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Schmied Guhl

Stadt Neukalen, den 01.05.2023

Guten Morgen Freunde, guten Morgen Familie Guhl!

Tag der Arbeit und Tag der Gratulation. Neukalen und die Heinzelmännchen gratulieren Euch zu Eurem heutigen Firmenjubiläum. 🍀👍🏻💐

Bis das 5G-Netz in Neukalen für alle greifbar ist, wer weiß wann das ist. Die 2G-Power gibt es schon lange Zeit in der Peenestadt. An altehrwürdiger Stätte schmiedet seit nun mehr 73 Jahren die Familie Guhl. “Jeder ist seines Glückes Schmied.“

Dieser Spruch aus Gottfried Kellers Novelle ist bekannt. Das hören wir oft und sagen es vielleicht auch selbst oft. Fast könnte man diese Weisheit als ein liberales, gut bürgerliches Credo bezeichnen: Du bist selbst verantwortlich dafür, dein Schicksal in die Hand zu nehmen, dein Glück zu gestalten.

So ist es natürlich auch beim Schmied selber. Ein rauher Ton, eine starke Hand und eine ruhige Seele. Dieses Glück suchte einst auch Ulrich Guhl. Er wurde 1928 in Schlakendorf geboren. Nach den Wirren des Weltkriegs wollte er nicht mehr “Amboss“ sein, er wollte den Schmiedehammer schwingen. So ging es in die Stadt, erst in die Krumme Straße und dann an die wohl bedeutungsvollste Schmiedeadresse in Neukalen, Am Markt 4. Dort wird seit nunmehr 200 Jahren das Schmiedefeuer geschürt. Alles begann mit der Schmiedefamilie Matz Anfang der 1820er Jahre. Die Esse blieb an diesem Ort stets unter Feuer. Am 17.10.1950 übernahm Ulrich Guhl die Schmiede von August Jörss, der diese zuvor über 40 Jahre betrieben hatte.

Das war die Geburtsstunde eines neuen Familienunternehmens. In Ulrichs Fußstapfen folgte alsbald sein Sohn Werner Guhl. Der fertigte sein Meisterstück 1978 und übernahm in diesem Jahr auch die Leitung des kleinen Handwerksbetriebs. Die Guhls meisterten alle Herausforderungen der jeweiligen Zeit, ihre Arbeit war und ist zeitlos. Wie sagte der Altmeister bei unserem Gespräch: „Über Arbeit reden wir nicht lange, wir machen sie und wenn sie fertig ist, dann ist sie fertig, Punkt, je später wir anfangen, je später ist sie auch fertig.“ Da ist sie wieder diese Herzlichkeit schaffender Menschen, sie reden nicht darüber, sie machen es fertig. Eine leider wohl aussterbende Tugend. Bei den Guhls wird diese glücklicherweise fortgeführt. Mit Sohn Roberto sitzt die nächste Generation nicht nur mit am Tisch, sondern ist mittendrin in der Schmiede. Seit dem 1.7.2014 ist Roberto ebenfalls Metallbaumeister und bildet mit Papa Werner ein “eisernes“ Duo. Weit über die Grenzen der Stadt ist ihr Können bekannt. Treppen, Tore, Zäune oder Geländer aus Meisterhand, dafür steht der Name Guhl nun seit über 70 Jahren. Dieser Stolz ist auch Mutter Heidrun anzusehen. Sie ist der Rückhalt, der Ruhepol der Männer. Jahrzehnte, genau waren es 29 Jahre, lang führte sie nebenbei noch einen Laden gleich neben der Schmiede. Ein stolze Leistung.

In dem ehemaligen Schaufenster steht auch - mit einer Portion Stolz - die kürzlich erhaltene Auszeichnung mit dem Bundesdenkmalpreis. Diesen bekam die Firma mit einigen anderen befreundeten Firmen zusammen für ihr Wirken am Schloss in Kummerow.

Zum Schluss darf die Frage nach dem Glück nicht fehlen. Ein ganz großes Ja ist die Antwort. Ein Blick auf das; was sich die Familie gemeinsam erschaffen hat, genügt. Ja, die Familie Guhl hat sich ihr Glück „geschmiedet“. So wir sind fertig. Punkt, das nächste bitte. So sind sie, die Handwerker vom alten Schrot und Korn. Wer neugierig geworden ist, kann gerne die Internetseite der Firma besuchen.

Wir gratulieren zum Jubiläum, wir wünschen der Familie für die Zukunft alles Gute und ein Dankeschön für alles bisher Geleistete.👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻🍀🍀🍀🍀

„Eins bist Du dem Leben schuldig, kämpfe oder duld in Ruh,

bist du Amboss sei geduldig, bist du Hammer schlage zu!“

 

Bild zur Meldung: Schmied Guhl

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Schmied Guhl (01.05.2023)