Was geschah im Jahr 1966 in Neukalen?
(7.1.1966)
Wie wir vom Vorsitzenden der Jagdgesellschaft Neukalen, Kollegen Beuster, erfahren, erfüllten die Kollektive dieser Gesellschaft ihren Abschußplan 1965 vorfristig.
Wer wird Prinz?
(7.1.1966)
Diese Frage bewegt zur Zeit die meisten Neukalener, ob jung oder alt. Beantwortet aber wird sie erst während der II. öffentlichen Elferratssitzung am 22. Januar, wenn der hohe Rat das neue Prinzenpaar kürt. Wie immer wird die Kapelle Merz zum närrischen Treiben aufspielen.
Zwei WE in Neukalen
(14.1.1966)
Hier stehen für den Um- und Ausbau insgesamt 18 000 MDN zur Verfügung. Außerdem werden in einem baupolizeilich gesperrten Haus zwei Wohnungen durch Umbau geschaffen. Für den Zweck der Werterhaltung kann die Stadt 53 000 MDN verbrauchen.
Im Reiche Neptuns
(21.1.1966)
Morgen abend ist es wieder soweit. Im Saal der Konsumgaststätte findet ab 20 Uhr unter der Devise "Im Reiche Neptuns" die 2. öffentliche Elferratssitzung zur Vorbereitung des diesjährigen Karnevals statt. Bei dieser Veranstaltung erfolgt das erste offizielle Auftreten der Prinzen- und Funkengarde und als Höhepunkt die Wahl des Prinzenpaares. Die "Marinos" werden in altbekannter Güte und mit viel Schwung zum Tanz aufspielen, und natürlich werden auch die Büttenreden der närrischen "Funktionäre" nicht fehlen.
Die Freunde des närrischen Treibens der Stadt werden auf alle Fälle auf ihre Kosten kommen.
10 Jungen spielten Maler
(21.1.1966)
Die FDJler der Ortsgruppe Neukalen warteten nicht auf fremde Hilfe. Sie haben die Räume im Haus der Jugend nebst Flur und Treppenhaus in gründlicher und solider Weise selbst renoviert. Es handelt sich dabei um recht umfangreiche Arbeiten. So mußten die Wände teilweise verputzt, die Lichtleitungen erneuert, Steckdosen angelegt, die Decken und Türen gestrichen und die Wände tapeziert werden.
Jeder der Jungen, die Hand anlegten, opferte 60 Stunden seiner Freizeit. Wertvolle Hilfe erhielten sie allerdings durch einen älteren Fachmann, der hier jedoch nicht genannt werden möchte. Er sagte mir aber, daß er diese Hilfe im Interesse seines eigenen Jungen und der gesamten Jugend leistete.
So bieten die Räume jetzt ein wohltuendes Bild. Große Unterstützung erhielten die Jungen auch durch die Genossin Irene Tucholke, stellvertretende Bürgermeisterin, und den Stadtverordneten Dieter Borchardt. Beide sind für die Jugend immer zu sprechen, nehmen an den Leitungssitzungen teil und ebnen ihr die Wege.
Der Fernsehraum erhält nun auch noch einen neuen Fußboden, einen PVC - Belag, neue Gardinen und Gestühl. Diese Materialien und Ausstattungsstücke stehen zur Verfügung. Für die drei übrigen Klub- und Zirkelräume sollen Möbel angeschafft werden. Die erforderlichen Mittel, die eventuell aus dem Rücklagenfonds genommen werden könnten, müssen allerdings erst vom Rat und von der Gemeindevertretung bewilligt werden. Nach diesem verheißungsvollen Anfang kann man wohl auch damit rechnen, daß dies geschehen wird.
Unser Bild zeigt die Jugendfreunde Jürgen Manthey, Hans Teßmann, Gerhard Schröder, Hans - Otto Dethloff, Heinz Küter und Günter Herbst. Außer ihnen halfen auch noch die Freunde Dieter und Lothar Fierck sowie Fritz Seemann und Emmerich Tonhäuser.
Der Bürgermeister teilt mit
(21.1.1966)
Der Durchlaß des Abflußgrabens zur Peene hin auf dem Wege zum Sportplatz ist defekt. Deshalb ist der Weg zum Teil überschwemmt. Infolge des hohen Wasserstandes ist eine Instandsetzung erst nach dem Rückgang des Hochwassers möglich.
Der Durchlaß des Schmelzgrabens durch die Promenade wird jetzt instandgesetzt. Damit ist dann dieser Stein des Anstoßes beseitigt. Ferner wird der Graben in der Nähe der Werkstatt des Schlossermeisters Wilhelm Schulz zum Teil aus Gründen der Hygiene verrohrt.
Der Weg zum Sportplatz wird im Laufe der nächsten Wochen planiert.
Neptun ruft sein Gefolge
(18.2.1966)
Liebe Einwohner, folgt gemeinsam mit mir am Sonntag, dem 20. Februar, unserem Prinzenpaar im großen Maskenumzug durch die Straßen unserer Stadt. Das diesjährige Motto unseres Karnevals "Im Reiche Neptuns" beflügelt unsere Phantasie und läßt vielleicht "Fritze Bollmann", den ewigen Angler, die Seeräuber, Seefeen und manches andere erstehen. Drum mit Schwung und guter Laune in die drei tollen Tage von Neukaledonien unter der närrischen Herrschaft des Prinzenpaares und Eures
Neptun
Jägertreffen
(18.2.1966)
Am 19. Februar treffen sich die Mitglieder der Jagdgesellschaft Neukalen zu ihrer fälligen Jahreshauptversammlung. Unter anderem werden Fragen der Planerfüllung durch die einzelnen Jagdkollektive und die Hege und Pflege des Wildbestandes, besonders während der harten Wintermonate zur Debatte stehen. Ferner wird eine Trophäenschau zu sehen sein.
