Hans-Peter Mussaeus
Seit dem 1.3.2012 ist Hans-Peter Mussaeus, geb. am 7.10.1944 in Dargun, Mitglied des Neukalener Heimatvereins. Seine Großmutter, Lola Mussäus, geb. Großer, war die letzte Pächterin bis 1945 in Schönkamp. Er stellte uns den folgenden Zeitungsartikel aus der "Ostsee - Zeitung" vom 9.5.2011 zur Verfügung:
Geschichte hautnah
Die Hanstorfer Interessengemeinschaft Historie begrüßte einen Nachfahren des Pastors Mussaeus, der 1839 auf der Kanzel starb.
Von Renate Peter
Hanstorf - Es war ein besonderer Augenblick, als am Sonnabend Nachfahren des Pastors Johann Jacob Nathanael Mussaeus die Interessengemeinschaft Historie in Hanstorf besuchten. Der einstige Pastor, geboren 1789, war von 1822 bis 1839 in Hanstorf tätig. Er starb am 29. März auf der Kanzel.
Seit etwa fünf Jahren hatte die Interessengemeinschaft Historie in Hanstorf mit ihren neun Mitgliedern geforscht, im Internet gesucht - Nachfahren fanden sich nicht.
Bei einem Besuch im Darguner Kloster vor einem Jahr wurden dann Hans-Peter Mussaeus und seine Frau Gabriele aus Essen auf ihren Vorfahren aufmerksam gemacht. Dort erfuhren sie auch, dass die Ortschronistin Hanna Sauder aus Parkentin eine Ausstellung über Märchen gestaltete, die Johann Jacob Nathanael Mussaeus gesammelt hatte. Der 66-jährige Mussaeus-Nachfahre aus Nordrhein-Westfalen nahm Kontakt auf. Und jetzt, wo Hanna Sauder die Präsentation der Hanstorfer Kirche als Leihgabe zur Verfügung gestellt hat, war es ein guter Anlass, die Nachfahren einzuladen.
"Johann Jacob Nathanael war der Großvater meines Großvaters", sagt Hans-Peter Mussaeus schmunzelnd, um die vielen "Ur" zu umgehen. Er war mit seiner Frau ein paar Tage in Bad Doberan, erkundete an der Rostocker Uni seine Familiengeschichte und kam am Sonnabendnachmittag nach Hanstorf.
Im Gemeindehaus begrüßten Cindy Mache, die Vorsitzende der Interessengemeinschaft Historie, sowie Regina Johannsen und Charlotte Koch und Küsterin Ingrid Spukat neben Hans-Peter Mussaeus und seiner Frau, auch deren Sohn Marc-André mit Frau und Kindern - weitere Mussaeus-Nachfahren.
Die Familie legte auf dem Friedhof an der Stele, die glücklicherweise wiedergefunden und gereinigt wurde, ein Blumengebinde nieder. In der Kirche erläuterte Hanna Sauder die Ausstellung. Die Familie sah die Kanzel, von der ihr Vorfahre seinerzeit gepredigt hatte.
Im Pfarrhaus Hanstorf, in dem Johann Jacob Nathanael Mussaeus einst gewohnt hatte, wurde gemeinsam Kaffee getrunken.
Foto: Renate Peter
Hans-Peter Mussaeus in der Hanstorfer Kirche.
Rechts neben ihm seine Frau, sein Sohn und die Schwiegertochter
Hans-Peter Mussaeus schrieb über seinen Ururgroßvater
Pastor Johann Jakob Nathanael Mussäus:
Der Hanstorfer Künstler Dietrich-Günter König schuf 2012 in ehrendem Andenken an den Pastor Johann Jakob Nathanael Mussäus (1789-1839) eine Skulptur. 20 Jahre war der Pastor in Hanstorf und Heiligenhagen (nähe Bad Doberan) tätig und verstarb am Karfreitag bei der Predigt auf der Kanzel. Pastor Mussäus wurde auch als Lehrer und Altertumsforscher bekannt. Dem großen Mecklenburger Richard Wossidlo (1859-1939) gal Pastor Mussäus als Vorbild für seine umfangreiche Heimatforschung. Darüber hinaus war M. begnadeter Märchensammler, von denen die Gebrüder Grimm mit Quellenangabe Werke wie "Die Scholle" oder "Der Zaunkönig" übernahmen. Im August 2012 wurde anlässlich eines Gemeindefestes in Hanstorf die feierliche Enthüllung der 60 cm hohen Betonskulptur gefeiert.
Zu dieser Ehrung lud man mich ein, um gemeinsam mit dem Künstler Dietrich-Günter König auf der Bühne die Enthüllung nach meiner Ansprache vorzunehmen. Besonders gedankt habe ich der Interessengemeinschaft "Historie Hanstorf" und hier der Ortschronistin Frau Regina Johannsen, sowie dem Künstler für sein Werk, das eine wertvolle Bereicherung für die Gemeinde darstellt.
Es ist heute noch für mich ein besonders anrührendes Moment.
Enthüllung der Plastik für Johann Jakob Nathanael Mussäus in Hanstorf am 18.8.2012 [Urheber Dietrich-Günter König].