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Kirchengemeinde Neukalen - Pastor Armin Schmersow

Stadt Neukalen, den 07.05.2021

In der evangelischen Kirchengemeinde Neukalen ist seit Anfang Mai die Pfarrstelle wieder besetzt. Ein gebürtiger Niedersachse, der die Natur und Landschaft Mecklenburgs liebt, freut sich auf die Menschen in der Kleinstadt an der Peene.

Eigentlich war es wie eine Fügung. In Travemünde war Armin Schmersow als Pastor nicht mehr so recht zufrieden. Da klopfte der Kirchenkreis Mecklenburg bei ihm an, als die evangelische Pfarrstelle in Neukalen neu besetzt werden sollte. „Ich bin angesprochen worden“, sagt der 59-Jährige. Und diese Chance, nach Mecklenburg zurückzukehren, wollte sich der Theologe nicht entgehen lassen. „Mein Mann kommt aus Waren, ist Mecklenburger“, erklärt er. Beide haben sie schon ein Haus an der Müritz, sind seit zweieinhalb Jahren verheiratet. Schmersow kennt den Landstrich, war schon 21 Jahre in Rechlin Pastor, bevor er nach Travemünde ging. „Ich liebe Mecklenburg.“ Vor wenigen Tagen nun hat er das Pfarrhaus am Markt in Neukalen bezogen. Seit 1. Mai ist er der neue Pastor hier und trat die Nachfolge von Pastorin Kathrin Fenner an.

Vom ersten Augenblick an wohlgefühlt

In der Stadt an der Peene traf er auf eine offene Kirchengemeinde. „Ich bin hier sehr freundlich und willkommen aufgenommen worden“, sagt Schmersow, der seine Homosexualität nicht verstecken will. Vom ersten Augenblick an habe er sich hier wohlgefühlt. „Landschaftlich ist es traumhaft hier.“ Für einen Ornithologen und Naturfreund sei es das reinste Paradies. Bischof Tilmann Jeremias und Propst Wulf Schünemann hätten offensichtlich gewusst, warum sie gerade ihm die Stelle in Neukalen angeboten haben. „Sie wussten, wie schön es hier ist und dass es mir gefallen wird“, meint Schmersow schmunzelnd. Wenn er durch den Ort gehe, seien die Leute so lieblich und freundlich, alle grüßen. „Und wo hat man es, dass eine Kirche, das höchste Gebäude, auf einer Verkehrsinsel steht?“ In St. Johannes hat er sich gleich verliebt, ist von der Baumann-Orgel von 1742 begeistert und findet den Renaissance-Altar und alten Taufstein wunderschön. Er freue sich darauf, die Menschen in dieser Stadt kennenzulernen.

Aufbauarbeit in Rechlin geleistet

Zusammen mit Hohen Mistorfs Gemeindepädagogin Uta Lück, die Kathrin Fenner in der Babypause vertreten hatte, bereitet er gerade seinen Einführungsgottesdienst vor. Uta Lück werde auch weiterhin pastorale Aufgaben in Neukalen übernehmen. „Sie hat in den vergangenen zwei Jahren vieles aufgebaut, sie ist sehr beliebt bei den Neukalenern“, erklärt er. Wie er es bisher empfunden hat, sei es angenehm, mit ihr zusammenzuarbeiten. Armin Schmersow stammt eigentlich aus Hannover, ist dort geboren und aufgewachsen. 1994 war er in Rechlin auf eine Pfarrstelle gesetzt worden, die 77 Jahre nicht besetzt war. „Dort habe ich Aufbauarbeit leisten können“, sagt der 59-Jährige. Das habe ihn sehr erfüllt. Später hat er auch die Nachbargemeinde Vipperow dazubekommen. Nach mehr als zwei Jahrzehnten an der Müritz wollte er etwas Neues anfangen und ging nach Travemünde in Schleswig-Holstein. Er war auch schon Vogelwart auf Amrum. In Mecklenburg liebe er die Menschen, die Landschaft, die Natur.

Freund bei Unfall verloren

Und warum wurde er Theologe? In der Schulzeit habe er bei einem Motorradunfall einen engen Freund verloren und sich dann um dessen Mutter gekümmert, sagt er. Die habe ihn in einer Situation angerufen, in der sie sich umbringen wollte. Da sei in ihm der Wunsch gereift, Menschen in Trauer zu begleiten. So hat er als Pastor schon Trauerkreise aufgebaut. Das könnte er sich auch in Neukalen vorstellen, wo Uta Lück bereits in der Notfallseelsorge aktiv ist. In Pandemiezeiten werde diese Aufgabe noch wichtiger. Selbst kenne er acht Menschen, die an Corona gestorben sind. Im Bekanntenkreis hätten 150 Leute diese Krankheit durchgemacht. Es sei beängstigend. „Seit anderthalb Jahren befinden wir uns im Ausnahmezustand“, sagt Schmersow. „Ich bin vorsichtig, aber nicht panisch.“

Er sei auch ein Mensch, der gern vernetzt, Menschen einander bekannt macht, einen Faden spinnt. Er liebt Bücher, hatte in Rechlin über 10 000 im Regal zu stehen. Für Neukalen wolle er die Idee mit einbringen, in Gruppen zu wandern, sich auf den Weg machen. Sein Steckenpferd Naturschutz, Ornithologie, vielleicht gehe ja auch da etwas, meint der 59-Jährige, der glaubt, dass es in Neukalen eine spannende Zeit werden wird.

Quelle: Nordkurier - Kontakt zur Autorin

 

Bild zur Meldung: Kirchengemeinde Neukalen - Pastor Armin Schmersow