2000 m2 Gehwegplatten
(25.2.1966)
Wie wir vom Bürgermeister der Stadt, Hans Schumacher erfahren, plant man in diesem Jahr weitere Gehwege der Stadt mit Platten zu verlegen. Diese Maßnahmen werden folgende Straßen betreffen, die Lutherstraße (Fertigstellung), die Amtsstraße rechts, die Wallstraße, der Platz zwischen Rathaus und Kirche, das letzte Ende der Straße des Friedens und eventuell die Straße der Freundschaft. Die Platten sind vertraglich gebunden, so daß der Realisierung dieses Planes eigentlich nichts im Wege stehen kann.
Beim Rodeln gestürzt
(25.2.1966)
Mit einem doppelten Kieferbruch sowie einem Oberschenkel- und Schienenbeinbruch liegt die 15jährige Angelika Parlowsky seit einigen Wochen im Krankenhaus.
Sie zog sich diese schweren Verletzungen bei einer an sich so schönen Sache wie dem Rodeln zu. Mit vielen anderen Schulkindern, begleitet von fünf Lehrern, war sie mit zum Adlerberg gewandert um hier Schlitten zu fahren. Unverständlicherweise ließen es jedoch die Erzieher zu, daß eine Bahn benutzt wurde auf der zwei Bäume standen. An den Folgen dieser Unvorsichtigkeit dürfte Angelika noch lange zu tragen haben.
Kurz und knapp
(25.2.1966)
Vier weitere Ortsteile werden in diesem Jahr Buswartehäuschen erhalten. Auch an der Bedarfshaltestelle Ziegelei wird ein solches Häuschen errichtet.
An der "Bleiche" soll ein Kleinsportfeld für die Schule entstehn. Des weiteren wird am Schäferplatz (neuer Wohnblock) ein Spielplatz gebaut.
Alle Maßnahmen sind im Volkswirtschafts- und im Haushaltsplan der Stadt, der am 2. März auf der Gemeindevertretersitzung bestätigt werden soll, berücksichtigt worden.
Die 1. Fußballmannschaft von Traktor Lelkendorf, seit Jahren Mitglied der Bezirksklasse, nimmt in dieser Spielserie wiederum nach 15 Spielsonntagen mit 25:5 Punkten den zum Abonnement erhobenen 2. Tabellenplatz ein. Bereits in den Jahren 1964 und 1965 mußte sich dieses Kollektiv mit dem Vizemeistertitel in ihrer Staffel begnügen. Mit der Stammbesetzung Keßler, Ebert, Markowski, Volkmann, Dietzel, Schäfer, Göbel, Kühnel, Jöhrs, Heinzel und Schnierer rechnen die Lelkendorfer sich in diesem Jahre noch berechtigte Chancen auf den Staffelmeister aus. - - - Nicht wegzudenken aus diesem Kollektiv ist nicht zuletzt der Sektionsleiter und Mannschaftsbetreuer Siegfried Sabeike. Bereits über 10 Jahre übt er diese Funktionen aus und hat die guten und schlechten Tage dieses Kollektivs miterlebt. Ihm ist es in erster Linie zu verdanken, daß die Mannschaft in den letzten Jahren gleichbleibende Leistungen zeigte. Ständig ist er auf Achse, um dieses oder jenes Loch in der Elf wieder auszuflicken. Für diese unermüdliche Kleinarbeit verdient der Sportfreund Sabeike, ausgezeichnet mit den Ehrennadeln des DTSB und des Deutschen Fußballverbandes, volle Anerkennung.
Die Lelkendorfer Vertretung mit ihrem Mannschaftsbetreuer
Sportfreund Siegfried Sabeike (im Bild ganz links).
Tolle Tage
(4.3.1966)
Der karnevalistischen Tradition folgend, eröffneten die Freunde des närrischen Treibens der Stadt am Sonntag, dem 20.2., mit einem Festumzug ihre "Drei tollen Tage".
Das ausgegebene Motto "Zu Gast bei Neptun" hatte sichtlich bei vielen Neukalenern gezündet. Sowohl während des Festumzuges als auch bei den Abendveranstaltungen sah man viele Kostüme und Masken.
Der Elferrat regierte die Stadt mit allen zur Verfügung stehenden närrischen Mitteln. Am Rosenmontag holte man die Bürger der Stadt, die auswärtig arbeiten, mit viel Gesang und Musik vom Bahnhof ab. Und erst am Dienstag abend um 24 Uhr endete das fröhliche Treiben mit der Prinzenverbrennung. Arthur I. regiert nicht mehr, aber seine Amtszeit wird vielen kleinen und großen Freunden des Humors noch lange in guter Erinnerung bleiben.
Prinz Adalbert I. tanzt mit seiner Prinzessin Gabi
den Eröffnungstanz
Die Prinzengarde hatte sich als Marine kostümiert
Der Elferrat beim Schunkeln,
während vor ihnen sitzend die Kapelle Merz
kräftig in die Trompeten stößt.
Kleingärtner und Züchter eng mit ihrem Staat verbunden
(4.3.1966)
Unter der bewährten und fachkundigen Anleitung und Beratung durch das Kreisvorstandsmitglied Zuchtfreund Rudi Merten arbeiten die Sparten harmonisch und zielstrebig zusammen. - - - So erbrachten sie im Jahre 1965 eine Gesamtproduktion im Werte von rund 270000 MDN und verkauften unter anderem 180000 Stück Eier an den Staat. - - - Die Rassegeflügelzüchter erreichten im Kreiswettbewerb hinter Malchin den zweiten Platz. Sie konzentrierten sich besonders auf die Erzeugung von Bruteiern für Kleinproduzenten. Außer der Lohnbrut wird die Brüterei des Zuchtfreundes Benno Schulz 14000 dieser Bruteier ausbrüten und so etwa 10000 Küken für Kleinst- und Kleinbetriebe zur Verfügung stellen können.
