Steuersünder kommen doch noch auf den Hund
Zwei Wochen Zeit hatten Hundehalter in Neukalen, um ihren Bello noch schnell anzumelden. Und siehe da: Auf einmal sind im Amt Malchin die Hundemarken so begehrt wie noch nie. Wer jetzt nicht reagiert, für den gibt es schon bald kein Pardon mehr.
Die genaue Rasse konnte die gute Frau nicht angeben, obwohl auf dem Steuerformular genau danach gefragt wird. Es handele sich um einen Dorfhund, meinte die Neukalenerin lediglich, als ie den Vierbeiner jetzt im Malchiner Rathaus anmeldete. Vielleicht in dem Glauben, dass Dorfhunde bei der Steuer ein wenig günstiger davon kommen, als andere Exemplare. Das Amt Malchin erlebt derzeit einen regelrechten Ansturm von Hundehaltern, die Bello und Co. bisher noch nicht angemeldet haben. „Innerhalb weniger Tage haben sich 30 Neukalener gemeldet, die bisher keine Steuern für ihren Hund bezahlt haben“, berichtet Malchins Rathaussprecher Thomas Koch. Die meisten geben an, dass sie es einfach vergessen hätten, ihren Hund registrieren zu lassen. Einige sind aber auch ganz ehrlich: Es ist in Neukalen nun einmal Stadtgespräch, dass es den Steuersündern unter den Hundehaltern nun an den Kragen gehen soll. Nur noch eine Gnadenfrist bleibe ihnen, um das Versäumnis nachzuholen, hatte Neukalens Bürgermeister Willi Voß (CDU) gedroht. Von der Promenadenmischung bis zum Rassehund sei alles vertreten, was an Hunden jetzt noch schnell eine Steuermarke verpasst bekommt. Die Zeit drängt. Denn schon bald sollen Mitarbeiter des Ordnungsamtes und des Stadtbauhofes in die Spur geschickt werden, um nicht gemeldete Hunde im Neukalener Stadtgebiet aufzuspüren. Was Neukalen da vorhat, ist in Teterow bereits gang und gäbe. Hier schaut der Ordnungsdienst auf die Hundemarken und Halsbänder. Verstöße gegen die Steuerpflicht halten sich in der Bergringstadt aber in Grenzen, sagt Ordnungsamtsleiter Stephan Richter. Extra- Aktionen, den Steuersündern auf die Schliche zu kommen, seien daher nicht geplant. In Neukalen zeigt sich derweil der Bürgermeister schwer beeindruckt, dass seine Drohung derart Wirkung zeigt. Die Gnadenfrist hat er deshalb am Dienstag um zwei Wochen verlängert. Noch bis 15. November können Hundehalter ihren Pfiffi im Amt Malchin nachmelden. Danach gebe es dann aber kein Pardon mehr
Quelle: Nordkurier
Torsten Bengelsdorf
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