in die Kirchgemeinde Hohen Mistorf (Propstei Malchin) umgemeindet.