Milchschafe
(4.3.1966)
Die Mitglieder der Sparte Ziegen in Neukalen wollen in diesem Jahr eine Milchschafherde von zunächst 10 Zuchttieren aufbauen. Die Züchter versprechen sich davon neben dem höheren Fettgehalt der Milch einen Reinertrag von 100 - 150 MDN pro Schaf und Jahr für die anfallende Wolle.
100 000 im NAW
(4.3.1966)
Wie vom Rat der Stadt verlautet, sieht der Plan der örtlichen Volksvertretung vor, durch die Einbeziehung aller Bürger der Stadt in diesem Jahr Werte von 100 000 MDN im Nationalen Aufbauwerk zuschaffen.
Unternehmen Sportanlage
(4.3.1966)
Das größte Unternehmen der Stadt auf kommunalem Gebiet besteht in diesem Jahr ohne Zweifel in dem geplanten Bau einer neuen Sportanlage. In der Kommission für Sport und Jugendfragen beraten, mit vielen Bürgern der Stadt diskutiert, fand das Projekt die Zustimmung der Volksvertretung.
Unmittelbar an der Verkehrsstraße Neukalen - Malchin und gleichzeitig unweit der Bahnstrecke wurde die entsprechende Fläche ausgemessen. Das Projekt sieht neben dem Bau eines Fußballplatzes auch entsprechende leichtathletische Anlagen sowie eine Einspritz- und Rollschuhbahn vor. Der örtliche Staatsapparat wird ca. 5000 bis 6000 MDN zur Verfügung stellen. Das andere muß im NAW geschaffen werden. Seitens der aktiven und passiven Sportler liegen bereits viele Verpflichtungen vor, und auch die LPG im Bereich der Stadt wollen mit ihrer Transportkapazität helfen.
Unser Bild zeigt den Bürgermeister Genossen Schumacher (Mitte) sowie den Flußmeister Walter Leonhardt, der die erste Skizze anfertigte, und einen Vertreter der Reichsbahn bei der Prüfung, ob der Platz auch nicht zu sehr an die Bahngleise heranreicht. Da das nicht der Fall ist, dürfte die Reichsbahn ihre Genehmigung bald erteilen.
Endlich
(11.3.1966)
Das baupolizeilich gesperrte Wagenknechtsche Haus in Neukalen wird in diesem Jahr nun endlich neu ausgebaut, so daß dadurch zwei weitere Wohnungen geschaffen werden. Die Bauarbeiten übernahm die Firma Lange aus Neukalen, nachdem die Baumaßnahmen eigentlich schon im vorigen Jahr durchgeführt werden sollten.
Das war zuviel
(11.3.1966)
Als die Neukalener Karnevalsorganisatoren mit der Vorbereitung zu ihrem großen Festumzug begannen, freuten sie sich, daß der Rat der Stadt unlängst zwei neue Pferde angeschafft hatte. Das gab einen Festwagen mehr. Der Bürgermeister der Stadt wird aber kein begeistertes Gesicht gemacht haben, als man ihm die Nachricht überbrachte, daß eins der Pferde während des Umzuges tot umfiel. Offensichtlich konnte der Gaul den höllischen Lärm nicht verkraften.
Ausgebaut
(18.3.1966)
Nachdem vor einigen Jahren die Apotheke erweitert, ausgebaut und praktisch - modern ausgestattet wurde, verblieb die andere Hälfte des Hauses im alten unzulänglichen Bauzustand. Nunmehr wird auch sie untermauert und ausgebaut. Die Apotheke erhält einige zusätzliche Räumlichkeiten und der alte Wohnungsinhaber, Familie Kiupel, eine schöne neue Wohnung.
Irmgard Derkow - 20 Jahre pädagogische Tätigkeit
(18.3.1966)
Aus Anlaß des diesjährigen Internationalen Frauentages wurde die Unterstufenlehrerin der Oberschule Neukalen, Frau Irmgard Derkow, mit der "Medaille für ausgezeichnete Leistungen" und einer Geldprämie geehrt. Von ihren Kolleginnen und Kollegen erhielt sie einen Präsentkorb und weitere Aufmerksamkeiten. Für alle diese Ehrungen bestand ein besonderer Grund, konnte die Kollegin Derkow am 23.2.1966 doch ihr 20jähriges Schuljubiläum begehen.
Während der vergangenen 20 Jahre hat sie bei ununterbrochenem Dienst in Neukalen die Entwicklung der neuen demokratischen Schule zu der jetzigen sozialistischen Erziehungs- und Bildungseinrichtung mitgestaltet. In dieser Zeit leitete sie 29 Klassen als Klassenleiterin und lehrte als Elementarlehrerin etwa 300 Schülerinnen und Schüler das Lesen und Schreiben. Dabei verstand und versteht sie es gut, ein enges Vertrauensverhältnis zu den Eltern ihrer Schüler herzustellen. Bei einer vor einiger Zeit erfolgten Überprüfung lernten die Schulinspektoren des Bezirkes die Jubilarin als eine erfahrene Lehrerin kennen, die einen methodisch guten Unterricht erteilt. Trotz ihrer langen Praxis nimmt sie es mit der beruflichen Weiterbildung sehr ernst und ist ihren Kollegen ein Vorbild an Einsatzbereitschaft, Tüchtigkeit und Arbeitsmoral. Ihr Wissen und ihre Erfahrungen hat sie als Mentorin (Betreuerin) schon einer Reihe von jungen Lehrern weitergegeben. Andererseits hält sie sich aber auch nicht für unfehlbar und nimmt gern Erfahrungen auch junger Kollegen zur effektiveren Unterrichtsgestaltung entgegen. In den Jahren 1960 bis 1963 war sie Hortleiterin. Seit 1955 ist sie ununterbrochen Schulsparobmann. Zeitweise leitete sie auch die Schülerbücherei.
