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Peenestadt Neukalen Vernetzt
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Schlakendorf

 

   Schlakendorf liegt etwa 3 km westlich von Neukalen am Rande der Wiesenniederung der Peene. Das Dorf wird erstmalig in einer Urkunde vom 30.3.1287 genannt. Der Ortsname bedeutet „Dorf des Slavik“ (Dorf des Slawen) und weist somit auf die früheren slawischen Einwohner hin.

   Ab dem Ende des 12. Jahrhunderts kamen deutsche Siedler unter dem Schutz von Rittern auch in diese Gegend und ließen sich hier nieder. Nördlich vom Dorf in der Niederung befindet sich ein Turmhügel, der Sitz des für Schlakendorf zuständigen Ritters, welcher vielleicht Ketelhot hieß.

   Um 1314 war Schlakendorf ein recht bedeutender Ort im Lande Hart. Das Dorf hatte 25 Bauernstellen sowie eine 1305 errichtete Feldsteinkirche mit Pfarrstelle und Küsterei. Die Bauern wurden im Laufe der Zeit gelegt und das Dorf kam in der Mitte des 17. Jahrhunderts unter herzoglicher Verwaltung (Domanium). 1738 war die Kirche so baufällig, daß sie zusammenstürzte. 1756 wurde die Verwaltung des Amtes Neukalen nach Schlakendorf verlegt und ein großes zweistöckiges Gebäude errichtet. Als ab 1782 die Amtsverwaltung von Dargun aus erfolgte, bezog der neue Pächter Döhn das große Haus.

 

   Die Domainenpächter in Schlakendorf waren:

 

Johann Christian Döhn 

ab 28.6.1782 bis 1805

 

Major Carl Ludewig Friederich von Wickede 

1806 ... 1809

 

Friedrich Georg Ahlers 

1811... 1822

 

Friedrich Peters

1822 ... 1828

 

Friedrich Peters Erben

1829

 

Carl Seeler 

1830 ... 1843

 

Carl Schlüter 

1843 ... 1879

 

Carl Schlüters Erben (als Vormund der Schlüter – Schlakendorfer minorennen Erben fungierte der Pensionär O. Kirchner in Gülitz)

1879 ... 1885

 

Carl Schlüter (Sohn des vorigen)

1886 ... 1906

 

Carl Schlüters Erben

1907 ... 1912

 

Ina Schlüter, geb. Uhthoff

1913 ... 1943

 

Gustav Alert

1943 ... 1945

 

   Der letzte Pächter des Hausgutes, Alert, mußte 1945 Schlakendorf verlassen. Bei der 1945 angeordneten Bodenreform wurde das Acker- und Wiesenland der Domaine Schlakendorf an 56 Bauern aufgeteilt.

   1960 erfolgte in Schlakendorf die Gründung der LPG; 1. Vorsitzender: Karl Schmidt, 2. Vorsitzender: Fritz Wilke.

 

   1879 war ein neuer Friedhof angelegt worden, welcher heute noch vorhanden ist. Der alte Schlakendorfer Friedhof, dessen Liegefrist am Ende des Jahres 1912 abgelaufen war, wurde der Großherzoglichen Haushaltsverwaltung als Eigentum überwiesen. Maurermeister Wilhelm Harm erbaute 1888 auf dem neuen Friedhof eine sehenswerte kleine Friedhofskapelle. Ganze 1712,20 Mark bekam der Baumeister Wilhelm Harm damals für seinen so sorgsam und formvollendet ausgeführten Bau. Er hat gewiß keinen Gewinn dabei einstreichen können. In tiefer christlicher Ehrfurcht und Gläubigkeit schuf dieses wohlgestaltete Bauwerk nach seinem Empfinden mit viel Liebe zum Detail. Die Kapelle mit ihrem weit sichtbarem Türmchen fügt sich harmonisch in die Landschaft ein.

 

Ab Sommer 1886 wurde ein Schulgebäude in Schlakendorf errichtet, so daß die Kinder aus Schlakendorf, Franzensberg und Hagensruhm ab Ostern 1887 dort zur Schule gehen konnten. Im Giebel über den Eingang befand sich die Jahreszahl 1886 und das Kreuz als Zeichen einer christlichen Schule. Auf der rechten Seite war die Schulstube. Die Schüler aus Karnitz waren anfangs noch nach Gr. Markow eingeschult, gingen dann aber ab 1905 auch in Schlakendorf zur Schule. Der Schulunterricht bis zur 4. Klasse fand in Schlakendorf noch bis 1970 statt. Ab 1.9.1970 gingen alle Schülerinnen und Schüler in Neukalen zur Schule.