Alter Sportplatz
Der Turnverein mit seinem Vorsitzenden Rudolf Penzlin hatte bereits 1921 den Antrag gestellt, einen Platz zu bekommen, der als Sportplatz eingerichtet werden könnte. Ursprünglich war die sogenannte Apothekerwiese hinter dem Gartsbruch vorgesehen. Dr. Rademacher riet davon ab: “Geht lieber zu den Judentannen, dort ist die Luft besser". Am 5.8.1921 beschloß die Stadtverordnetenversammlung, dem Turnverein den gewünschten Platz bei den Judentannen zu überlassen. Auf Grund der Inflation unterblieb die Ausführung, bis man 1924 den Plan erneut aufgriff. Die Stadtverordnetenversammlung vom 24.10.1924 beschloß dann erneut: “Der Platz zwischen Böschung Judentannen und Hochspannungsleitung auf der Schwarzenerde soll als Sportplatz hergegeben werden. Die Ausführungsarbeiten, im besondere die Einebnung des Platzes wird dem Bauamt übertragen."
1924 begann nun der Turnverein, einen Sportplatz nach seinen Vorstellungen auf dem Brachland einzurichten. Auch ein Sporthaus wurde gebaut, wozu Christian Ketelhahn in Erinnerung an seinen verstorbenen Sohn sehr viel Geld beisteuerte. Das Haus gehörte dem Männer - Turn - und Sportverein. Der Weg zu den “Judentannen” mußte 1925 verbreitert werden.
Im August 1926 wurde der Sportplatz bei den “Judentannen” dann endlich eingeweiht. Hier waren zwei Ehrenpforten mit 8 Fahnen errichtet worden, und es fanden sportliche Veranstaltungen statt. Viele Zuschauer hatten sich zur Einweihung eingefunden.
Der Platz wurde nun von den Sportvereinen rege genutzt. Es gab auch einen Fußballclub, der aber 1927 wegen ungenügender Beteiligung aufgelöst wurde. Erst ab 1932 gab es hier wieder Fußballspiele.
Nach 1945 fanden am Sonntag regelmäßige Fußballveranstaltungen, an denen viele Neukalener als Zuschauer teilnahmen, statt. Von der Schule wurde der Platz für den Sportunterricht genutzt. Da der Hin- und Rückweg viel Zeit in Anspruch nahm, waren immer zwei Schulstunden eingeplant.
1958 wurde in der Nähe des Sportplatzes am Rand der „Judentannen“ eine Motocrossbahn angelegt. Zum ersten Rennen am 5.10.1958 fanden sich sehr viele Zuschauer ein. So manches Hindernis mußten die Motorradfahrer auf der Sandbahn bewältigen: Sandstrecken, Erhöhungen, extreme Kurven und Slalomfahrt zwischen aufgestellten Flaschen. Am Rand der Rennstrecke waren weiße Fähnchen eingesteckt, die nicht berührt werden durften, sonst gab es einen Abzugspunkt. Die beste Zeit fuhr damals Klaus Matznick aus Neukalen.
Als 1978 der neue Sportplatz am Gartsbruch eingeweiht wurde, nutzte man den alten Sportplatz in der Nähe der „Judentannen“ nur noch einmal: Zur 700-Jahrfeier der Stadt Neukalen gab es hier am 2. Juni 1981 eine Schauveranstaltung der Pferdesportgruppe mit Dressurspringen und Fahren von Ein- und Mehrspännern sowie am 7. Juni 1981 ein Motorballspiel. Danach war der Platz wieder ungenutztes Brachland.
Anfang April 1983 wurde auf dem alten Sportplatzgelände mit dem Bau von Bungalows begonnen. Heute ist ein Bungalowverein hier tätig und verantwortlich.