Wenn man bedenkt, daß sie außerdem lange Zeit für ihre jetzt erwachsenen beiden Kinder zu sorgen hatte und ihren Haushalt zu versehen hat, so muß man ihre Leistungen hoch einschätzen. Ihre Kollegen, bei denen sie beliebt ist, und die Eltern tun es. Fleißig und bescheiden hat sie ihre Arbeit verrichtet und tut es noch, ohne dabei besonders hervorzutreten.
VK W. Paulig
Irmgard Derkow
Jagdgesellschaft Neukalen überbot ihren Plan 1965 mit 3647 kp
(25.3.1966)
Mit zufriedenen Gesichtern registrierten die Jäger sowie auch die anwesenden Gäste, daß die Jagdgesellschaft Neukalen ihren Verpflichtungen gegenüber dem Staat voll gerecht wurde. Der Jahresplan wurde mit 3647,4 kp übererfüllt.
Von der Jagdgesellschaft werden 22440 ha Wald und Feldfläche jagdlich bewirtschaftet. Im Jagdjahr 1965/66 wurde folgendes Wild zur Strecke gebracht: 5 Stück männliches und 6 Stück weibliches Rotwild, 10 Stück männliches und 27 Stück weibliches Damwild, 303 Rehböcke, 336 Ricken, 78 Sauen, 35 Hasen, 2 Kaninchen, 15 Enten, 32 Gänse, 124 Füchse, 3 Dachse, 41 Marder, 10 Iltisse, 218 Krähen, 16 Hunde und 110 Katzen. Eine stolze Bilanz, zu der jeder der 73 Mitglieder seinen Beitrag leistete.
Der Vorsitzende der Jagdgesellschaft, Genosse Beuster, sprach allen Mitgliedern im Namen des Vorstandes den herzlichsten Dank aus, verbunden mit der Aufforderung, auch im Jagdjahr 1966/67 große Aktivität an den Tag zu legen. In der folgenden Diskussion wurde von allen der schmutzige Krieg der USA in Vietnam verurteilt. Auf Vorschlag des Genossen Berg stellte die Jagdgesellschaft dem vietnamesischen Volk 300 MDN zur Verfügung.
Die herzlichsten Glückwünsche der Kreisjagdbehörde für die erreichten Ergebnisse überbrachte der Genosse Görn. Er brachte die Hoffnung zum Ausdruck, daß im kommenden Jahr eine weitere Verbesserung bei der Organisierung der Jagd unter Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen eintritt.
Desgleichen fand der Diskussionsbeitrag des Genossen Leben, Sekretär für Landwirtschaft der SED - Kreisleitung Malchin und Mitglied der obersten Jagdbehörde unserer Republik, bei allen Mitgliedern großen Anklang. In seinem Beitrag regte er an, wie noch besser den Anforderungen der VIII. Durchführungsbestimmung gerecht zu werden und unsere Arbeit innerhalb des Jagdwesens wissenschaftlich zu gestalten sei.
Neben der Erfüllung des Abschußplanes 1966 stellten sich die Mitglieder die Aufgabe, an Versammlungen innerhalb der Genossenschaften teilzunehmen, um den Bauern aufzuzeigen, wie gemeinsam die Wildschäden verhindert werden können. Dazu allen Jägern ein kräftiges Weidmanns Heil!
Der Vorstand der Jagdgesellschaft Neukalen
Verschönerung
(1.4.1966)
Die Front des stadteigenen Hauses in der Straße der Freundschaft 49/51 trägt mit ihrem ansprechenden Aussehen zur Verschönerung des Straßenbildes bei. Der Rat der Stadt verwandte im Herbst 1965 für den Anstrich des Hauses mehr als 3000 MDN.
Darüber hinaus haben auch viele Bürger ihre Häuser und Grundstücke durch die verschiedensten Maßnahmen schön gemacht.
Die Idee kam vom Bürgermeister
(1.4.1966)
Willst du dich, lieber Neukalener Mitbürger, über das gesellschaftliche Leben bzw. über die diesbezüglichen Veranstaltungen informieren, so kannst du dies an den in einer geschmackvollen und soliden Gesamtanlage zwischen Rathaus und Kirche errichteten Aushängekästen für die einzelnen Organisationen tun. Die Idee zu dieser das Bild der Stadt verschönenden Anlage stammt vom Bürgermeister unserer Stadt, die gediegene Ausführung von den beim Rat der Stadt beschäftigten Arbeiterveteranen Paul Groth und Hermann Seefeld. Die Kästen sind des Nachts beleuchtet. An den Leitungen der Organisationen wird es nun liegen, für eine stetige aktuelle Gestaltung zu sorgen.
Zusammenarbeit
(1.4.1966)
In der Stadtbibliothek ist durch die Arbeit der Bibliothekarin eine gute Beratung der Leser gewährleistet. Die Befriedigung der vielen speziellen Wünsche wird in Zusammenarbeit mit der Kreisbibliothek Malchin bzw. mit der Landesbibliothek Schwerin gesichert. Die Stadtbibliothek wird noch im Laufe dieses Jahres eine den modernen Erfordernissen entsprechende neue Einrichtung erhalten.
(10.6.1966)
In der Ziegelei Neukalen kam es bei der Durchführung von Reparatur - Schweißarbeiten durch einen Fremdbetrieb an dem Heißluftkanal zu einem Brand. Durch rechtzeitiges Erkennen wurde größerer Schaden vermieden. Dieser Brand konnte entstehen, weil die Bestimmungen der Arbeits- und Brandschutzanordnung 7 und der Arbeitsschutzanordnung 615 nicht beachtet wurden.
