Lebenslauf des Lehrers Heinz Schoknecht
Als zweiter Sohn des Arbeiters Hermann Schoknecht wurde ich, Heinz Schoknecht, am 25.10.1922 in Gnoien geboren. Dort besuchte ich acht Jahre die Grundschule, die ich 1937 mit dem Abschlußzeugnis der 8. Klasse verließ. Mein Berufswunsch war, Schriftsetzer zu werden. Aus gesundheitlichen Gründen mußte ich nach halbjähriger Lehrzeit diesen Beruf aufgeben. Eine Lungengeschichte zwang mich, von 1937 bis 1938 Heilung im Kinderheim Ecktannen zu suchen. Inzwischen waren meine Eltern verstorben, und ich konnte keinen Beruf mehr erlernen. 1939 fuhr ich für den Bäckermeister Erich Mielert in Levin – Zarnekow den Brotwagen, und 1940/41 war ich bei Bauer Paul Möller, Dargun – Ausbau, als landwirtschaftlicher Arbeiter tätig. Von Oktober 1941 bis Mai 1945 gehörte ich der damaligen Hitlerwehrmacht an. Zum Einsatz gelangte ich in Afrika, Sowjetunion, Polen, Ungarn und in der Slowakei. Im Osten wurde ich dreimal verwundet und büßte bei der letzten Verwundung das linke Auge ein. Als Obergefreiter und dienstuntauglich wurde ich 1945 aus dem Lazarett Oberstdorf und aus der Wehrmacht entlassen. Von 1934 bis 1941 gehörte ich dem Jungvolk, beziehungsweise der Hitlerjugend an.
Im Juni 1945 fand ich bei einem Bauern in der Lüneburger Heide wieder eine Arbeitsstelle. Bis April 1946 war ich dort als landwirtschaftlicher Arbeiter tätig. Im Mai 1946 kehrte ich nach Dargun zurück und arbeitete bis April 1951 auf meiner früheren Arbeitsstelle bei Bauer Paul Möller in der Landwirtschaft. Im Sommer 1951 arbeitete ich in der Torfindustrie Darguns. Da die körperliche Arbeit auf die Dauer wegen meinen Verwundungen zu schwer war, beschloß ich, an einer Umschulung für einen geistigen Beruf teilzunehmen. Ich bewarb mich um die Zulassung für den Lehrerberuf und wurde auch angenommen. Von 1951 bis 1952 besuchte ich das IfL – Güstrow. Anschließend machte ich mein praktisches Jahr in Levin – Zarnekow. 1953/54 besuchte ich das IfL – Potsdam. Hier bestand ich auch mit Erfolg meine Lehrerprüfung. Von 1954 bis 1956 war ich als Unterstufenlehrer an der Grundschule Groß – Methling tätig. 1956 ließ ich mich an die Grundschule Schorrentin versetzen, wo ich bis 1969 tätig war.
1949 verheiratete ich mich mit der Tochter des Neubauern Stefan Keding aus Warrenzin. Mit meiner Frau Ilse Schoknecht habe ich zwei Kinder. Im August 1958 wurde ich Mitglied der neugegründeten LPG „Neue Zeit“ in Schorrentin und zugleich auch Buchhalter. Auch meine Frau wurde Mitglied.
Vom 1.9.1969 bis zum 3.7.1987 war ich Lehrer an der Schule in Neukalen, wobei ich zuletzt besonders für den Schulgarten zuständig war. Am 11.6. 1982 wurde mir vom Kreisschulrat Paepke „für 30-jährige treue und gewissenhafte Pflichterfüllung im Volksbildungswesen der Deutschen Demokratischen Republik die Pestalozzi-Medaille in Gold“ verliehen.
Lehrer Heinz Schoknecht mit seiner Frau Ilse.