"Koeminsel"
Koem ist ein plattdeutsches Wort für Branntwein, ursprünglich speziell für Kümmelschnaps. Die Gaststätte "Koeminsel" befand sich in dem im Februar 1993 abgerissenem Wohnhaus Markt 22.
Ab 1778 gehörte das Haus, welches vor 1800 von dem Nachbarhaus Nr. 20 eigentümlich abgeteilt wurde, dem Schuster Christoph Hinrich Burmeister und dann seinem Sohn Johann Friedrich Burmeister, der hier eine Bäckerei mit Ausschank einrichtete. Ab 1826 übernahm dessen Sohn, Johann Joachim Wilhelm Burmeister (geb. 26.1.1784 in Neukalen, gest. 22.11.1861 in Neukalen) die Bäckerei und den Ausschank. In seiner "Koeminsel" wurde 1845 der Plan zur gewaltsamen Vertreibung des Bürgermeisters Görbitz beschlossen. Am 15.6.1846 vererbte Wilhelm Burmeister das Haus mit der kleinen Gaststätte an seinen Sohn Joachim Friedrich Elias Burmeister, im Volksmund Fritz genannt (geb. 27.9.1813 in Neukalen, gest. 13.10.1895 in Neukalen). Aus seinem Nachlaß wurde 1896 das Haus an den Schlachtermeister Friedrich Greese in Dargun verkauft, welcher die Gaststätte nicht mehr weiterbetrieb.
Der Molkereigehilfe Wilhelm Maeting richtete 1938 im Erdgeschoß des Hauses Markt 22 eine "Milch- und Butter-Handlung" ein, welche ab etwa 1960 von der HO übernommen wurde.
Im Haus Nr. 22 am Markt befand sich einmal die "Koeminsel".
Es wurde 1992 abgerissen
Ansichtskarte um 1935
Im Eckhaus Markt 22 befand sich zu dieser Zeit die Germania - Drogerie von Hermann Schultz