(17.6.1966)
In Neukalen sowie auch in Malchin sieht man jetzt täglich Kinder und auch einige Erwachsene zu beiden Seiten der Eisenbahnbrücken in Ermangelung einer richtigen Badeanstalt das nasse Element der Peene aufsuchen.
(15.7.1966)
100000 MDN und noch etwas mehr stehen der Polytechnischen Oberschule der Stadt Neukalen in diesem Jahr laut Haushaltsplan zur Verfügung. Ein Blick zurück in das Jahr 1946 zeigt uns, daß es damals ganze 3500 MDN waren.
Zurückgetreten
(15.7.1966)
Wie wir vom Rat der Stadt erfahren, hat der bisherige Vorsitzende der Schiedskommission, Genosse Wilhelm Paulig, auf der letzten Gemeindevertretersitzung darum gebeten, von seiner Funktion entbunden zu werden. Mit Rücksicht auf den schlechten Gesundheitszustand des Genossen Paulig entsprach das Parlament dem Antrag. Die Funktion konnte noch nicht neu besetzt werden.
Beispiel machte Schule
(15.7.1966)
Das Beispiel der Einwohner der Krummen Straße, die im vorigen Jahr über eine Strecke von 150 m auf eigene Rechnung Entwässerungsrohre verlegten, fand in diesem Jahr lobenswerte Nachahmer. Die Bewohner der Wallstraße und der Amtsstraße verlegten ebenfalls auf eigene Rechnung jeweils 100 m Entwässerungsrohre.
Deshalb Beifall für Werner Salewski, der seinerzeit in der Krummen Straße die Initiative ergriff, aber auch für alle anderen, die seinem Ruf folgten und dabei ihren finanziellen und manuellen Anteil leisteten.
Zwei Bürger einer kleinen Stadt
- Wenn es gilt, sie zu verschönern -
Walter und Werner sind dabei
(15.7.1966)
Er, dessen Aufgabe sonst darin besteht, darüber zu wachen, daß die Flußläufe des Kreises Malchin sinnvoll genutzt werden können, den man in Neukalen schlechthin auch nur den Flußmeister heißt, wenn man von ihm spricht, ist stets zur Stelle, wenn der Rat der Stadt kommunale Probleme zu lösen hat. Wer könnte die Gemeindevertretung auch besser in Fragen der Be- und Entwässerung beraten als der Flußmeister Walter Leonhardt? Auf diesem Gebiet leistete er auch in seiner Eigenschaft als Nachfolgekandidat des Kreistages seinem Heimatstädtchen Neukalen unbezahlbare Dienste. Sicher gibt es auch anderenorts viele Bürger, die nie abseits stehen, wenn es darum geht, das Aussehen ihres Dorfes oder Städtchens im NAW zu verschönern. Walter Leonhardt geht noch einen Schritt weiter. Als es in diesem Jahr darum ging, in der Kloster Straße Gehwegplatten zu verlegen, verstand er es, die Anlieger davon zu überzeugen, daß man diese Arbeiten gemeinsam im NAW erledigen könne. Das Ergebnis seiner Bemühungen bestand darin, daß die Einwohner der Straße zusammen mit dem Initiator 156 m2 Gehwegplatten legten und 90 lfm Betonbordsteine gestampft wurden. Die runde Summe von 1000 MDN wurde so im NAW geschaffen, und die Klosterstraße braucht bezüglich ihres Gehweges den Vergleich mit anderen Straßen nicht mehr zu scheuen.
Wer kennt in Neukalen nicht den Maurer Werner Ahlgrimm? Jahrelang stand er für seine Fußballmannschaft als Torhüter zwischen den Pfosten und brachte durch seine Meisterschaft manch gegnerischen Stürmer schier zum Verzweifeln. Aus dem gefürchteten Torwart ist inzwischen ein gesetzter Mann geworden, der in seiner Freizeit keine schönere Arbeit kennt, als sein eigenes Grundstück immer weiter zu vervollkommnen. Zweckmäßig und doch schön muß alles sein. Doch bei der ganzen Liebe, die der Maurer seinem Eigenen entgegenbringt, verliert er nie die Belange seiner Heimatstadt aus den Augen. So trat er eines Tages an seinen Bürgermeister Hans Schumacher heran mit dem Vorschlag, doch auch auf der sogenannten Promenade einen festen Gehsteig zu schaffen, und er machte nicht nur den Vorschlag, sondern erklärte sich auch bereit, die Gehwegplatten zu verlegen, wenn die Stadt das nötige Material wie Sand, Platten und Einfassungsklinker anfahren würde. Für einige Wochen hatte nun Werner Ahlgrimm eine neue Aufgabe. Nach Feierabend und am Wochenende verlegte er ganz allein 180 m2 Gehwegplatten. Von ihm stammt auch der Vorschlag, im Gartsbruch eine Freilichtbühne zu schaffen. Und als er für seine Arbeit eine Prämie erhalten sollte, sagte er zum Bürgermeister: "Wozu die Prämie? Ich würde es lieber sehen, wenn die Promenade eine schöne Straßenbeleuchtung erhielte, damit die Werktätigen im Winter, wenn sie vom Zug kommen, auch im Dunkeln ihren Weg nach Hause finden ".
So sind sie, Walter Leonhardt und Werner Ahlgrimm, zwei Bürger der kleinen Stadt Neukalen, die man nie zu rufen braucht, sondern stets da sind, weil ihnen nicht nur das Haus, in dem sie wohnen, sondern die ganze Stadt am Herzen liegt.
