Caspar David Friedrich
Hallo Freunde!
Nicht nur Freunde der bildenden Künste feiern in diesem Jahr den 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich. Dieser große Maler, Grafiker und Zeichner wurde am 5. September 1774 in Greifswald geboren. Er gilt bis heute als einer der bedeutendsten Künstler der deutschen Romantik. Was aber hat dieser, am 7. Mai 1840 in Dresden verstorbene Sohn der Hansestadt mit der Peenestadt Neukalen zu tun?
In unserem Heimatort gibt es einige Virtuosen mit Pinsel und Farbe, das beweisen die stets schönen Bilder bei den jährlichen Adventskalendern am Rathaus. Ein Neukalener Maler schaffte es auch auf die ganz große Bühne. Also zurück zu Meister Friedrich und seine Verbindung zu Neukalen.
Er persönlich eher wenig, für die Verbindung sorgte seine 1768 geborene, ältere Schwester Catherina Dorothea. Ihre Tochter Caroline Catharina Sponholz (1793 - 1853) ehelichte am 5.12.1820 in der Neukalener Kirche den Forstwirt Georg Friedrich Pflugradt (1792 - 1862). Am 28. September 1828 erblickte auf dem Forsthof zu Franzensberg Gustav Pflugradt das Licht der Welt.
Der jüngste Sohn der beiden verlebte seine Kinderzeit auf dem Forsthof. Prägend für seine Zukunft war der tägliche Weg zur Schule in Neukalen. 3,5 Kilometer am Morgen, 3,5 Kilometer am Nachmittag durch diese landschaftlich so reizvolle Gegend. Ständig wechselnde Jahreszeiten, wechselnde Ansichten. Diese versuchte er schon in jungen Jahren festzuhalten. Die Begabung und das Talent waren entdeckt. So wandelte er alsbald in den Spuren seines Großonkels Caspar David Friedrich, die Gene waren klar zu erkennen.
Nach dem Besuch der Grundschule in Neukalen und der Lateinschule in Malchin erlernte Gustav Pflugradt den Kaufmannsberuf. Er studierte privat bei dem Landschaftsmaler und Grafiker Johann Wilhelm Schirmer in Düsseldorf und ab 1858 bei dem Landschaftsmaler Ferdinand Bellermann an der Berliner Akademie sowie an der Berliner Bauakademie bei Karl Eduard Biermann in dessen Klasse für Landschaftszeichnung. 1859 erhielt er ein Stipendium von jährlich 50 Thalern des Großherzogs Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin. Gustav Pflugradt wurde bald zu einem anerkannten romantischen Landschaftsmaler.
Ab 1867 zeigte Pflugradt seine Werke regelmäßig in den Ausstellungen der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin und bei den Großen Berliner Kunstausstellungen, aber auch in Bremen, Dresden, Hamburg, Hannover, Magdeburg, München, Schwerin und weiteren Städten.
Um 1888 riet er seinem 27jährigen Neffen Franz Pflugradt, der bis dahin als Landwirt in Peenewerder bei Demmin tätig war, seinem Talent entsprechend ein Studium an der Berliner Kunstakademie aufzunehmen. Franz Pflugradt wurde ebenfalls zu einem bedeutenden Maler, besonders der Landschaft Vorpommerns.
Gustav Pflugradt ließ sich in Berlin nieder und war Mitglied des Vereins Berliner Künstler. Er bereiste Deutschland, insbesondere Norddeutschland und seine Mecklenburger Heimat. 1894 ernannte ihn Großherzog Friedrich Franz III. zum Professor. Das staatliche Museum in Schwerin widmete ihm eine Sonderausstellung. Seine Motive – außer Gemälden hinterließ er auch Aquarelle und Zeichnungen – wählte er vornehmlich aus Mecklenburg und dem westlichen Deutschland und variierte sie in jahreszeitlichen Stimmungen.
Als der Maler Gustav Pflugradt am 20.5.1908 in Berlin starb, wurde er auf dem Dorffriedhof in Pütte beigesetzt. Sein Grab ist heute noch vorhanden.
Seit 1998 trägt die Schule in Niepars den Namen „Regionale Schule Professor-Gustav-Pflugradt“.
Heutzutage erzielen die Gemälde von Gustav Pflugradt bei Verkaufsaktionen Preise im vierstelligen Bereich.
Soweit unser bescheidener Anteil zum 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich. Für weitere Details könnt ihr gerne im Netz nachschauen. Wir bedanken uns ausdrücklich bei Wolfgang Schimmel für die detaillierte Vorarbeit.
Bild zur Meldung: Caspar David Friedrich