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Dat gaude Rezept

 

Fredi Preuß
geb. 25.2.1917
gest. 1.11.1987

 


"Vadder," seggt Mudder Kägebein,
"dit is ja nich mit antauseihn.
Du hest dat jo in alle Knaken,
sall ick Kamellentee di kaken?"
"Ne," seggt de Oll, "dat lat man blieben,
kak mi man einen Grog, oewer einen orrich stiefen.
Dei würd ja immer gaud daun,
nu dau dat man, du lüttes Hauhn."
"Ja," seggt de Olsch, dat war ick maken,
ick war einen gauden Grog die kaken.
Doch würr ick die dat vorschlahn,
denn einmal na Dokter Nagel gahn.
Dei kann die ja mal wat verschrieben,
vielleicht ok noch wat intaurieben."
"Ja," seggt dei Buer, "statt intaurieben
sall hei mie leiwer Grog verschrieben.
Denn würr ick glieck na em hengahn,
dat kannst Du denn woll ok verstahn.
Denn Dokter Nagel, möst Du weiten,
denn daun sei all einen Windhund heiten.
Hei weit ja süß ein´n ornlichen Happen,
blot in denn Kopp, dor hett hei Grapen.
Dor war ick Di mal so´n Ding vertellen,
dat kannst Du die woll nich vörstellen:

Nülich künn Korl Peiters von Dargun na Hus nich kamen
un Dr. Nagel hett em mit´n Motorrad mitnahmen.
Ierst wull ja Korl nich mit em führen,
hei ded all wat von denn Windhund hüren.
Doch dei Dokter ded em rümmer kriegen
un hei würd up dat Motorrad stiegen.
Dei Dokter bördelt denn mit em los.
Korl dacht bi sick, wierst man tau Faut ierst bloß.
Dei Dokter dacht, die warr ick kriegen,
Du warst nich wedder rupper stiegen.
Hei jögt nu wat dat Tüch würr hollen,
dit wier ja nicks för unsen Ollen.
Hei seet dorup stief as so´n Pahl
un keek dor bloß so vör sick dahl.
Denn Dokter makt dit orrich Spaß;
na, täuf Du man, Du oller Klaas.
Hei würr denn immer düller jagen,
denn Ollen schöt dat in den Magen.
"Herr Dokter jagen´s nich so dull,
süß mak ick mi dei Büxen vull!"
So keemen sei nu na Glasow rinner
mit ein Fohrt, mien leiwen Kinner.
Dor keem dei Kurv, hei würd´s nich kriegen
un Korl dei füng all an tau schriegen:
"Herr Dokter, Sei führen ja väl tau wiet."
Dat heff´k mi dacht, nu ward dat Schiet.
Dei Dokter jagte nu gradut,
dor keem dei Diek, un denn wier´t ut.
Sei würren dor nu rinner jagen,
dat Wader spritzt ehr in denn Kragen.
"Herr Dokter harr´n na mi Sei hürt,
denn wier´n Sei so wiet bestimmt nich führt."
"Mien leiw Herr Peters, hemm´s man Geduld,
so wiet hew ick ja gornich wullt..."

"Ja, dor denk Di mal rin,
deit dat nich ein´ groten Windbütel sin."
"Ja, Vadder, dor möt ick Recht Di gäben,
doch henn möst Du, dat ist´ ja eben.
Die kann ja wieder nicks passieren,
Motorrad brukst ja nich mit em tau führen."
So wier dat denn nu doch beslaten,
hei wull sick mal unnersäuken laten.
Wie Vadder nu mal na Dargun deet führ´n,
würrd hei bi Dokter Nagel inkier´n.
Dat würr denn gar so lang nich duern,
dor kreeg em Nagel bi dei Uhren.
Denn müßt hei em dei Tung utstäken
un müßt denn ok noch - a - seggen.
In dei Ogen hett hei em ok käken,
denn müßt hei sick noch half uttrecken.
Denn kloppt un horcht hei an em rümmer.
Dei Dokter dacht, dat is ein Brümmer,
dei hett ein Krüz, ja sowat mach ich lieden,
ut so´n Kierl kann man Bräder schnieden.
So würr dei Dokter em denn ja fragen,
woväl Köhm hei künn verdragen,
woväl Spiegeleier hei so deit äten,
ob dat Roken hei würr nich vergäten?
Oll Kägebein grawwalt sick in dei Hoor:
"Acht Spiegeleier schaff ick, dat is doch klor.
Denn Köhm heww´k noch nich tellt, segg ick ganz apen."


"Ja," säd dei Dokter, "so seihn Sei ok ut,
dat seih ick all an ehre grote Snut.
Sei dörben so väl un so fett nich äten,
dat daun Sei denn man nich vergäten.
Statt acht Spiegeleier sünd ok twei Spiegeleier nauch,
ok gahn´s man nich so väl tau Kraug.
Denn würr ick Sei ok noch vörslagen,
Obst un Gemüse können Sei bärer verdragen."
"Herr Dokter, Sei meinen för mi deit sick dat nich schicken?
Sei daun doch ok soväl Spiegeleier verdrücken."


"Ja," säd dei Dokter, "dat Sei dorvon räden,
ick kann so väl Eier ok siehr gaud verdrägen.
Ick warr Sei nu fix ein Rezept utschrieben.
Sei bruken ok nicks wieder intaurieben.
Dor können Sei denn mit na denn Aftheiker gahn,
dei kann läsen, wat dor up denn Zettel stahn."
So ward uns Buer von´ Staul upstahn
un na denn Aftheiker Grot hengahn.
Dei keek sick nu denn Zettel an.
"Willen´s dat von mi hemm, leiwer Mann?
Dat heff ick nich, wat dor steiht schräben,
dor möten Sei na denn Kopmann gahn dor dröben."


De Buer keek em fünsch nu an:
"Watt deit denn up denn Zettel stahn?"
"Mien leiwe Mann, dat´s ja äben,
dorup stahn teihn Pund Spickaal schräben."


[Mit Dr. Nagel war Dr. Rademacher gemeint]