Walter Leonhardt
Wilhelm Ahlgrimm
(22.7.1966)
In zwei Durchgängen organisierte die Neukalener Schule auch in diesem Jahr die örtlichen Ferienspiele. Während der erste 180 Teilnehmer zählt, werden sich im zweiten 120 Mädel und Jungen erholen. Leiterin des ersten Durchganges ist die Lehrerin Elfriede Drenk. Die Geschicke des zweiten wird die Hortnerin Kollegin Steinberg in der Hand haben. Die Schüler des ersten Durchganges verkaufen in dankenswerter Weise 300 Sondermarken für die Ortsgruppe der Volkssolidarität, und bisheriger Bester beim Verkauf der Marken ist Wolfgang Laartz aus der jetzigen 5. Klasse. Besondere Verdienste um diese Aktion erwarb sich der Lehrer Wilhelm Hilbricht.
Ihre Herzen schlagen für die Solidarität
(29.7.1966)
Es ist vor allem der Genossin Frieda Sänger und dem Parteiveteran Hermann Kaiser zu verdanken, daß die Zahl der Mitglieder der Ortsgruppe der Volkssolidarität weiter gestiegen ist und sich langsam der 100 nähert. Während Frieda Sänger neun Mitglieder gewann, konnte Hermann Kaiser drei weitere Bürger von dem Gedanken der Solidarität überzeugen.
Die Arbeit der Ortsgruppe wird übrigens gut durch die 8. Klassen der Oberschule unterstützt. 12 Schülerinnen führen unter Anleitung ihrer Klassenleiter, der Kollegen Gütschow und Bölter, die Kassierung durch. Ältestes Mitglied der Ortsgruppe ist der Rentner Anton Wedlich (seit 1954), der ebenfalls als Kassierer wirkt.
Schulsportplatz
(29.7.1966)
Da der Bau des Kleinstsportplatzes an der Bleiche (vor allem als Schulsportplatz gedacht) nun der Vollendung entgegengeht, ist es an der Zeit, dem Lehrerkollegium, dem Rat der Stadt, den LPG der Stadt sowie dem Planierraupenfahrer Knop den Dank für ihre Initiative zum Bau der Anlage bzw. für ihre tatkräftige Hilfe auszusprechen. Gegenwärtig ist man dabei, auch noch eine Umkleidekabine zu schaffen.
Modeberufe außer Kurs
(29.7.1966)
Am Ende des Schuljahres 1965/66 verließen 21 Knaben und 22 Mädchen die Oberschule. Gegenüber 54 Prozent im Vorjahr ergreifen 79 Prozent der Abgangsschüler Berufe in der werteschaffenden Produktion und in der Landwirtschaft. Bei den Mädchen zeigt sich mehr und mehr eine Abkehr von den sogenannten Modeberufen. So gehen zum Beispiel Maria Kasten und Ursula Braß in die Landwirtschaft und Waltraud Wolff und Brigitte Hamann in die Industrie. Bei den Jungen sind es Karl - Heinz Greger, Rolf - Dieter Schütze, Jürgen Ott, Jürgen Schoknecht, Karl - Heinz Kähler und Uwe Russow.
Mehr Zwischenfrüchte
(5.8.1966)
Um die durch das schlechte Frühjahr entstandenen Futterlücken zu schließen, wird die LPG "Roter Stern" 15 ha Zwischenfrüchte mehr anbauen als im ursprünglichen Plan vorgesehen.
Auch die LPG "Bauernhand" entschied sich für den zusätzlichen Anbau von 10 ha Zwischenfrucht. Desgleichen wird die LPG Schlakendorf den Anbau ihrer Winterzwischenfrüchte um 5 ha steigern.
Nach wie vor
(5.8.1966)
Auch nach Aufgabe seines Textilgeschäftes übernehmen Herr Bohn und seine Ehefrau weiterhin Aufträge zum Repassieren der Strümpfe aus den Gemeinden Dargun, Gielow und Neukalen.
An den Rat der Stadt Neukalen
Wir fragen:
(5.8.1966)
„Ist es nicht möglich, auch in diesem Jahr wieder, wie 1965 schon praktiziert, die Abfuhr der sperrigen Abfälle der einzelnen Haushalte zu organisieren? Zweifellos würde das dazu beitragen, daß die Einwohner diese sperrigen Abfälle nicht mehr an alle möglichen Stellen transportieren. Sicher wäre jedermann gern bereit, für diesen Dienst eine kleine Extragebühr zu entrichten."
Rat der Stadt Neukalen antwortet:
(19.8.1966)
Die Abfuhr der sperrigen Abfälle wird nunmehr erfolgen, und zwar erstmalig am Montag, dem 22.8.1966. Die weiteren Termine sind dann jeweils Montag am 10.10.1966; 12.12.1966; 13.23.1967; 10.4.1967; 12.6.1967; 14.8.1967; 9.10.1967 und 11.12.1967.
Falls einer der Montage ein Feiertag sein sollte, erfolgt die Abfuhr am nächsten Tage. Die Bürger Neukalens werden gebeten, sich die Termine zu notieren.
Erntetanz
(9.9.1966)
In Zusammenarbeit mit dem Klub der Werktätigen veranstalten die LPG der Stadt Neukalen einschließlich der Ortsteile am Sonnabend und Sonntag, dem 10. und 11. September 1966, ihr diesjähriges Erntefest, zu dem alle Bürger eingeladen sind. Das Programm sieht vor: Am Sonnabend, dem 10.9.1966, um 14 Uhr Festakt auf dem Marktplatz, um 14.30 Uhr Festumzug durch die Stadt, ab 15 Uhr Darbietungen und Veranstaltungen im Gartsbruch mit Geschicklichkeitsfahren der ADMV - Jugend, Gewichtheben, Turnen, Tanz der Ballettgruppe und Ausstellungen der Kleingärtner, Geflügelzüchter, des DFD und des Fotozirkels der FDJ. Ab 20 Uhr findet im Saale der Konsumgaststätte eine Kulturveranstaltung unter dem Motto "Rendezvous mit Musik" - spritzig- unterhaltend - amüsant - statt. Dabei wirken mit: das Werner - Trio, Regina Thoss (Gesang). Inge Burley (Marimbaphon - Solistin), Jaqueline (Tänzerin) und Günter Krause als Ansager. Anschließend spielen die "Marinos" zum Erntetanz auf. Dies tut ab 20 Uhr auch die Jugendkapelle in der HOG "Hotel Seemann". Am Sonntag, dem 11.9.1966, finden um 10 Uhr im Gartsbruch ein Frühschoppenkonzert und ab 14 Uhr ein Reitturnier der Neukalener Reitergruppe statt.
Wir haben allen Grund, das Erntefest froh und fröhlich zu begehen, denn die Getreideernte wurde trotz mancherlei Schwierigkeiten gut eingebracht. Auch die Einbringung der Hackfrüchte wird in der gleichen Weise gemeistert werden.
VK Paulig
Dienst am Kunden
(23.9.1966)
Im Zuge der Spezialisierung im Handel wurde die bisherige Konsumschuhverkaufsstelle am Ratmannsteich aufgelöst und mit der HO - Schuhverkaufsstelle vereinigt.
Die neue Verkaufsstelle "HO Schuheck" ist jetzt in den Räumen der aufgelösten Textil - HO Ecke Markt / Wilhelm - Pieck - Straße geräumig und hinsichtlich ihrer Waren übersichtlich untergebracht, so daß Verkauf und Einkauf von Lederwaren und Schuhen für das Personal und für die Kundschaft Freude machen. Sehr begrüßt wird die geschaffene Möglichkeit der Vorauswahl. Die Kundschaft wird von dem Verkaufsstellenleiter, Kollegen Erich Gemander, und Frau Schmiedeberg beraten und bedient. Die Kollegen Gemander und Gerhard Schimmel, letzterer vom HO - Kreisbetrieb, leisteten bei der Einrichtung und Ausgestaltung des "HO Schuheck" 100 zusätzliche Stunden.
Ein Vorschlag zur Verbesserung
(23.9.1966)
Der Konsummöbelverkaufsstelle, die außerdem noch technische Artikel, Elektroartikel, Radios und Fernseher und Motorräder, Mopeds und Fahrräder führt, ist räumlich sehr beengt, so daß die Arbeit für den Kollegen Kunst und seine Ehefrau nicht immer eine reine Freude ist. Nun hat er seine Fahrzeuge in dem nicht allzuweit entfernten freigewordenen ehemaligen Schuhkiosk am Ratmannsteich lagermäßig untergebracht und ist so einigermaßen entlastet. Eine grundsätzliche Lösung des Problems ist dies aber nicht. Sie wäre gegeben, wenn die technischen Artikel in dem Kiosk untergebracht und verkauft werden könnten und in unmittelbarer Nähe ein Lagerraum für die Fahrzeuge geschaffen würde. Die KG Dargun und Umgebung sollte diesen Vorschlag in Erwägung ziehen und sich evtl. mit dem Rat der Stadt in Verbindung setzen. Das wäre Dienst am Kunden!
VK W. Paulig
Dienst am Kunden
(30.9.1966)
Nach der Auflösung der Textil - HO befindet sich die von Frau Ballwanz geleitete HO - Nähstube jetzt in den bisher von dem Schuh - HO innegehabten Räumen in der Straße des Friedens. Jeder Käufer von Textilien, ob er im neuen Kosumkaufhaus oder im Geschäft des HO - Kommissionärs Herrn Paul Suhr kauft, kann die Dienste der Frau Ballwanz in Anspruch nehmen. Wäre es nach der jetzigen Lage der Dinge nicht richtiger, wenn die KG Dargun und Umgebung die Nähstube in ihre Regie übernähme?
Anerkennung
(30.9.1966)
Die Listensammlung zugunsten der Volkssolidarität erbrachte im Bereich unserer Stadt und der Ortsteile den beachtlichen Betrag von 1091,45 MDN. Darin sind die Spenden im Werte von 166 MDN der sechs LPG enthalten. Den LPG und allen anderen Spendern gebührten Dank und Anerkennung für ihre gute Tat.
Beachtlich
(30.9.1966)
Zu jeder Zeit und in jeder Vegetationsperiode bietet der Schulgarten der Oberschule einen gepflegten und in seiner Gestaltung schönen Anblick. Die erzielten Erträge sind beachtlich und stellen einen guten Zuschuß für die Schulküche dar. Bis zum Ende des vergangenen Schuljahres war der Kollege Dieter Krause für den Garten verantwortlich, jetzt ist es der Genosse Potschul.
(7.10.1966)
Das von Frau Maeting vorbildlich geleitete HO - Geschäft "Molkereiwaren und Menüladen" erhielt vor kurzem ein schöneres Gesicht. Die Ladenaußenfront zum Markt hin wurde auch mit Kacheln versehen. Eine neue Ladentür wurde in Auftrag gegeben.
Textilkaufhaus
(4.11.1966)
Die von dem Kollegen Jonny Voth geleitete Konsumtextilverkaufsstelle ist wieder in die alten Räume eingezogen. Sie wurden durch die Räume, die solange von dem Konsum - Kommissionär Herrn Bohn benutzt worden waren, zu einem schönen, geräumigen und gut ausgestalteten Textilkaufhaus erweitert, das neben anderen Veränderungen mit zur Verschönerung der Straße des Friedens beiträgt. Kollege Voth und seine Mitarbeiterinnen fühlen sich in dem Geschäft wohl, weil sie die Kunden leichter, individueller und besser bedienen können.
(18.11.1966)
Weidgenosse Werner Maeting vom Jagdkollektiv Neukalen brachte kürzlich einen Bassen (Keiler) von über drei Zentner zur Strecke.
Nachdem er das Stück "angebleit" hatte, war der Jäger von dem Tier angenommen worden, und erst ein Schuß aus kürzester Distanz besiegelte endgültig sein Jagdglück.
336 000 Steine = 16 WE
(18.11.1966)
Große Aufgaben stehen im nächsten Jahr vor der Belegschaft der Ziegelei Neukalen. 300 000 Steine mehr als der diesjährige Plan vorsieht sollen 1967 produziert werden. Diese Steigerung erscheint im ersten Moment nicht so erheblich, wenn man die Gesamtzahl von 10 000 000 Steinen sieht. Trotzdem müssen enorme Anstrengungen unternommen werden, um dieses Ziel zu erreichen. Der Grund dafür ist, daß durch den Austausch einer Preßanlage für etwa zwei Monate nur mit halber Kapazität gearbeitet werden kann. In den folgenden Monaten muß dieser Produktionsausfall dann nachgeholt werden. Das geschieht einmal durch die Senkung des Bruchanteils mittels der neuen Anlage (2 Prozent Bruchsenkung bedeuten 200 000 Steine im Jahr mehr), zum anderen aber durch die höchstmögliche Auslastung der vorhandenen Grundmittel. Auch die Zeit des Umbaues soll möglichst kurz gehalten werden, darum sind die Bauelemente vorzufertigen und in der Ziegelei nur noch zu montieren. Als ein weiteres Mittel zur Erfüllung der Planauflage wird weiterhin der sich hier bereits glänzend bewährte sozialistische Wettbewerb beibehalten. Die sieben Brigaden werden mit ihren täglichen Planzielen vertraut gemacht, eine regelmäßige Auswertung erfolgt und nach jeweils vier Monaten wird die entsprechende Prämierung lt. Wettbewerbsvertrag vorgenommen.
Übrigens z. Z. hat die Ziegelei einen Planvorsprung von 336 000 Steinen. Damit können etwa 16 WE zusätzlich erbaut werden.
Ziegeleimitarbeiter vor dem Sozialgebäude
Liebe Einwohner von Neukalen!
(30.12.1966)
Ein arbeitsreiches Jahr geht nun zu Ende. Jeder geordnete Betrieb und Haushalt zieht am Jahresende Bilanz und legt gut überlegt die Aufgaben für das neue Jahr fest. Auch wir in Neukalen brauchen unser Licht nicht unter den Scheffel zu stellen und können uns freuen über das, was wir geschaffen haben. Unter dem Motto "Neukalen wird so schön, wie wir es uns selbst gestalten" haben viele Einwohner tüchtig mit Hand angelegt und werden es auch in Zukunft tun.
In guter Gemeinschaftsarbeit haben sich die Einwohner der Wallstraße, Amtsstraße und Rektorstraße eine Entwässerung geschaffen, die dazu beiträgt, daß unser Städtchen nicht mehr im Blickpunkt der Kritik hinsichtlich der Sauberkeit steht. Weitere Bürger unserer Stadt haben sich an der Herstellung der Straßenbeleuchtung und Verlegung von Gehwegplatten beteiligt. Unsere LPG haben kostenlos Fuhrleistungen getätigt bei der vorgesehenen Umgehungsstraße, so daß diese den Umständen entsprechend befahrbar ist.
Insgesamt wurde in diesem Jahr ein Wert im NAW mit Unterstützung der Bevölkerung von rund 60 000 MDN geschaffen. Große Aufgaben stehen auch im nächsten Jahr vor uns, deren Verwirklichung in erster Linie die Erhaltung des Friedens voraussetzt. Für 1967 ist vorgesehen, daß wir in gemeinsamer Arbeit eine neue Sportanlage schaffen, die Straßenbeleuchtung erweitern und Gehwege verbessern. Außerdem wird der Schulsportplatz fertiggestellt und eine weitere Vervollkommnung auf schulischem und vorschulischem Gebiet angestrebt. Mit vereinter Kraft werden wir auch die vor uns stehenden Aufgaben lösen, und ich darf Ihnen, liebe Einwohner, im Namen des Rates der Stadt, der Ortsparteiorganisation der SED, des Ortsausschusses der Nationalen Front und auch meinen persönlichen Dank für die hervorragenden Leistungen aussprechen und Ihnen gleichzeitig ein erfolgreiches Jahr 1967 beim Aufbau des Sozialismus, Gesundheit und persönliches Wohlergehen wünschen.
Ihr Bürgermeister Hans Schumacher
Bürgermeister Schumacher notierte in seinem persönlichen Tagebuch:
„Haushaltsvolumen Stadt Neukalen 1966: 854400,- MDN, davon 71000,- für örtliche Wohnungen.
NAW - Arbeiten 1966:
Gehwegplatten verlegen in folgenden Straßen:
Wallstraße 500 m2
Amtsstraße rechts 150 m2
Lutherstraße links und rechts 220 m2
Straße des Friedens 160 m2
Straße der Freundschaft 600 m2
Klosterstraße 200 m2
Bei der Peenebrücke 100 m2
Pläne für 1967:
Fertigstellung des Sportplatzes an der Bleiche
Fertigstellung des Sportplatzes am Schäferteich
Bau eines neuen Fußballplatzes evtl. an der Schlakendorfer Chaussee
Vorbereitung des Baues einer Badeanstalt
Entwässerung: Wallstraße, Rektorstraße, Amtsstraße und Klosterstraße
Mit der Reichsbahn verhandeln wegen Badegelegenheit zwischen Bahnbrücke und Melkerbrücke für die Kinder mit Ankleidekabinen und beidseitigen Uferbefestigungen.
Kellerfensterverglasung in der Ziegelei
Im Dezember 1966 notiert Bürgermeister Schuhmacher: “Erstmalig wird die Ziegelei ihren Plan mit 300 000 Stück Ziegel übererfüllen”.